Wildes raues Land, oder: Ein Wochenende auf Borkum

14. Mai 2010
Bahnhof, Borkum
Windpark auf der niederländischen Seite der Ems
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  • Windpark auf der niederländischen Seite der Ems
  • hochgeladen von Jürgen Zempel

Niemals zuvor waren meine Frau oder ich auf einer Nordseeinsel. Am 15. Mai sollte es nun geschehen. Voller Spannung betraten wir im Emdener Aussenhafen um 14:00 Uhr die Autofähre nach Borkum. Was uns wohl in ca. 2 Stunden erwartet? Wir hatten nicht die geringste Vorstellung.
Die Fahrt führte uns an vielen Windkraftanlagen, erst auf deutscher, dann auf der holländischen Seite, vorbei. Die holländische Küste begleitet nahezu die gesamte Fahrzeit auf Backbord die Reise.
Und dann liegt die grösste der Ostfriesischen Inseln vor uns. Anlegen und in die Borkumer Kleinbahn gewechselt. Die Wagen sind recht urtümlich, erinnern von der Aufmachung ein wenig an die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts. Die nächste Viertelstunde geht es über den Reededamm vorbei an Salzwiesen, Moor und urigen Kiefernwäldchen bis hin nach Borkum Bahnhof. Wir sind zentral in der Westerstrasse in einer privaten Pension untergebracht, wo wir von der Wirtin herzlich begrüsst und auf unser Zimmer geleitet werden.
Keine 100m weg, direkt neben einer Metzgerei, befindet sich einer von unzähligen Fahrradverleihern. Wir mieten uns für die nächsten drei Tage zwei Fahrräder und bei bestem Sonnenschein brechen wir sofort zu einer ersten Erkundung der Insel in Richtung Ostland auf. Vorbei am Upholmer Hof geht es links Richtung Flughafen und weiter am Cafe Ostland zum Deich. Oben auf dem Deich weht uns eine steife Brise um die Nase – die Luft ist herrlich und... Ruhe! Kein einziges Flugzeug. Gänse und Enten bevölkern die feuchten Wiesen an denen wir, am Fuss des Deichs entlang, unseren Weg wieder Richtung Borkum Stadt einschlagen. Als Orientierung gilt uns der alles überragende Neue Leuchtturm.
Unser Abendessen nehmen wir in einem der Restaurants auf der Bismarckstrasse zu uns. Zufrieden fallen wir Bett.

Nach einem guten Frühstück starten wir kurz vor 9:00 Uhr bei bestem Sonnenschein mit den Fahrrädern in Richtung Reede – nicht auf dem Damm sondern am Strand entlang, durch die „Greune Stee“. Teilweise müssen wir im weichen Sand unsere Räder schieben. Auch hier sind wir nahezu allein – ganz selten kommt uns mal ein Fussgänger oder Radfahrer entgegen. Durch Salzwiesen und Birkenwald führt der Weg bis zum Yachthafen. Zurück nehmen wir dann doch den Weg direkt an der Strasse. Im Ort biegen wir dann Richtung Osten ab. Irgendwann erkennen wir den Weg von gestern wieder, biegen nach Westen in die Stadt ab. Zu Fuss geht es die Bismarckstrasse Richtung Strand – nicht ohne einen kleinen Imbiss zu uns zu nehmen – zur Strandpromenade. Dieser folgen wir bis Sturmeck. Den Nachmittag lassen wir bei Altbier und einem frisch gebratenem „Grünen Hering“ im Biergarten von Upholmer Hof ausklingen.

Pünktlich um 9:00 Uhr sitzen wir auch am nächsten Tag wieder auf den Rädern. Ein wenig den alten Deich entlang, vorbei am Flughafen und Ostland geht es heute zur Steernklipp. Ab hier müssen wir die Räder schieben, da der Boden sandig ist – ein Reit- und Wanderweg. Bei herrlichstem Sonnenschein gehen wir durch eine herrliche Landschaft mit Busch- und Strauchwerk, meisten bergauf. Weit und breit keine Menschenseele, kein Haus – nur die Vögel sind zu hören.
Aber auch dieser Weg geht einmal zu Ende. Bei Olde Dünen ziehen wir Schuh und Strümpfe aus und betreten den breiten Sandstrand. Natürlich müssen wir die Füsse auch in die erfrischende Nordsee halten.
Von hier aus geht es über ein paar Umwege wieder zu unserer Unterkunft. Ach ja, auf den Leuchtturm wollen wir noch. Leider passen die Öffnungszeiten nicht in unseren Zeitplan. So haben wir einen guten Grund noch einmal diese Insel zu besuchen.

Borkum, heute ist nicht alle Tage – wir kommen wieder keine Frage.

Bürgerreporter:in:

Jürgen Zempel aus Minden

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