Missa solemnis in historischer Aufführungspraxis in der Philharmonie Berlin

19. Mai 2024
15:00 Uhr
Philharmonie Berlin, Herbert-von-Karajan-Str. 1, 10785 Berlin
Foto: Foto: Mark Hunt

In seinem Jubiläumsjahr (1904-2024) startet der Berliner Oratorien-Chor die Saison am 19. Mai 2024 um 15 Uhr in der Berliner Philharmonie mit der Missa solemnis von Ludwig van Beethoven in historisch informierter Aufführungspraxis. Mitwirkende sind Concerto Brandenburg, der Konzertchor Schlachtensee sowie die Solisten Flurina Stucki (Sopran), Rita Kapfhammer (Alt), Ludwig Obst (Tenor) und Haakon Schaub (Bass). Das Dirigat übernimmt der langjährige Chorleiter und Komponist Thomas Hennig. Dieses Konzert wird finanziert aus Mitteln der LOTTO-Stiftung Berlin.

Tickets gibt es bei Ticketmaster, CTS Eventim und an allen von CTS/TM bedienten Vorverkaufsstellen oder über www.berliner-oratorienchor.de. Sie kosten 20-37 Euro (ggf. zzgl. weiterer Kosten), ermäßigte Karten zu 10 € sind für Schüler, Studenten und Rollstuhlplätze gegen Nachweis im VVK und an der Abendkasse erhältlich.

Missa solemnis - Ein Werk der Aufklärung
Beethovens Missa solemnis in D-Dur, op. 123 ist ein besonderes Werk, das sich – unabhängig vom liturgischen Anlass im kirchlichen Gebrauch – als Komposition der Aufklärung versteht.

Ihre enormen musikalischen und stimmlichen Herausforderungen machen die Komposition auch noch heute zu einem außergewöhnlichen Projekt. Beethovens späte Missa sprengt alle Grenzen des zuvor bekannten, und dies sowohl musikalisch-inhaltlich als auch strukturell: Sie bricht nicht nur mit den liturgischen Verbindlichkeiten einer ursprünglich dem Gottesdienst verpflichteten Komposition, sondern schafft zudem eine musikalische Sprache, die gänzlich autonom ist, die Textvorlage freigeistig interpretiert oder auf jegliche religiöse Vermittlung verzichtet.

Konzeptionell schöpft der musikalische Themenpool der Missa solemnis aus dem dialektischen Prinzip der Sonaten-Hauptsatz-Form. Ihre Durchführung erfolgt im Sinne einer sinfonischen Arbeit. Gleichzeitig versichert sie sich der humanistischen Grundverfasstheit jener Epoche, indem in allen Teilen der Messe fast ausnahmslos eine künstlerisch-musikalische Verständigung angestrebt wird.
Die Missa solemnis wurde vom Berliner Oratorienchor 1963 aus Anlass dessen 60. Geburtstages aufgeführt. Nach weiteren 60 Jahren, also zum 120-jährigen Jubiläum, scheint es geboten, Beethovens spätes Werk erneut als „Geburtstagsgeschenk“ im Rahmen einer langen Tradition auf das Programm zu setzen.

Historisch informierte Aufführungspraxis
Beim Konzert streben die Ausführenden eine historisch informierte Aufführungspraxis an; im Wissen um die künstlerischen Gestaltungsmittel ihrer Entstehungszeit möchten sie sich dem Originalklang der Missa solemnis möglichst annähern. So hat der Chor ein Orchester auf ‚klassischen‘ (alten) Instrumenten eingeladen. Die Instrumente von Concerto Brandenburg werden auf Stimmhöhe 435 (also einen Viertelton tiefer als gewohnt) gespielt.

https://berliner-oratorienchor.de/

Bürgerreporter:in:

Die Flüstertüte aus Berlin

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