Joseph Haydn „Die Schöpfung“ / Thomas Hennig: „Ein Sündenfall“ (UA)

30. April 2023
16:00 Uhr
Philharmonie Berlin, Herbert-von-Karajan-Str. 1, 10785 Berlin
Foto: Berliner Oratorien-Chor / Mark Hunt

Am Sonntag, dem 30. April 2023 widmet sich der Berliner Oratorien-Chor (BOC) Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ und stellt diesem das chorsinfonische Werk „Ein Sündenfall“ von Thomas Hennig als zeitgenössischen Kommentar in Uraufführung gegenüber. Das Konzert beginnt um 16 Uhr im großen Saal der Philharmonie Berlin. Ausführende sind der Berliner Oratorien-Chor und die Neue Preußische Philharmonie unter der Leitung von Thomas Hennig sowie die Solisten Daria Bardash (Sopran), Gundula Hintz (Alt), Magnus Dietrich (Tenor) und Ralf Lukas (Bass). Tickets ab 20 Euro (ggf. zzgl. weiterer Kosten) sind erhältlich über Ticketmaster, CTS Eventim und an allen von CTS/TM bedienten Vorverkaufsstellen. Schüler und Studenten zahlen gegen Nachweis 10 Euro an der Abendkasse.

Das Oratorium „Die Schöpfung“ thematisiert den biblischen Schöpfungsbericht, den Joseph Haydn mit Hilfe seines Logenbruders Gottfried van Swieten auf sehr eigene und humorvolle Weise aufbereitete. Heute kann das musikalische Bild einer fröhlichen Modellbau-Landschaft, die weder Gefahren kennt noch dem zerstörerischen Zugriff durch den Menschen ausgesetzt ist, missverständlich wirken. Denn die humanistischen Ideen im Spannungsfeld zwischen freigeistiger Religiosität und Aufklärung besitzen im kulturellen Erbe unserer Zivilgesellschaften zwar historischen Stellenwert; ihnen fehlt jedoch verständlicherweise der aktuelle Blickwinkel. Aus gegenwärtiger Sicht ist der Mensch nicht Krone der Schöpfung, sondern ein zur Verantwortung zu ziehender Teil seines naturgegebenen Lebensraumes.

Dieser Ausgangspunkt verlangt konsequenterweise nach einem musikalischen Anbau, einer Ergänzung und einem Kontrapunkt zur Aufführung des Haydn-Oratoriums. So konzentriert sich die neue Komposition „Ein Sündenfall“ auf all jene Aspekte, die ganz und gar nicht geeignet sind, die fröhliche Schöpfung mit Lob zu besingen und ihren Schöpfer zu preisen. Sie fokussiert sich auf die dunklen Seiten unserer Welt und nimmt den Menschen in die Pflicht, seiner Verantwortung gerecht zu werden. Dem religiös gestimmten Aufklärer Haydn möchte und soll der skeptische Aufklärer Voltaire als Gesprächspartner gegenübergestellt werden. „Ein Sündenfall“ ist ein chorsinfonisches Werk für Altsolo, Chor und Orchester, bestehend aus 6 Sätzen mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten, die in sich zyklisch sowohl geschlossen aufgeführt, aber auch innerhalb der Schöpfung als Kontrapunkt „eingebaut“ werden können.

Der Berliner Oratorien-Chor – einer der ältesten Laienchöre der Stadt
1904 als „Berliner Volks-Chor“ gegründet, hat der Berliner Oratorien-Chor einen festen Platz im Konzertleben der Hauptstadt. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, sowohl beliebte als auch noch weniger bekannte Werke der Chorsinfonik aufzuführen. So finden regelmäßige, selbstorganisierte Auftritte in der Berliner Philharmonie und im Konzerthaus Berlin statt - neben zahlreichen Kooperationen und Gastauftritten. Zwischen 1958 und 2008 etablierte sich der Chor unter der Leitung von Gert Sell im Berliner Musikleben und wurde im Jahr 2004 mit der Zelter-Plakette für die Pflege der Chormusik gewürdigt. 2008 übernahm Thomas Hennig die künstlerische Leitung. Mit innovativ gestalteten Programmen und hohem künstlerischen Anspruch bleibt der Chor eine wegweisende Institution. Der Chor besteht aus etwa 80 aktiven Mitgliedern verschiedenster Hintergründe und Generationen.

Bürgerreporter:in:

Die Flüstertüte aus Berlin

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