Im Dunkeln ist gut funkeln
- hochgeladen von Thomas Ruszkowski
Mitte des 19. Jahrhunderts war die Luft in den Zündholzfabriken so mit Phosphor durchsetzt, dass deren Wände und Einrichtungsgegenstände nachts leuchteten und die Arbeiter oft solche Mengen an Phosphordämpfen einatmeten, dass im Dunkeln ihr Atem leuchtend wurde. Frauen beziehungsweise Kinder stellten in diesen Fabriken die Mehrheit der Belegschaft, da sie deutlich weniger Lohn erhielten als die Männer. Viele Arbeiter erkrankten an der Phosphornekrose durch den giftigen Phosphor. Phosphornekrose war eine schlimme Erkrankung, die bei zahlreichen Beschäftigten verheerende Unterkieferschäden hinterließ und oft zum Verlust der Kinnlade und schließlich zum Tod führte. Die Berichte und Bilder über die furchtbare Berufskrankheit der Zündholzarbeiter gehören zu den erschütterndsten Krankheitsschilderungen des 19. Jahrhunderts. Die Berner Konvention führte 1906 zum Verbot des weißen Phosphors in der Streichholzherstellung.
Ein sehr aufschlussreicher Artikel mit interessanten Kommentaren.