Das deutsche Alcatraz der Viren
Der gefährlichste Ort Deutschlands

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Die deutsche Ostseeinsel Riems beherbergt die älteste virologische Forschungsstätte der Welt, die dort ab 1910 von Friedrich Loeffler aufgebaut wurde. Loeffler, Ordinarius an der Greifswalder Universität, hatte 1898 durch Filtrationsversuche herausgefunden, dass für die gefährliche Maul- und Klauenseuche nicht Bakterien, sondern eine bis dahin unbekannte Klasse „allerkleinster Organismen“ verantwortlich sein musste – er hatte die Viren entdeckt. Nachdem Loeffler bei seinen Untersuchungen unbeabsichtigt eine ganze Region bei Greifswald mit der Maul- und Klauenseuche infiziert hatte, zog er 1910 aus Sicherheitsgründen mit seinem Institut auf die Insel Riems. Im Dritten Reich wurden auf Riems potenzielle Biowaffen untersucht. Zu DDR-Zeiten gab die Forschung und Impfstoffentwicklung auf Riems rund 800 Menschen Arbeit, aktuell sind es weniger als die Hälfte. Die ehemalige Produktionsstätte für Tierimpfstoffe wurde nach der Wende ausgegliedert und als Riemser Arzneimittel AG privatisiert. Sie hat am Standort Riems heute etwa 150 Beschäftigte. In Quarantäneställen und Laboren gelten Sicherheitsstufen bis zu Schutzstufe 4. Das bedeutet für Beschäftigte und Besucher aufwendiges Ein- und Ausschleusen mit Kleidungswechsel und Duschen.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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