Lost Places
Das Sterbecker Tal
Das Sterbecker Tal liegt in Rummenohl, im Ruhrgebiet, und hat eine faszinierende Vergangenheit. Im frühen 20. Jahrhundert wurde hier Sprengstoff für den Ersten Weltkrieg produziert. Die Castroper Sicherheits-Sprengstoff-AG errichtete um 1905 ein Werk zur Herstellung von chemischen Sprengstoffen. 1908 wurde die Produktion aufgenommen. Betrieben wurde diese von der Firma Castroper Sicherheitssprengstoff, im Volksmund Sprengstoff oder Gelbe Hand genannt, weil der Kontakt mit dem Chemikalien die Haut der Hände gelb färbte. In Friedenszeiten wurden hier 100 Personen beschäftigt, im Ersten Weltkrieg stieg diese Zahl auf über 2000. Zu Kriegszeiten wurde vorwiegend Minen, Patronen und Füllungen für Granaten produziert, später wieder Sprengstoff für Straßenbau und Bergwerke. Zwischen der Volmetalbahn und dem abgelegenen Fabrikgebäude auf der Höhenlage bei Selkinghausen verkehrte eine Werksbahn, die in mehreren Serpentinen den Höhenunterschied überwand. Ab 1926 wurde die Fabrik nach und nach stillgelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg dienten die Gebäude als Unterkunft für Ausgebombte und Flüchtlinge. In den 1960er Jahren wurden die meisten Gebäude im Zuge des Baus der A 45 abgerissen.
Bürgerreporter:in:Thomas Ruszkowski aus Essen |
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