Kurzgeschichte
“Teamwork ist, wenn alle das Gleiche wollen wie ich.”
Es war einmal eine Schwebfliege namens Berta. Sie lebte in einem üppigen Garten, der von bunten Blumen und saftigen Pflanzen gesäumt war. Berta war eine geschickte Fliegerin und genoss es, zwischen den Blüten zu tanzen und den süßen Nektar zu kosten.
Doch Berta hatte ein Geheimnis. Sie wusste, wo die besten Nahrungsquellen im Garten zu finden waren, die versteckten Ecken, in denen die süßesten Blüten blühten und der Nektar besonders reichhaltig war. Aber anstatt ihr Wissen mit ihren Schwestern und Brüdern zu teilen, behielt sie es für sich.
Berta war schon immer egoistisch und teilen war nicht ihr Ding. Sie wollte mehr Nektar für sich allein haben, um noch dicker und stärker zu werden. Und so flog sie jeden Tag zu den geheimen Orten und schlemmte, während ihre Geschwister mühsam nach Nahrung suchten.
Mit der Zeit wurde Berta immer dicker. Ihre Flügel konnten das zusätzliche Gewicht kaum noch tragen. Doch sie dachte nicht daran, ihr Verhalten zu ändern. Im Gegenteil; sie flog noch häufiger zu den versteckten Blüten und verschlang gierig den Nektar.
Eines Tages jedoch passierte etwas Unerwartetes. Berta flog zu einem ihrer geheimen Orte, aber die Blüten waren verblüht. Es gab keinen Nektar mehr. Verzweifelt suchte sie hektisch den Garten ab, aber überall herrschte Mangel. Berta konnte nicht mehr schweben, ihr dicker Körper zog sie zu Boden.
Hungrig und erschöpft kroch Berta auf dem Boden herum, doch sie fand kein Futter. Ihre Geschwister flogen weiterhin geschickt von Blüte zu Blüte und teilten ihre Nahrungsquellen miteinander. Schließlich lag sie erschöpft unter einer welken Blume und dachte über ihr Verhalten nach. War es das wert gewesen? Hätte sie nicht lieber mit ihren Geschwistern teilen sollen? Berta bereute ihre egoistische Entscheidung zutiefst. Sie schloss die Augen und wünschte sich, dass sie anders gehandelt hätte.
Und so endete die Geschichte von Berta, der egoistischen Schwebfliege. Ihr Geiz hatte sie einsam und hungrig gemacht. Aber vielleicht würde ihre Geschichte anderen Schwebfliegen eine Lehre sein; dass Teilen und Zusammenarbeit wichtiger sind als egoistisches Streben nach mehr.
Bürgerreporter:in:Thomas Ruszkowski aus Essen |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.