Kurzgeschichte
Mach mal Pause
Es war ein sonniger Nachmittag in Düsseldorf. Die beiden Gerüstbauer, Klaus und Mehmet, saßen auf einem Stahlträger und genossen ihre wohlverdiente Pause. Der Lärm der Baustelle war in der Ferne zu hören, aber hier oben, auf dem Gerüst, war es erstaunlich ruhig.
„Weißt du, Klaus,“ begann Mehmet, „manchmal frage ich mich, wie das Leben wohl wäre, wenn ich in der Türkei geblieben wäre.“
Klaus nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche und nickte nachdenklich. „Ja, ich verstehe, was du meinst. Ich frage mich oft, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich nicht in den Gerüstbau gegangen wäre.“
Mehmet lächelte. „Aber hier sind wir nun, in Deutschland. Ein Land voller Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen.“
„Stimmt,“ stimmte Klaus zu. „Ich meine, schau dir nur die Bürokratie an. Manchmal fühlt es sich an, als ob man mehr Zeit mit Papierkram verbringt als mit der eigentlichen Arbeit.“
Mehmet lachte. „Ja, das kenne ich. Aber gleichzeitig gibt es hier so viele Freiheiten und Sicherheiten, die man anderswo nicht hat.“
Klaus nickte. „Und die Vielfalt. Ich meine, wir arbeiten mit Menschen aus so vielen verschiedenen Ländern zusammen. Das ist schon etwas Besonderes.“
„Genau,“ sagte Mehmet. „Und trotz aller Unterschiede haben wir alle das gleiche Ziel: ein besseres Leben für uns und unsere Familien.“
Die beiden Männer schwiegen eine Weile und genossen die Aussicht über die Stadt. Schließlich brach Klaus das Schweigen. „Weißt du, Mehmet, am Ende des Tages bin ich froh, hier zu sein. Es ist nicht immer einfach, aber es ist unser Leben.“
Mehmet nickte zustimmend. „Ja, Klaus. Und solange wir zusammenhalten, können wir alles schaffen.“
Mit einem Lächeln standen die beiden auf und machten sich bereit, wieder an die Arbeit zu gehen. Die Pause war vorbei, aber das Gespräch würde ihnen noch lange in Erinnerung bleiben.
Bürgerreporter:in:Thomas Ruszkowski aus Essen |
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