Kurzgeschichte
Größe ist nicht alles!

In einem abgelegenen Tal des Atlas-Gebirges lebte ein einsames Urzeit-Chamäleon. Sein Schuppenkleid schimmerte in den Farben der Wüste, und seine Augen beobachteten die Welt mit einer tiefen Sehnsucht. Die Einsamkeit nagte an ihm, und er beschloss, sein Tal zu verlassen, um vielleicht andere Artgenossen zu finden.

Tagelang kletterte er über steile Felsen und durch dichte Wälder. Seine Zunge schnappte nach Insekten, während er sich mühsam vorwärtsbewegte. Endlich erreichte er eine Lichtung, auf der sich andere Chamäleons sonnten. Doch als er näher kam, erstarrte er vor Staunen.

Die anderen Chamäleons waren winzig im Vergleich zu ihm. Ihre Körper waren kaum länger als ein Blatt, und ihre Farben verblasst. Er fühlte sich wie ein Gigant unter Zwergen. Verwirrt und verletzt zog er sich zurück, unsicher, wie er sich verhalten sollte.

Doch dann bemerkte er etwas Seltsames: Die anderen Chamäleons schienen keine Angst vor ihm zu haben. Sie kletterten auf seinen Rücken und nutzten ihn als Sonnenplattform. Sie erzählten ihm von ihren winzigen Abenteuern und den Gefahren, die sie in diesem Tal erlebten.

Das einsame Chamäleon lächelte. Vielleicht war es nicht die Größe, die zählte, sondern die Gemeinschaft. Und so beschloss es, bei seinen neuen Freunden zu bleiben. Gemeinsam erkundeten sie das Tal, wechselten ihre Farben und teilten ihre Geschichten.

Und so wurde das einsame Chamäleon zum Beschützer des Tals. Seine Größe war nun ein Segen, denn es konnte Gefahren abwehren und den Kleinen Schutz bieten. Die Einsamkeit war vergessen, und es fand in der Gemeinschaft endlich das Glück, nach dem es sich gesehnt hatte.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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