Kurzgeschichte
Golden Butterfly

Es war einmal eine neugierige Raupe namens Lysandra, die im dichten Grün eines Waldes lebte. Eines Tages hörte sie von einem alten Märchen, in dem eine junge Frau Stroh zu purem Gold gesponnen hatte. Die Vorstellung, aus ihrem eigenen Kokon als goldener Schmetterling zu schlüpfen, faszinierte Lysandra.

Entschlossen begann sie, an ihrem Kokon zu weben. Ihre Seidenfäden waren stark und glänzend, aber Gold zu spinnen war eine Herausforderung. Die Nächte verbrachte sie damit, ihre Fäden zu verfeinern, während der Mond über ihr wachte.

Doch als der Tag des Schlüpfens kam, stellte Lysandra fest, dass etwas fehlte. Ihre Flügel waren  zart und leicht, es fehlte das Gold. Traurig und enttäuscht kroch sie aus ihrem Kokon und saß auf einem Blatt, das im Sonnenlicht schimmerte.

Da erschien ihr ein kleines Männchen, ein Schmetterlingszauberer, der von Lysandras Wunsch gehört hatte. “Warum weinst du, zarter Schmetterling?” fragte es mit sanfter Stimme.

Lysandra erzählte ihm von ihrem Traum, ein goldener Schmetterling zu sein. Das Männchen lächelte. “Gold ist nicht nur im Metall, sondern auch im Herzen”, sagte es. “Deine Flügel mögen nicht aus Gold sein, aber du kannst dennoch strahlen.”

Und so geschah es: Lysandra entfaltete ihre Flügel, und sie waren nicht golden, sondern leuchtend gelb und schwarz. Sie flog durch den Wald, ihre Farben glänzten im Sonnenlicht, und die anderen Tiere bewunderten sie.

Lysandra lernte, dass wahre Schönheit nicht im Äußeren liegt, sondern im Mut, den eigenen Weg zu gehen. Und so wurde sie zum Schmetterling der Herzen, ein Symbol für Hoffnung und Selbstakzeptanz.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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