Das Leben ist bunt
Elétrico no ℙ𝕆ℝ𝕋𝕆

In Porto verkehren noch drei Straßenbahnlinien (Linien 1, 18 und 22), die allerdings eher für den Touristenverkehr bedient werden. Ihre Wagen sind noch „uriger“ als die alten Triebwagen der Straßenbahn Lissabons und stammen aus den 1940er Jahren.

Der Straßenbahnzug, der nach Leixões am 10. Dezember 1911 unterwegs war, bestand aus einem führenden Triebwagen und zwei Beiwagen. Der Straßenbahnfahrer hatte noch wenig Erfahrung. Die Straßenbahn war voller Reisender des britischen Dampfschiffs Antony, die die Liegezeit des Schiffes zu einem Landgang genutzt hatten und jetzt zum Schiff zurückkehrten.

Im Hafenviertel von Massarelos in Porto führte die Linie der elektrischen Straßenbahn von Leça nach Porto auf das Ufer des Douro zu, nahm dann eine scharfe Kurve und führte direkt am Fluss entlang. Der Oberbau der Straßenbahnstrecke befand sich in schlechtem Zustand. Hinzu kam, dass es kurz zuvor stark geregnet hatte und dadurch viel Sand in die Spurrillen der Schienen geschwemmt worden war.

Der Triebfahrzeugführer verbremste sich und fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit in die Kurve, aus der das Fahrzeug heraus getragen wurde und entgleiste. Es stürzte um, kippte in den Douro und zog dabei die beiden Beiwagen mit in den Fluss. Der Fahrer war noch kurz zuvor abgesprungen und beging Fahrerflucht, wurde aber kurz darauf verhaftet.

15 Menschen starben bei dem Unfall, 40 weitere wurden verletzt. Die Feuerwehr benötigte die ganze Nacht, um die Toten und die Fahrzeuge aus dem Fluss zu bergen. Die Empörung der Bevölkerung gegen das Straßenbahnunternehmen war so groß, dass Gewalttätigkeiten befürchtet wurden: Militär musste die Büros und Werkstätten bewachen.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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