Der Gifel der Illusion- Reinhold Messner und die sozialen Netzwerke
Bergsteiger-Legende Reinhold Messner hat soziale Netzwerke im Internet wie Facebook scharf kritisiert. In einem Interview mit dem Magazin PRINZ sagte er: "Schlimm finde ich, wenn Menschen als fiktive Figuren miteinander kommunizieren, beispielsweise auf Facebook. Sie sind nur virtuell, existieren so nicht, haben aber trotzdem emotionale Beziehungen, teils sogar Liebesgeschichten", sagte Messner. "Ich frage mich wirklich, was da mit den Menschen passiert."
Selbst ein Telefon genügt dem Rekord-Alpinisten nicht, Freundschaften zu pflegen. "Ich tue mich schon schwer, auf Dauer nur eine Telefonverbindung zu halten - das wird schnell kalt und steril." Messner weiter: "Wenn ich einen guten Freund treffe, brauche ich immer noch eine gute Flasche Wein, ein schönes Abendessen und eine halbe Nacht fürs Gespräch."
Statt auf einen Berg soll Messners nächstes Langzeit-Projekt in einen Berg hineinführen: "Ich mache noch kleinere, etwa zweiwöchige Expeditionen, möchte mich zukünftig aber auch wieder für länger zurückziehen, am liebsten in eine Höhle." Das sei ein Traum von ihm. "Inspiriert von meinem Lieblingsphilosophen Milarepa, der das vor tausend Jahren getan hat. Meine Kinder glauben, dass ich das nicht mehr kann. Aber wenn ich mich irgendwann aus dem Arbeitsleben ausklinke, nur noch daheim sitze und womöglich doch noch anfange, herumzutelefonieren, gehe ich lieber in eine Höhle und meditiere."
Bürgerreporter:in:Wolf STAG aus Essen |
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