Na, du alter Gesell, was für eine Geschichte willst du uns aufbinden? 

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Wann ich das Licht der Welt erblickte, kann ich nicht sagen. Ich habe meine Ringe nie gezählt, aber es sind eine Menge und ich fühle, das meine Tage gezählt sind. Die Menschen, die sich unter meine knorrigen Ästen unterhalten sprechen heute hochdeutsch und sagen, ich wäre beinahe 1500 Jahre alt. Und genau so alt fühle ich mich auch. Als Stieleiche verlebte ich meine Jugend und wuchs im Laufe der Jahrhunderte zu einem stattlichen Gesell heran. im Laufe der Zeit wurde das Land zu meinen Wurzeln von den Mächtigen meines Ortes öfters verspielt, verkauft und verpfändet. Um 1300 gaben sich die Ritter die Klinke oder die Lanze oder was auch in die Hand, mehr als ihnen lieb war. Aber die Zeit verging wie im Flug, mal hörte ich plattdeutsche Stimmen und mitunter erhaschte ich auch so manches französische Wort. Sieben lange Jahre lang herrschte ein Unfrieden um mich herum. Und als sich dann noch ein Freistuhl an meinen Stamm lehnte, hatte ich meinen Name weg. Seit 250 Jahren bin ich jetzt schon hohl werde von allen Seiten gestützt. Ich habe die Pest, die Syphilis, die Pocken, das Fleckfieber und die Spanische Grippe überlebt, ich werde auch Corona trotzen. Bleibt gesund Eure.......

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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