Tiere
Lautlose Jäger

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Eine Eule und ein Kauz sind beide Vögel, die zur Ordnung der Eulen gehören. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den beiden. Eulen haben ein herzförmiges Gesicht und eine nach hinten gerichtete Zehe, die die gleiche Länge wie die Mittelzehe hat. Käuze hingegen haben ein rundes Gesicht und keine nach hinten gerichtete Zehe. Käuze sind auch kleiner als Eulen und haben im Allgemeinen einen kürzeren Körper, aber einen größeren Kopf. Es gibt auch Unterschiede in der Art, wie sie jagen. Einige Käuze jagen tagsüber, während die meisten Eulen nachts jagen. Der Uhu ist die größte Eule der Welt. Eine maximale Flügelspannweite von 180 cm und ein Gewicht bis zu 3 kg rückt den Uhu schon in die Nähe des Steinadlers, der als Taggreifvogel eine ähnliche ökologische Nische besetzt wie der Uhu als nächtlicher Jäger. Dies spiegelt auch der englische Name der Uhus wieder: "Eagle Owl" - Adlereule. Bei völliger Dunkelheit verlassen sich jagende Waldkäuze ausschließlich auf ihr Gehör: Geräusche werden durch die Trichterwirkung des Gesichtsschleiers schallverstärkt an die unter den Federn versteckten großen Ohren weitergeleitet. Die leicht asymmetrische Anordnung der Ohren führt dazu, dass Geräusche von anvisierten Beutetieren mit minimalem Zeitunterschied wahrgenommen werden. Das hilft dem Waldkauz, seine Beute genau anzupeilen.

In Griechenland war die Eule gut angesehen und galt als Weisheitsvogel, ausgewählt von der Göttin Athene, der Beschützerin Athens und Göttin der Weisheit. Auf den griechischen Münzen war auf der Vorderseite der Kopf der Athene abgebildet. Als Wappenvogel zierte der Steinkauz mit Ölzweig und Mond die Rückseite der Tetradrachmen. Die Münzen wurde daher auch kurz "Eulen" genannt. Da Athen sehr reich war und eine Vielzahl dieser "Eulen" dort vorhanden war, heißt auch heute noch "Eulen nach Athen tragen" etwas Unsinniges tun.

In fast allen abendländischen Kulturen wurde die Eule als Verkünderin des nahenden Todes gesehen. So wurde z.B. der nächtliche "kuwitt"-Ruf des Steinkauzes als "Komm mit" interpretiert. Von den Angehörigen eines Sterbenden wurde der durch das Licht angelockte Nachtvogel als Totenvogel gesehen, der kam, um die Seele des Toten zu holen. In vielen Naturreligionen - wie bei den Ureinwohnern Nordamerikas, den Jägern Japans, in Teilen Afrikas und Arabiens, in Australien und im alten China - dagegen wurde die Eule positiv als Mittlerin zwischen den Welten mit der Seelenwanderung in Zusammenhang gebracht.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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