Bäume
Die Riesen im Tropenwald
Der Kapokbaum ist ein echter Urwaldriese, ein für den Stockwerkbau des Regenwalds charakteristischer sogenannter Überständer. Mit seinen bis zu 75 Metern Höhe überragt er das umliegende Blätterdach des Waldes um zehn bis zwanzig Meter. Typisch sind die sternförmig angeordneten, weit über dem Boden ansetzenden Brettwurzeln. In der dünnen nährstoffreichen Schicht des Regenwaldbodens sorgen für die nötige Standsicherheit des Flachwurzlers. Der Stamm erreicht immerhin bis zu drei Meter Durchmesser. Zahlreiche kräftige, direkt aus der Borke wachsende Stacheln schützen den jungen Baum, während er heranwächst. Bei älteren Exemplaren verlieren sich diese zunehmend.
Die Blätter des Kapokbaums erinnern an die unserer heimischen Rosskastanie. Zu Beginn der Trockenzeit werden sie abgeworfen. Die büschelweise am Ende von Ästen wachsenden Blüten sind rosa, weiß oder gelblich und öffnen sich nur nachts, um Fledermäuse als Bestäuber anzulocken. Die Kapokfrüchte werden bis zu 25 Zentimeter lang und sehen aus wie elliptisch geformte Schoten, die von einer ledrigen Haut umgeben sind. Die Samen im Inneren werden von einer flauschigen Wolle geschützt – dem Kapok, einer vielseitig verwendbaren Faser.