Der Obst und Gemüseverzehr von Schülerinnen und Schülern, die am nordrhein-westfälischen EU-Schulobstprogramm teilnehmen, ist signifikant angestiegen.
Das ist eines der wichtigsten Ergebnisse der Evaluierung des EU-Schulobstprogramms, an dem über 500 nordrhein-westfälische Grund- und Förderschulen teilnehmen. Außerdem haben sich die Ernährungsgewohnheiten der Kinder zum Positiven geändert, Obst und Gemüse stehen jetzt häufiger auf dem Speiseplan. Zudem haben die Bekanntheit und das Wissen über die Produkte zugenommen. Dies wird unter anderem auf die Vielzahl der pädagogischen Begleitmaßnahmen zurückgeführt, um den Kindern eine gesunde Ernährung näherzubringen.
„Die Ergebnisse lassen nur einen Schluss zu: Wir sind mit dem Schulobstprogramm auf dem richtigen Weg, wenn es um eine gesunde Schulverpflegung und ein gesundes Ernährungsverhalten unserer Schulkinder geht“, erklärte Verbraucherschutzminister Johannes Remmel. „Der erste Schritt ist gemacht, jetzt werden wir das Programm verstetigen und dauerhaft an nordrhein-westfälischen Grundschulen durchführen. Im nächsten Schuljahr werden wir das Programm fortsetzen.“
Schulministerin Sylvia Löhrmann erklärte: „Das Schulobstprogramm ist eine Erfolgsgeschichte. Besonders bewährt hat sich die pädagogische Begleitung des Programms. Es ist wichtig, dass wir den Kindern auch erklären, warum Obst und Gemüse so gesund sind. Denn nur wer versteht, wie wichtig eine gesunde Ernährung ist, wird sich auch gesund ernähren.“
Seit dem Start des Schulobstprogramms in Nordhrein-Westfalen im März 2010 wird es vom Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik der Universität Bonn und dort vom Lehrstuhl für Marktforschung der Agrar- und Ernährungswirtschaft begleitet und evaluiert. In einer umfangreichen Studie wurden Schulleiterinnen und Schulleiter angeschrieben, Lehrkräfte interviewt, Kinder und Eltern befragt und der Verzehr von Obst und Gemüse vor und nach einem Jahr Schulobstprogramm verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl ein gesundes Angebot an Obst und Gemüse sowie die Einbindung der Thematik in den Unterricht und darüber hinausgehende pädagogische Begleitaktionen wichtig sind, um das Ernährungsverhalten der Schülerinnen und Schüler positiv zu beeinflussen. Durch die Kombination beider Aspekte, Ernährungsbildung und der einfache und regelmäßige Zugang zu Obst und Gemüse, ist das Programm so erfolgreich.
Die Studie liefert wichtige Anhaltspunkte für die erfolgreiche Fortführung des Programms. Sie gibt Hinweise, wie das Schulobstprogramm optimiert werden kann und an welchen Punkten festgehalten werden sollte. Insgesamt ist die Ausrichtung und Durchführung des Programms bestätigt worden und bekommt von Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und Eltern die Note „Eins“.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
• Der Obst- und Gemüsekonsum der Schülerinnen und Schüler hat sich signifikant erhöht. Die Förderung mehrmals pro Woche hat sich demnach als richtig herausgestellt. Insbesondere fällt auf, dass der Obst- und Gemüsekonsum während des Schulvormittags angestiegen ist. Eine Förderung während des Vormittags trägt wesentlich zu einer verbesserten Versorgung der Schülerinnen und Schüler bei. Bedenkt man, dass viele Kinder oft ohne Frühstück in die Schule kommen, so trägt das Schulobstprogramm zu einer Verbesserung ihrer Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit bei.
• Doch nicht nur der Verzehr von Obst und Gemüse hat zugenommen, auch die positive Einstellung gegenüber Obst und Gemüse hat sich verändert. Kinder „mögen“ bestimmte Gemüsearten nach einem Jahr Schulobstprogramm jetzt „lieber“ als vorher. Die TOP 5 im Jahr 2011 sind Äpfel, Erdbeeren, Trauben, Kirschen und Bananen. Aus der Befragung geht weiterhin hervor, dass der überwiegende Anteil der Schulen mit der Portionsgröße von 100 Gramm pro Kind und Fördertag zufrieden ist.
• Ein, wenn nicht sogar der zentrale Erfolgsfaktor ist die weiterhin kostenlose Abgabe von Obst und Gemüse. Nur 25 Prozent der Schulen würde weiterhin versuchen, am Programm teilzunehmen, wenn die erforderliche 50 Prozent-Kofinanzierung der EU-Mittel nicht durch die Landesregierung erbracht würde.
• Die Schulleiter-Onlinebefragung verdeutlicht, dass das EU-Schulobstprogramm von der Mehrheit der Schulen ernährungspädagogisch begleitet wird. Ein gemeinsames Frühstück und gemeinsames Kochen zählen hierbei zu den beliebtesten Maßnahmen. Trotz dieser bereits umfangreichen Aktivitäten wünschen sich ca. 80 Prozent der Schulen mehr Unterstützung in Sachen pädagogischer Begleitung. Am häufigsten wird der Wunsch nach Unterrichtsmaterialen (ca. 80 Prozent) und externen Fachkräften (ca. 60 Prozent) sowie Fortbildungen (ca. 40 Prozent) geäußert. Im Anschluss an das Erhebungsjahr 2010/2011 wurde die Förderung der pädagogischen Begleitung bereits ausgebaut. Neben den Elterninformationsflyern oder den kostenlosen Materialdownloads auf der Projektwebsite wurden die folgenden beiden Maßnahmen neu initiiert:
- Ausstattung aller teilnehmenden Schulen mit Unterrichtsmaterial zur Begleitung von Schulobstprogrammen.
- Förderung von Unterrichtseinheiten mit Landfrauen zum Thema „Gesundes Schulfrühstück mit Obst und Milch“.
• Seit Beginn des Programms wird es von Schulleiterinnen und Schulleitern, Eltern und Lehrpersonal durchweg als sehr positiv beurteilt. Bei der Beantwortung der Fragen zur Organisation zeigt sich, dass die Mehrheit der Schulen mit der Portionsgröße, der Zusammenarbeit mit ihrem Lieferanten, der Qualität und dem Abwechslungsreichtum der Lieferungen aber auch mit der Belieferungshäufigkeit zufrieden ist. Der zeitliche Aufwand wird im Durchschnitt als „mittelmäßig“ angesehen. Auf die Frage, ob das Programm weitergeführt werden soll und ob sich die Schulen erneut bewerben würden, antworteten 98,8 Prozent der teilnehmenden Schulen mit ja.
Weitere Informationen sowie der Evaluationsbericht zum Schulobstprogramm in NRW sind zu finden unter
www.schulobst.nrw.de.
Quelle:Zeitgeist-medien und newsline2022
Life@Style
Bürgerreporter:in:Wolf STAG aus Essen |
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