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Digitalisierte Gesundheit – Fluch oder Segen?

  • Buchcover Buchgut Berlin Streitschrift
  • Foto: Westendverlag ISBN 978-3-86489-351-3
  • hochgeladen von Siegfried Räbiger

Opt-Out oder Opt–In

Die Schlüsselworte für den Bürger: Wann darf, wann muss er sich entscheiden.

Die letzte öffentliche Diskussion über die Schlagworte war beim Organspende Ausweis. Der Bürger muss sich aktiv für die (Daten-)Spende entscheiden ausdrücklich daran teilzunehmen = Opt-In. Anders ist es beim Opt-Out-Verfahren, der Bürger wird nicht gefragt, es geschieht nach Gesetz.

Im Oktober 2020 wurde das Gesetz zum Schutz elektronischer Patientendaten in der Telematikinfrastruktur (Patientendaten-Schutz-Gesetz – PDSG)* verabschiedet. Die §§ 291ff SGB V befassen sich mit der Gesundheitskarte und der noch freiwilligen elektronischen Patientenakte (ePA) in § 341 SGB V.

Der aktuelle Streitpunkt dreht sich insbesondere um die (ePA). Hier hat Dr. Lea Mara Eßer, die Herausgeberin der Serie Streitfragen, im Westendverlag zwei ausgewiesene aktive Experten gefunden.

Für die Digitalisierung bemüht
sich Dr. med. Franz Bartmann, ehemaliger Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein und im Vorstand der Bundesärztekammer. Derzeit als freier Berater im Gesundheitswesen tätig mit dem Schwerpunkt E-Health, überschreibt er seine Ausführungen „Digitalisierung als ethische Verpflichtung“ und zitiert eine altchinesische Weisheit:
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen."

Den Standpunkt gegen die Digitalisierung
und insbesondere und gegen die elektronische Patientenakte (ePA), leitet Dr. med. Andreas Meißner, niedergelassener Psychiater und Psychotherapeut, mit dem Zitat von Gerhard Uhlenbruck ein:
"Für die Krise in der Humanmedizin gibt es nur eine Medizin: die Humane."

Wer weiß, was derzeit gilt? Die CSU warb im Bundestagswahlkampf 2021 für die Opt-Out Lösung bei der ePA. Im Juli 2022 fordern die Bertelsmann Stiftung und die Stiftung Münch: "grundsätzlich sollten Vertreter von Gesundheitsberufen ohne Freischaltung auf die EPA zugreifen können."

Bisher gilt die freiwillige Teilnahme an der elektronischen Patientenakte bei der Krankenkasse. Um die Nutzung der E-Akten voranzutreiben, will die Ampelkoalition die EPA laut Koalitionsvertrag auf ein Opt-out-Modell umstellen. Bei der Opt-out-Regelung erfolgt die Einrichtung und Befüllung der Akte ohne ausdrückliche Zustimmung der Patienten.

Wer soll wirklich geschützt werden?

Wer sich eine kritische und fundierte Meinung zu den drängenden Fragen unserer Zeit bilden will, kommt an der Streitfrage und diesem pro und contra Buch "Digitalisierte Gesundheit" nicht vorbei.
Die Schlange ist nicht willkürlich im Buchcover gewählt.

Leseprobe

Franz Bartmann, Andreas Meißner „Digitalisierte Gesundheit“
Herausgegeben von Lea Mara Eßer
Westendverlag: 12.09.2022
Seitenzahl : 112
Ausstattung : Klappenbroschur
ISBN : 978-3-86489-351-3
Auch als e-Book erhältlich

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1 Kommentar

Vernetzte und digital souveräne Gesellschaft die aktuelle Forderung der Regierung.

Gesundheit und Pflege
Die Möglichkeiten der Digitalisierung wollen wir für die Gesundheit der Menschen ethisch verantwortlich nutzen und dazu beitragen, dass Deutschland eine Vorreiterrolle bei Digital Health einnimmt. Davon sollen Versicherte unabhängig von den individuellen Voraussetzungen umfassend profitieren. Die Digitalisierung soll damit auch einen Beitrag zur Verringerung gesundheitlicher Ungleichheiten leisten. Liest sich gut. Wer sich näher damit befassen will, folge dem Link.

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