Kunst + Kultur
Porzellanmanufaktur Fürstenberg im Weserbergland

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Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg ist eine Porzellanmanufaktur in Fürstenberg in Niedersachsen. Sie wurde dort 1747 gegründet und hatte ab etwa 1750 ihren Sitz im Schloss Fürstenberg. 1972 wurde die Produktion in neue Fertigungsgebäude neben dem Schloss verlagert. Das Porzellan wird als das „Weiße Gold der Weser“ vermarktet. Die Porzellanmanufaktur ist seit 1888 eine Aktiengesellschaft, die sich seit 1970 zu 98 Prozent im Besitz der Norddeutschen Landesbank befindet. Die restlichen zwei Prozent gehören dem Landkreis Holzminden. Aufgrund der Schwierigkeiten der Nord LB war Anfang 2019 die Übernahme der Porzellanmanufaktur durch das Land Niedersachsen im Gespräch. Im Dezember 2019 wurden die Anteile der Nord LB an der Porzellanmanufaktur Fürstenberg vom Land Niedersachsen übernommen.

Fürstenberg ist die zweitälteste bis heute am selben Standort produzierende Porzellanmanufaktur Deutschlands. Die Manufaktur wurde am 11. Januar 1747 vom Hofjägermeister Johann Georg von Langen (1699–1776) im Auftrag von Herzog Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1713–1780) gegründet. Die Gründung erfolgte im Zuge der kameralistischen Wirtschafts- sowie Bevölkerungspolitik des Herzogs und diente dem Aufbau eines Manufakturwesens im Braunschweigischen Weserdistrikt in der Zeit des aufblühenden Merkantilismus. Bei Fürstenberg boten sich zur wirtschaftlichen Nutzung die reichen Holzvorräte und der regional vorhandene Rohstoff Kaolin an, der bei Neuhaus im Solling abgebaut wurde und in der Glasurmühle im Dorf Fohlenplacken aufbereitet wurde. Zur Produktion von echtem Porzellan für den Markt kam es erst nach mehrjährigen Experimenten. Zwar gelang 1750 der erste Brand von über 100 Geschirrteilen in einem neuen Porzellanbrennofen. Es bestehen aber erhebliche Zweifel, dass es sich um echtes Porzellan handelte, da Ton und kein Kaolin verwendet wurde.

Der Manufakturbetrieb zur Herstellung von Porzellan entstand etwa 500 Meter östlich vom Schloss Fürstenberg. In der ab 1744 vom Erfinder Johann Bessler als Windmühle unvollendet erbauten Alten Mühle als Steingebäude mit Fachwerkaufsatz wurde 1747 ein Laboratorium mit Trocken- und Brennöfen eingerichtet. Darin wirkte und wohnte der angebliche Arkanist Johann Christoph Glaser, der seine Dienste zur Porzellanherstellung angeboten hatte. Neben der Alten Mühle entstand um 1748–1750 das Alte Brennhaus, das in den Anfangsjahren als Brennhaus für Porzellan genutzt wurde. Bei mehrjährigen Ausgrabungen von 2009 bis 2012 wurden darin die ersten Brennöfen der Porzellanmanufaktur aus der Zeit um 1748–1750 freigelegt, die als die ältesten erhaltenen Porzellan-Brennöfen in Europa gelten.

1751 hatte die Porzellanmanufaktur 17 Beschäftigte, darunter Bossierer, Dreher, Former, Brennmeister und Hüttenknechte.

(Auszug aus WIKIPEDIA)

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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