Lifelong Competences - Informal Learning in Social Fields-Europåische Vernetzung
Im Sozialbereich haben sich die Anforderungen an die Beschäftigten in letzter Zeit geändert. Auch hier wird die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung und immer wichtiger. Häufig unbeachtet bleibt in diesem Zusammenhang jedoch das informelle Lernen.
…unter steirischer Leitung
Seit 2004 nahm sich eine Gruppe von 15 Organisationen aus sieben europäischen Ländern diesem Thema an. Unter der Leitung der Mosaik GmbH, einer steirische Organisation für Menschen mit Behinderung, wurde das EU-Projekt „Lifelong competences - informal learning in social fields“ sehr erfolgreich durchgeführt. Gefördert wurde dieses Projekt von der Initiative Leonardo da Vinci.
Nicht (nur) in der Schule…
Die 15 teilnehmenden Organisationen stammen großteils aus dem Sozialbereich. Gerade in diesem Arbeitsbereich ist man ständig mit wechselnden Rahmenbedingungen und vielen unvorhersehbaren Ereignissen konfrontiert. Gerade in solchen Situationen wird besonders viel auf informelle – also auf spontane und unbürokratische - Weise gelernt.
…sondern durch das Leben lernen wir!
Forschungen belegen, dass berufsbezogenes Lernen nicht in erster Linie in Fortbildungsseminaren sondern zu ca. 80 % im Arbeitsalltag stattfindet. Man kann also von einer Kompetenzerweiterung durch „learning by doing“ sprechen.
Informelles Lernen geschieht nicht nur durch die Arbeit an sich, sondern auch durch Gespräche mit KollegInnen oder KlientInnen, in der Diskussion oder Reflexion der eigenen Arbeit usw. Da dieses informelle Wissen einem selbst meist nicht bewusst ist, spricht man auch von „stillem Wissen“. Viele Menschen wissen also nicht, dass sie dieses Wissen besitzen und können es somit auch nicht bewusst nutzen. Eine wichtige Voraussetzung zur Förderung des informellen Lernens ist ein Arbeitsumfeld, in dem es erwünscht ist, dass Beschäftigte sich weiterentwickeln.
Informelles Wissen als Qualitätsmerkmal
„Lernen passiert formell und informell, es ergänzt einander. Während in fast allen Unternehmen und Organisationen nur das formale Wissen gefordert (und damit auch bezahlt) wird, soll in Zukunft das informell erworbene Wissen viel stärker als Qualitätsmerkmal berücksichtigt werden“, so der Projektkoordinator Mag. Venerand Erkinger von der Mosaik GmbH.
Die 30köpfige Projektgruppe entwickelte daher ein gemeinsames Verständnis von informellen Lernen und wie man dieses im Alltag sinnvoll und wirksam nutzen kann.
Schlusskonferenz in Straßburg
In Arbeitskonferenzen in Graz, Pecs, Göteborg, Presov und London wurde ein umfangreiches Paket erarbeitet, das viele neue Perspektiven auf das Thema Lernen wirft. Kernstück der Ergebnisse ist das Konzept „Lernen in der Praxis“, ein Pool an Methoden, um Lernen in der Praxis zu erkennen und zu fördern.
Das Konzept wurde im Europarat im September den europaweit rund 8 Millionen Beschäftigten im Arbeitfeld Menschen mit Behinderung zugänglich gemacht.
Projektpartner:
•Mosaik GmbH, Steiermark
•Fachhochschule JOANNEUM Gesellschaft mbH, Graz
•Pedagogical Consulting Service and Professional Services in Comitat Baranya, Ungarn
•Specialpedagogiska, The Swedish National Institute of Special Education, Schweden
•Handikappförvaltningen, Schweden
•Methodological and Pedagogical Centre Prešov, Slowakei
•Sonček - Cerebral Palsy Association of Slovenia
•Royal Borough of Kensington and Chelsea - education department, Großbritannien
•EASPD – European Association of Service Providers for Persons with Disabilities, Belgien
Unterstützende Partner:
•Team Training Austria
•Team Training International
•Pädagogisches Institut Wien
•Amt der steirischen Landesregierung, Fachabteilung 11B
•Komitat Baranya, Ungarn
Bürgerreporter:in:Wolf STAG aus Essen |
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