Frühlingsklänge an der Ostsee
Schneeflocken und strahlender Sonnenschein. Mit diesem Kontrast begrüßt Deutschlands größte Insel Rügen ihre Gäste zu Beginn der neuen Saison. In dieser setzt das beliebte Reiseziel an der Ostsee nicht nur auf bewährte Stärken wie den sanft ins Meer abfallenden Strand und die auch für Fahrradtouren ideal geeignete Landschaft, sondern auch auf neue Angebote. So werden beliebte Wanderwege im Rahmen des Wanderfrühlings vom 12. bis 21. April gebündelt und bekannt gemacht. Kulturelle Angebote wie der Festspielfrühling Rügen oder die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern bringen klassische Musik an die Küste und laden kulturinteressierte Touristen zu einer Reise in die Region ein.
Mit 12 Konzerten und sieben Begleitveranstaltungen auf Rügen ist der 2. Festspielfrühling vom 15. bis 24. März das kulturelle Highlight in der Region zum Saisonbeginn. Nachdem das Festival im letzten Jahr von rund 3.200 Gästen besucht wurde, hat das Fauré Quartett, das für die künstlerische Leitung des Kammermusik-Festivals verantwortlich ist, für dieses Jahr ein vielseitiges und interessantes Programm zusammengestellt. Künstlerische Gäste wie der Pianist Lars Vogt, der Klarinettist David Orlowsky und das Quartett selbst bringen Sonaten, Trios oder Sinfonien zum Klingen. Im Mittelpunkt stehen dieses Mal Werke von Johannes Brahms, die – so das Fauré Quartett – dem metaphysischen Zauber der Natur gleichen. Spielorte wie die Selliner Seebrücke, der Marstall und das Badehaus Goor in Putbus oder der Kurhaus-Saal in Binz sorgen für eine eindrucksvolle Atmosphäre und schaffen die Gelegenheit, einige besonders stimmungsvolle Orte auf der Insel zu besuchen. Im Anschluss an die Konzerte besteht bei „Zugabe“ genannten Zusammenkünften Gelegenheit, mit den Künstlern und den anderen Zuschauern über die Musik ins Gespräch zu kommen. Meisterkurse für Laienmusiker und Chöre runden das Programm ab. Auch der Sommer ist in Mecklenburg-Vorpommern musikalisch. Unter dem Motto „Unerhörtes entdecken“ sind vom 15. Juni bis 14. September 2013 an 79 Spielorten insgesamt 115 Konzerte geplant.
Wer mit der Bahn nach Rügen reist, kommt ohne Umsteigen in Bergen oder direkt im Ostseebad Binz an. Ab dem Jahr 1830 entwickelte sich dort der erste Badebetrieb. Heute ist das Städtchen mit seinen prachtvollen Häusern im Stil der Bäderarchitektur der größte Urlaubsort auf der Insel Rügen. Weiße, mit Holz verkleidete Häuser, offene Balkone und schmiedeeiserne Verzierungen auf den Dächern zeugen vom Reichtum des Urlaubsortes zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Exklusive Geschäfte, Hotels und Unterkünfte aller Preislagen und ein abwechslungsreiches kulturelles Programm machen Binz zu einem attraktiven Reiseziel. Eine exklusive Unterkunft direkt an der Seebrücke und mit Blick auf das Meer ist zum Beispiel das Travel Charme Hotel Kurhaus Binz. Das moderne Grandhotel in zentraler Lage an der Strandpromenade gilt als eines der Wahrzeichen der Insel. Es bietet seinen Gästen komfortable Zimmer und für entspannte Stunden einen 1.500 m² großen Wellnessbereich. Das Hotel bietet seinen Gästen nicht nur ein vielseitiges Frühstücksbuffet, sondern auch eine raffinierte Spitzengastronomie. Vom Stadtzentrum Binz aus kann man in rund 90 Minuten durch ein Waldgebiet zum Jagdschloss Granitz spazieren. Wer schneller dort sein möchte, kann mit einem Shuttle bis fast vor die Tür des Schlosses fahren. Interessanter ist jedoch der Weg durch die Natur, der zu jeder Jahreszeit einen interessanten Einblick in die Buchenwald-Vegetation des Küstenbereiches bietet.
Das Schloss wurde ab dem Jahr 1837 für den Fürsten Wilhelm Malte zu Putbus erbaut. Der verputzte Backsteinbau mit seinem hohen Zentralturm thront auf dem dicht bewaldeten Tempelberg. Das Ausflugsziel mit historisch eingerichteten Salons, einer Trophäensammlung und der eindrucksvollen Treppe hinauf zum Turm wird jedes Jahr von rund 150.000 Gästen besucht. Der vom Berliner Architekten Karl Friedrich Schinkel erbaute, 38 Meter hohe Turm endet in einer Aussichtsplattform 144 Meter über dem Meeresspiegel. Von dort kann man bei gutem Wetter nicht nur das Meer und die Boddenlandschaft sehen, sondern bis nach Greifswald und zur polnischen Küste. Besonders interessant ist die im Inneren des Turms liegende gusseiserne Treppe. Die 154 filigranen Stufen ermöglichen schwindelfreien Besuchern den eindrucksvollen Aufstieg und haben sich zu einem beliebten Fotomotiv entwickelt. Nach dem Rundgang durch das Schloss lädt das Restaurant „Alte Brennerei“ zu einem rustikalen Imbiss in die Katakomben des Schlosses ein. Zu moderaten Preisen kann man sich dort für den Weg zurück nach Binz stärken.
Auch das Seebad Sellin hat einiges zu bieten. Von der über dem Meer gelegenen Stadt führen eine Treppe und ein Aufzug zum Strand. Die fast 400 Meter lange Seebrücke ist nicht nur Landungsplatz für Ausflugsschiffe, sondern auch Standort von Geschäften und Restaurants. Von Sellin aus kann man einen guten Blick auf die Rügener Kreideküste werfen. Die rund 65 Millionen Jahre alte Kreide wird in Tagebau im Nordosten von Rügen abgebaut. Sie soll die Haut reinigen, den Körper entschlacken und das Hautbild verbessern. Deshalb wird sie bei zahlreichen Wellness-Anwendungen verwendet. Das Hotel Bernstein zum Beispiel bietet in seinem 750 m² SPA-Bereich Massagen und Packungen mit der Heilkreide an. Bei der „Kreideteilkörper Packung“ wird der Rücken mit frisch mit warmem Wasser angerührter Heilkreide eingestrichen. Anschließend wird der Körper mit einer Folie und warmen Decken umhüllt. Nach rund 20 Minuten Entspannung wird die Masse vorsichtig abgewaschen. Neben den Anwendungen bietet das Hotel seinen Gästen einen Indoor-Pool und eine kleine und gut gepflegte Saunalandschaft. Das Hotel gehört zur Kooperation „Premium Selection“ des Deutschen Wellnessverbands. Direkt neben dem Hotel beginnt der Hochuferwald der Granitz. Auch für aktive Urlauber hat Sellin viel zu bieten. Golfen, Segeln, Surfen, Reiten, Radfahren, Wandern und Angeln sind nur ein kleiner Teil des vielfältigen Angebots.
Einen Besuch wert ist auch das Badehaus Goor in Lauterbach. Das vom Fürsten von Putbus 1818 an der Küste erbaute Badehaus beherbergt heute Hotel und Restaurant. In unmittelbarer Nähe der Biosphäre Südost-Rügen und beim Yachthafen „Im Jaich“ ist das Hotel nicht nur für aktive Urlauber ein guter Ausgangspunkt. Auch die Naturschutzinsel Vilm liegt in der Nähe des Badehauses mit seinen toskanischen Säulen. Auf Rügen gibt es viel zu entdecken – auch außerhalb der Badesaison. Mit 280 km Radwegen, vielen Wanderwegen, 17 Häfen und der abwechslungsreichen Natur ist die Insel ein interessantes Reiseziel. 56 km Sandstrände und 27 km Naturstrände laden außerhalb der Badesaison ein zu Wanderungen mit Blick auf das Meer. Veranstaltungen, Ausflüge und kulinarische Genüsse sorgen dafür, dass auf Rügen jede Jahreszeit eine Zeit für Erlebnisse ist.
Bürgerreporter:in:Christian Kolb aus Essen |
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