Die Reha Care ist das Sorgekompendium
REHACARE 2012 in Düsseldorf macht Mut: 51.000 Fachleute und Experten in eigener Sache besuchten Fachmesse und Kongress / 851 Aussteller aus 32 Ländern stellten Hilfen für ein selbstbestimmtes Leben vor.
Hilfen für ein selbstbestimmtes Leben und ein breites Informationsangebot rund um Rehabilitation, Pflege und Älterwerden stießen bei der REHACARE 2012, die am Samstag, 13. Oktober, nach vier Tagen endete, auf großes Interesse. „Wir haben in diesem Jahr neue, spannende Themen auf die REHACARE-Agenda gesetzt und damit sowohl den Nerv der Betroffenen als auch den des internationalen Fachpublikums getroffen“, urteilt Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf.
„Der Themenpark Assistenzrobotik, der einen zukunftsorientierten Einblick in die Möglichkeiten bot, Serviceroboter in den Dienst von Senioren sowie Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf zu stellen, war ein voller Erfolg. Das gilt auch für unsere Angebote rund um die sichere Nutzung von Rollatoren, die wir in Kooperation mit der Deutschen Seniorenliga, mit Industrie, Handel und der Polizei Düsseldorf realisiert haben. Der Rollator-Parcours in der Messehalle 7 wurde ausgiebig und mit viel Begeisterung genutzt.“
51.000 Experten in eigener Sache und Profis besuchten die REHACARE 2012, um sich in sechs Messehallen bei 851 Ausstellern aus 32 Ländern über neue Hilfsmittel und Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung zu informieren. 2011 zählte die Fachmesse 47.000 Besucher. Zur REHACARE 2010, die sich turnusmäßig mit einem Angebot präsentierte, das mit dem der diesjährigen Veranstaltung vergleichbar ist, kamen 52.500 Besucher.
Lob und Anerkennung für die REHACARE 2012 gab es auch von Ausstellern und Partnern. Dr. Martin Danner, Bundesgeschäftsführer der BAG SELBSTHILFE (Bundesarbeitsgemeinschaft SELBSTHILFE von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V.), verweist dabei vor allem auf die Vielfalt an Produkten und Innovationen. „Die REHACARE macht Betroffenen angesichts all der beindruckenden Möglichkeiten, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, immer wieder Mut. Und sie zeigt, dass der demografische Wandel nicht nur eine Bedrohung ist, sondern dank der Anstrengungen von Wirtschaft und Wissenschaft auch Chancen birgt. Das wird in den Gesprächen an den Ständen der Selbsthilfe immer wieder deutlich. Dabei sind es nicht immer die herausragenden Entwicklungen, sondern die Alltagshilfen, die vielen, kleinen Verbesserungen, die das Leben leichter machen. Barrierefreies Internet, Reisen und die Frage, was wird in welchem Umfang erstattet, sind die große Themen. Die gut gefüllten Kassen der Gesetzlichen Krankenversicherungen tragen im Moment erfreulicherweise dazu bei, die Versorgung der Betroffenen mit Hilfsmitteln zu erleichtern.“
Im Themenpark Assistenzrobotik drängten sich die REHACARE-Besucher, aber auch Aussteller, die von den Erkenntnissen der angewandten Forschung profitieren wollten. Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (Fraunhofer IPA), das die Schau inhaltlich koordinierte, war durchweg zufrieden mit der Resonanz, die die Exponate beim Publikum fanden. „Zusammen mit der REHACARE hatten wir drei Ziele, und die haben wir voll erreicht“, berichtet Dr. Birgit Graf, Gruppenleiterin Haushalts- und Assistenzrobotik beim Fraunhofer IPA. „Wir wollten zum einen das Anwendungsspektrum der Assistenzrobotik in seinen unterschiedlichen Reifegraden darstellen: vom mobilen Assistenzsystem für Senioren über Therapie-Anwendungen bis zu hochspezialisierten Lösungen für Menschen mit schweren Behinderungen, vom Prototyp bis zum marktreifen Produkt. Wir wollten Berührungsängste abbauen, deutlich machen, dass Roboter Werkzeuge sind, die Menschen nicht ersetzen können, aber unterstützen. Und wir wollten technologisches Knowhow, das für die Entwicklung behindertengerechter Produkte relevant ist, an Hersteller weitergeben.“
Im Mittelpunkt des Interesses der REHACARE-Besucher standen Alltagshilfen, Rollstühle und Fahrgeräte. Jeder Zweite interessierte sich dafür. Über Geh- und Mobilitätshilfen wollten sich 47 Prozent informieren. Jeder Fünfte besuchte die Stände im Bereich Planen, Bauen, Wohnen.
Bürgerreporter:in:Wolf STAG aus Essen |
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