Die Bierbrauerinnen von Einbeck
Bereits im 14. Jahrhundert war der Bierhandel für die Stadt Einbeck bedeutungsvoll. Jeder Einbecker Vollbürger hatte das Recht, Bier zu brauen. 700 Brauherren gab es. Der Rat der Stadt kaufte die Überproduktion auf und sorgte für deren Vermarktung im gesamten deutschen Raum. Einbecker Biertrecks zogen in Richtung Bremen, Hamburg, Lübeck, Landshut, München, Danzig, Königsberg, Riga, Dänemark und Amsterdam. Damit die Haltbarkeit des Bieres gewährleistet werden konnte, wurde es mit einer enorm hohen Stammwürze gebraut was dazu führte, dass das Bier äußerst schwer und besonders alkoholreich war. Am 17. April 1521 erhielt Martin Luther von Herzog Erich auf dem Reichstag zu Worms einen Krug Einbecker Bier und lobte es mit den Worten: „Der beste Trank, den einer kennt, der wird Einbecker Bier genennt“. Katharina von Bora (1499-1552), die Ehefrau vom Reformator Martin Luther, war dessen eigener Überlieferung nach, eine herausragend gute Brauerin. Luther ließ sich sogar auf Reisen von ihr versorgen. Sie möge doch bitte „ein Pfloschen ihres Bieres zu ihm schicken so oft sie könne“, schrieb er in einem Brief und drohte, er würde nicht nach Hause kommen, bevor sie nicht den nächsten Sud fertig hätte. In Einbeck war es Aufgabe der Frau, für steten Nachschub zu sorgen. Bierbrauen wurde zu einer der ganz gewöhnlichen hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Wie Brot backen und Marmelade kochen.
Im Jahr 1612 wurde ein Einbecker Braumeister nach München abgeworben, um dort das „Ainpöckische Bier“ zu brauen. Durch Verballhornung des Namens von „Einpöckisch“ über „Oanpock“ entstandt schnell der Name des berühmten Bockbieres. Somit ist die Stadt Einbeck Namensgeber des Bockbieres. „Ohne Einbeck gäb’s kein Bockbier“. 1851 wurde in der Einbecker Dampfbierbrauerei das erste Bier in Flaschen abgefüllt. Und von Anfang an war die „Original Einbecker Flasche“ kreiert. Diese hat sich seitdem nicht verändert und ist eines der Wahrzeichen des Einbecker Brauhauses.
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