Denkmäler für die "Ewigkeit...2012"
Der Kulturausschuss der 13. Landschaftsversammlung Rheinland unter Vorsitz von Hans-Otto Runkler (FDP / Stadt Oberhausen) hat heute einstimmig empfohlen, das Denkmal der "Grauen Busse", welches zur Zeit vor dem Landeshaus in Köln-Deutz zu sehen ist, dauerhaft dort zu belassen. Die endgültige Entscheidung trifft die Landschaftsversammlung Rheinland in ihrer Sitzung am 13. Februar 2012.
Seit September 2011 ist vor dem Landeshaus des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) in Köln-Deutz das Denkmal der "Grauen Busse" zu sehen. Damit erinnert der LVR als Rechtsnachfolger des Provinzialverbandes Rheinland an den Massenmord von fast 10.000 Psychiatriepatienten aus dem Rheinland während des Nationalsozialismus. Für den LVR ist dies sichtbares Zeichen der ständigen Auseinandersetzung mit seiner Geschichte vor, während und nach der NS-Zeit.
Das Denkmal der "Grauen Busse" besteht aus zwei 70 Tonnen schweren modellgleichen Nachgüssen der Transportfahrzeuge der sogenannten "Gemeinnützigen Krankentransport GmbH", mit denen Psychiatriepatienten in Tötungsanstalten deportiert wurden.
Das Denkmal der "Grauen Busse" wurde von den Künstlern Dr. Horst Hoheisel und Andreas Knitz geschaffen. Einer der beiden begehbaren Betonbusse ist als mobiles Denkmal konzipiert und war, bevor er nach Köln kam, bereits an sieben Standorten in ganz Deutschland zu sehen, zuletzt in Pirna. Er markiert Orte der Tat, der Opfer und der Täter. Der andere Bus ist als stationäres Denkmal in Ravensburg für die Euthanasie-Opfer in der ehemaligen "Heilanstalt" Weißenau in Ravensburg errichtet, wo er das Tor, aus dem die Todesbusse die Psychiatriepatienten deportierten, blockiert.
Die diesjährige Gedenkstunde des LVR zum "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" am 27. Januar steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der "Grauen Busse": Die beiden Künstler Dr. Horst Hoheisel und Andreas Knitz halten einen Vortrag zu "Denkmal in Bewegung - Bewegung in Erinnerung". Die Veranstaltung ist öffentlich und beginnt um 11 Uhr im Horion-Haus in Köln-Deutz. Der Eintritt ist frei.
Bürgerreporter:in:Wolf STAG aus Essen |
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