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Spiel oder Spiegel

  • Spiegel und Universum....
  • hochgeladen von Wolf STAG

Diese Woche ist ein Onlinespiel gestartet, das in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes ist. Anders als die meisten anderen Onlinespiele taucht der Spieler nicht in eine Traumwelt mit Elfen, Rittern, Zauberern oder was auch immer ein, sondern in eine Welt, die durchaus real wirkt - ins Berlin von heute. Es erscheinen keine kunterbunten Avatare auf dem Bildschirm, sondern echte Menschen, Schauspieler. Realität und Fiktion verwischen.

Ein spannender Ansatz - darum habe ich mir das komplett in Deutschland entwickelte Spiel Twinkomplex mal näher angeschaut. Wer hier mitmacht, wird Agent in einem Geheimbund namens DIA (Decentral Intelligence Agency). Die Aufgabe: Einen verschwundenen Agenten aufspüren, den geheimnisvollen Max van der Graaf. Wo er steckt? Es gibt keine konkreten Hinweise, aber irgendwo in Berlin. Was der Vermisste gemacht hat? Alles ein großes Geheimnis - und darum geht es in diesem mysteriösen Spiel.

Was mir dabei gefällt: Es gibt keinen plumpen Spielablauf, den jeder durchspielen müsste - und dann ist das Spiel am Ende und geschafft. Jeder kann seine eigene Geschichte stricken. Während des Spiels bekommt man immer wieder Videos zu sehen - mit echten Schauspielern. Einige sind Kollegen, also auch Agenten, andere sind Zeugen, wieder andere können Verdächtige sein. Das zu unterscheiden ist eine der vielen Aufgaben im Spiel. Der Spieler taucht also in die virtuelle Welt ein. Am Computer werden Beweise gesichtet, DNA-Tests in Auftrag gegeben, Fundstücke analysiert und vieles andere mehr.

Vor allem aber müssen die Spieler Kontakt mit anderen Spielern aufnehmen. Es werden zufällig zusammengewürftelte Teams gebildet. Allein kommt man nicht weiter: Gemeinsam nach Lösungen suchen, darum geht es hier. Twinkomplex ist ein Social Game. Und es ist das beste Social Game, das ich bisher gesehen habe. Anspruchsvoll, einfallsreich, grafisch opulent gemacht. Alle Achtung.

Das Spiel vermengt geschickt echte und virtuelle Welt. Zum einen deshalb, weil die Spieler miteinander in Kontakt treten sollen. Dann aber auch, weil Onlinemedien wie Google Maps genutzt werden müssen, um im Spiel weiterzukommen. Während Spieler üblicherweise ihre eigene virtuelle Welt erschaffen, mit Karten nicht existierender Länder zum Beispiel, ist das bei Twinkomplex anders. Hier sucht man im echten Berlin nach einem Vermissten - und nutzt dazu eben gängige Recherchemittel im Internet.

Schnell wird klar: Mit der DIA selbst stimmt auch irgend etwas nicht. Man kann sich auf nichts verlassen. Verwirrend - und aufregend. Twinkomplex spielt zu großen Teilen im ehemaligen Flughafen Tempelhof, wo auch die Macher des Spiels sitzen. Eine illustre Runde aus Kreativen, Drehbuchautoren, Filmemachern, Grafikern und Programmierern. Die erste Staffel des Spiels ist fertig. Es soll aber weiter gehen. Die Geschichte selbst lässt sich unendlich weiterdenken und ausweiten. Bei Erfolg soll das auch geschehen.

Twinkomplex ist kostenlos, free2play wie das heute heißt. Geld verdienen wollen die Macher, die rund 500.000 Euro in das Projekt gesteckt haben, aber trotzdem. Wie heute üblich, können sich Spieler kleine Vorteile im Spiel erkaufen - durch Bezahlen. Man kann das Spiel wunderbar auch ohne etwas zu bezahlen meistern, aber manchmal geht es schneller oder ist einfacher, wenn man doch etwas kauft und bezahlt. Gewöhnlich machen rund 10 bis 20 Prozent der Spieler von einer solchen Möglichkeit Gebrauch. Das reicht schon, um so ein Spiel zu finanzieren.

Twinkomplex wird zu keinem Massenphänomen werden, dazu ist das Spiel zu komplex und vermutlich auch etwas zu verkopft. Aber Twinkomplex zeigt, in welche Richtung intelligent gemachte Spiele heute gehen können -
der Kopf ist gefordert, die Phantasie gefragt, und das gefällt mir.

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