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Die Begegnung der vergangen Art- Zurück in die Vergangheit mit Will Smith

Am Donnerstag kommt der mittlerweile dritte Teil von "Men in Black" ins Kino. Während besonders der erste Teil mit Witz und und Coolness überzeugen konnte, wirkt der neueste Film der Trilogie vor allem bemüht und uninspiriert.

Damen und Herren, liebe andere Lebensformen, nie war die Begegnung zwischen Mensch und Außerirdischem exzentrischer, tollkühner und gleichzeitig cooler als in „Men in Black 1“. Gern erinnern wir uns an eine Geburtsszene, bei der die Agenten K und J als Hebammen assistierten. Auch die Riesenschabe, die die Erde bedroht, war eine Wucht. Ganz ehrlich, man hätte es dabei belassen sollen, dieses humanoid-exterrestrische Gewusel war nicht mehr zu toppen. Doch nun gibt es schon den dritten Teil, und auf den hat selbst Tommy Lee Jones anscheinend so wenig Lust verspürt, dass er sich aus zwei Dritteln des Films herausschreiben ließ.

Men in Black 3 (Trailer) (1:51) www.meninblack
Dabei war gerade das kollegiale Geplänkel zwischen K und J das A und O von „Men in Black“. Den beiden stets tadellos gekleideten Abwehrspezialisten verdankt der Film schließlich nicht nur den Titel, sondern auch einen Gutteil seiner Gags: Eine Erde ohne Aliens wäre wie „Casablanca“ ohne Nazis – darauf muss man erst mal kommen. In diesem Gespann bleibt Tommy Lee Jones stets der staubtrockene Südstaatler, dem selbst achtarmige Köche in einem Chinarestaurant den Appetit nicht verderben – Will Smith hingegen repräsentiert den hyperaktiven New Yorker, der in jeder Hinsicht
das Gegenteil von Agent K ist, vor allem aber in Sachen Grimassen.

In Teil Drei kommt es nun zu der misslichen Situation, dass von den beiden Stars vor allem Will Smith übrig bleibt. Bei einem Zeitsprung zurück ins Jahr 1969 nämlich begegnet Agent J dem jungen Agent K, den es vor der Attacke durch Boris, das Tier, zu beschützen gilt. Boris ist selbstverständlich ein Alien, und der junge Agent K wird von Josh Brolin gespielt. Der bemüht sich zwar, einen ähnlich unbewegten Gesichtsausdruck aufzulegen wie Tommy Lee Jones, und doch hätte man vermutlich nichts dagegen, wenn ihn einer von Boris’ giftigen Pfeilen erwischte und er ganz einfach wieder aus „Men in Black 3“ verschwände. Irgendwie wirkt dieser Film wie eine einzige Augenwischerei mit geringfügig verändertem Personal und deutlich ausgedünnter Gag-Dichte.

Das fängt schon damit an, liebe andere Lebensformen, dass ihr in Gestalt von Boris, dem Tier, wie eine seltsam humorlose Mischung aus Mickey Rourke mit Karies und ekligem Insekt wirkt. Ansonsten spielt Will Smith mit einem entrüsteten Alienschädel Kegeln, was noch zu den lustigeren Einfällen zählt – die wunderbare Welt außerirdischer Vielfalt aber, mit der sich Teil Eins noch über das Science-Fiction-Genre hermachte, wirkt hier wie ein angestrengtes Zitat, so als müsse Regisseur Barry Sonnenfeld in seinen eigenen Beständen plündern, um überhaupt über die Runden zu kommen. Zwar erhält auch die Alien-Behörde in ihrer 70er-Jahre-Plastik-Ästhetik mit Emma Thompson eine neue Leitung, doch die Aufgaben sind sattsam bekannt. Man kommt mit der außerirdischen Einwanderungspolitik einfach nicht voran, und genauso ergeht es auf erzählerischer Ebene dem gesamten Film. Stagnation nennt man das, und das noch nicht mal auf hohem Niveau.

Uninspiriert abgekupfert kommt der Film nicht in Gang

So bleibt der zu leichtem Irrsinn neigende Witz der einzig wahren Men in Black von 1997 Mangelware. Er blitzt auf, wenn sich bei der Rückblende ins Jahr 1969 Agent J auf eine Party von Andy Warhol verirrt, wobei sich derselbe als Mitarbeiter der Alien-Behörde entpuppt.

Das ist angenehm aufgekratzt und durchkreuzt jene leicht düsterere Stimmung, die die ersten langen Minuten des Films bestimmt. Da wirkt Tommy Lee Jones schlicht angemüdet, und die Geschichte zwischen der Gefährdung seines Agent K und den Wirren des Zeitsprungs bleibt kompliziert, verquasselt und unentschlossen. Wollte Sonnenfeld nun wieder eine Anarcho-Parodie drehen, oder ein Buddy-Movie? Er wollte beides, muss man befürchten, und genau deshalb kommt „Men in Black 3“ einfach nicht in Gang.

Wenn zweite oder dritte Teile so uninspiriert bei ihrem eigenen Vorgänger abkupfern wie dieser, dann gibt es seit einiger Zeit ein schönes Mittel, um einen gewissen Neuigkeitswert zu behaupten: Man dreht in 3-D. Das aber stellt sich bei „Men in Black 3“ erst recht als Mogelpackung heraus, denn Sonnenfeld setzt die Dreidimensionalität in einer so zurückhaltenden, geradezu vornehmen Weise ein, dass man sie meistens gar nicht bemerkt. Selbst Hochhausszenen mit schweißtreibenden Blicken in Abgründe hat zuletzt „Mission Impossible“ sehr viel überzeugender auf die Leinwand gebracht – zweidimensional.

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