Das Auto- ist für viele da.... Carsharing für alle- WDR 2 Quintessenz - Privates Carsharing: Günstig zum Mietwagen
WDR 2 Quintessenz -Quelle:
Von Thomas Samboll
Die meisten Autos zeichnet vor allem Eines aus: Sie stehen die meiste Zeit ungenutzt herum, stundenlang, tagelang, und manchmal sogar noch länger. Diverse Online-Portale wie z.B. "Tamyca", "Nachbarschaftsauto" und "Autonetzer" machen sich das zunutze: Sie vermitteln privates Carsharing.
Das heißt: Im Prinzip kann jeder sein Privat-Auto über das Portal zur Miete anbieten. Und wer schnell und günstig mal eben ein Fahrzeug ausleihen wollen, kann hier nach passenden Angeboten in der Nachbarschaft suchen.
Wie privates Carsharing funktioniert
Die Anmeldung ist für Mieter und Vermieter meist kostenlos. Die Portale fragen dabei unterschiedlich viele persönliche Daten ab. Manchmal muss der Nutzer sogar ein Foto von sich einstellen – als vertrauensbildende Maßnahme sozusagen. Der Vermieter macht in seinem Angebot zudem einige Angaben zu sich und seinem Auto. Er kann auch bestimmte Kriterien für die Ausleihe festlegen, zum Beispiel, dass der Mieter mindestens 25 Jahre alt sein muss, seinen Führerschein länger als 3 Jahre hat und Nichtraucher ist. Manche Portale stellen auch von sich aus bestimmte Anforderungen an die Nutzer: Die Mieter darf dann z.B. nicht mehr als 5 Punkte in Flensburg haben und muss zwischen 23 und 69 Jahre alt sein. Für den Vermieter gilt dann beispielsweise, dass sein Auto nicht mehr als 200 000 Kilometer auf dem Tacho haben darf.
Protokoll bei Übergabe
Aus Sicherheitsgründen sollten Mieter und Vermieter bei der Übergabe ein Protokoll ausfüllen, in dem alle vorhandenen Beulen usw. aufgeführt sind. Einige Portale verlangen, dass der Vermieter die Führerschein- und Personalausweisnummer des Mieters notiert. Sonst gewähren sie keinen Versicherungsschutz.
Gute Versicherung, gutes Gefühl
Um den nötigen Versicherungen müssen sich die Nutzer in der Regel keine Sorgen machen. Hier hat es deutliche Verbesserungen gegeben. Früher musste der Vermieter z.B. manchmal seine bestehende Autoversicherung kündigen und eine spezielle Carsharing-Police abschließen. Heute ist Vollkasko, Teilkasko, Haftpflicht und Pannenschutz Sache des Mieters, der dafür bei der Anmietung ein entsprechendes Versicherungspaket über das Portal abschließt. Das kostet je nach Anbieter und Umfang etwa 6 bis 10 Euro pro Tag. Vermieter können oftmals auch eine Diebstahlsversicherung für ein paar Euro abschließen.
Extrakosten
"Nachbarschaftsauto" verlangt für die Vermittlung eine Buchungsgebühr von 1 Euro 50 vom Mieter. Dies muss er zu den Kosten für Miete und Versicherung hinzurechnen. Bei den "Autonetzern" wird der Vermieter zur Kasse gebeten, 15 Prozent des Mietpreises werden als Provision fällig. Hinzu kommen für ihn die Kosten für den Diebstahl- bzw. Unterschlagungsschutz. Wichtig ist es also, sich die unterschiedlichen Bedingungen der Portale vor der Anmeldung einmal genau durchzulesen. Zahlen können die Nutzer in der Regel per Kreditkarte, Lastschrift oder PayPal. Aus Sicherheitsgründen läuft die Abwicklung meist über das Vermittlungsportal. Auch wenn die noch relativ jungen Portale wachsen, kann nicht garantiert werden, dass man als Mietinteressent auch wirklich ein Auto in unmittelbarer Nachbarschaft findet. Dennoch kann privates Carsharing eine günstige Alternative zu den etablierten Autoverleihern sein.
www.wdr2.de/service/quitessenz/
Bürgerreporter:in:Wolf STAG aus Essen |
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