A-40 Baustelle- Modellcharakter: Modell für die Zukunft?
A40-Vollsperrung endet: Experiment gelungen - Patient lebt
3 statt 24: Drei Monate Vollsperrung ersparen 24 Monate Verkehrsbehinderungen
Essen (straßen.nrw). An diesem Wochenende geht die dreimonatige Vollsperrung der A40 bei Essen zu Ende. Damit enden pünktlich die umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Autobahn und mehreren Brücken, darunter auch der Stadtwaldbrücke, die über die Bahnlinie S6 führt.
Die Arbeiten mit einem Kostenvolumen von 20 Millionen Euro waren gebündelt und während der Vollsperrung erledigt worden, um vereinzelte Baumaßnahmen und Sperrungen, verteilt über einen Zeitraum von zwei Jahren, zu vermeiden. Die Herangehensweise gilt als europaweit beachtetes Experiment. Das befürchtete Verkehrschaos in Essen und auf den Ruhrgebietsautobahnen blieb vollständig aus.
"Ich werde dem Bundesverkehrminister von unseren positiven Erfahrungen hier in Essen berichten", kündigte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek an, als er heute (28.9.) auf Einladung des Landesbetriebes Straßenbau Nordrhein-Westfalen die letzten Aufräumarbeiten in Augenschein nahm.
Drei Punkte hob Groschek besonders hervor: Die gute Zusammenarbeit der Verkehrsträger Bahn und Straße habe für alle Vorteile gebracht. Die frühzeitige Information und Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger nicht zuletzt dank der umfangreichen Berichterstattung der Medien habe sehr zum Gelingen beigetragen. Und es habe sich bewährt, dass im Vorfeld eine Planung bis ins letzte Detail geholfen habe, bei der Durchführung reale Bauzeit und echtes Geld einzusparen.
"Ich danke dem Bauherren Straßen.NRW für die gute und pünktliche Erledigung dieses anspruchsvollen Projektes. Ich war anfangs selbst skeptisch, habe mich aber von den guten Argumenten und vom Selbstbewusstsein der Akteure überzeugen lassen. Alle Beteiligten, Straßen- und Verkehrsplaner, Deutsche Bahn, Stadt Essen, Polizei, Verkehrsbetriebe und die Baufirmen mit ihren Beschäftigten auf der Baustelle haben hier wirklich an einem Strang gezogen und eine tolle Leistung erbracht", sagte Groschek.
Inwieweit Baustellen im Schutz von Vollsperrungen ein Modell der Zukunft sein könnten, müsse nun gründlich analysiert werden. Klar sei, dass einige Voraussetzungen unbedingt vorliegen müssten: So müssten genügend Alternativrouten für den Verkehr vorhanden sein. Diese bräuchten ausreichende Kapazitäten, um Ausweichverkehr aufnehmen zu können. Der LKW-Verkehr dürfe nicht so stark sein, das auf der Ausweichroute Störungen entstehen. Und die Verkehrsführungen und Steuerungen durch Ampelanlagen in der Umgebung müssten flexibel handhabbar sein.
"Wenn die Voraussetzungen passen, ist für mich die Vollsperrung einer Autobahn bei umfangreichen Baumaßnahmen immer wieder eine Option. Es ist sowohl für die Autofahrer besser, wenn Sie brauchbare Ausweichstrecken haben, als auch für die am Bau Beteiligten, wenn sie ohne Beeinträchtigung durch den laufenden Verkehr arbeiten können", meinte Groschek. Bei vielen kommenden Sanierungsmaßnahmen von Brücken werde sich die Frage der Vollsperrung stellen.
Alles im Plan:
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Fotos Oliver Thol-Medien Ruhrgebiet