Loslassen

Los-lassen
Der Baum lässt im Herbst die Blätter los
und sie gleiten still und sacht nach unten.
Sie haben ausgedient und kehren jetzt zurück in den Erden Schoß
und haben dann dort das Ende bald gefunden!

Mensch, auch dein Leben ist begrenzt und wird einmal hier enden.
Halt es nicht fest! Und füg´ auch du dich in dein Schicksal ein!
Die Zeit , sie hält alles wohl in ihren Händen,
und auch dein Leben wird einmal zu Ende sein!

Klammere dich nicht fest an Dingen, die dir dereinst entrissen werden,
denn ewig ist wohl nichts auf Erden!
Mach dich frei – denn du wirst sehen,
Alles wird einmal vergehen!

Was einst dir wichtig war, es ist unwichtig geworden.
Vergangen ist so manches Leid, und vorbei sind auch so manche Sorgen!
Du wirst frei, frei den neuen Weg in jene andere Welt zu finden,
von dem uns die Religionen - als den Himmel künden.

Trauere nicht nach Dingen, deren Bestand doch nie von Dauer ist!
Vergiss die Welt, so wie sie auch wohl dich mit Sicherheit vergisst!
Strebe nach dem, was man als Ewigkeit benennt,
Und hoffe auf das, was wohl kein Sterblicher so kennt!

Denn alles hat so seinen Patz und seine Zeit;
auf Erden findest du nie etwas, das bleibt in Ewigkeit!
Wenn frei du bist, wie einst der „Hans im Glück“,
dann kann sein, dass findest du des Lebens bestes Stück.

Lass los alles, was dich hemmt und gar beengt!
Lass fallen, was dich heute gar so sehr bedrängt!
Mach dich auf, wenn die Zeit da ist, zum Himmelstor,
Ich werde dich dereinst belgleiten – ich dein Dichter Lui van de Moor(e)