Matthias Popp glaubt die Energieprobleme der Zukunft gelöst zu haben

Der Wunsiedeler Ingenieur Matthias Popp ist überzeugt, dass der gesamte Energiebedarf nur aus Sonnen- und Windenergie gedeckt werden kann. Mit seiner Doktorarbeit sorgte er für Aufsehen in der Fachwelt.
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Visionär oder Utopist ?

Erbendorf. Die Energiewende ist möglich, davon ist der Wunsiedeler Ingenieur Dr. Matthias Popp überzeugt. Den gesamten Strombedarf, könne man allein aus regenerativen Energiequellen decken. Denn Energie gibt es in Überfluss. Was Sonne und Wind kostenlos liefern, übersteigt den weltweiten Bedarf bei Weitem. Theoretisch, denn das Problem dabei: die Sonne scheint nicht rund um die Uhr und auch der Wind weht nicht beständig übers Jahr. Private Verbraucher und Industrie benötigen den Strom jedoch Tag und Nacht, Sommer wie Winter. Es fehlt bisher eine zuverlässige Speichertechnologie die auch Verbrauchsspitzen abdecken kann. Dr. Matthias Popp hat dazu ebenso visionäre wie gigantische Lösungsansätze gefunden, die er beim 1. Forum „Regionale Initiative Energie“ (wir berichteten) im Hotel Steinwaldhaus in Pfaben vorstellte.

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Popp bereits mit Fragen der Energieversorgung. In seiner Doktorarbeit ging er der Fragestellung nach, wie groß der Speicherbedarf wäre, wenn der Strom nur aus regenerativer Energie erzeugt wird. Für seine Berechnungen griff er auf Wetterdaten aus den vergangenen 30 Jahren zurück. Seine Untersuchungen zeigten, dass eine sichere Versorgung der Bevölkerung möglich ist.

Für die Speicherung des Stroms setzt Popp auf sogenannte Pumpspeicherwerke. Die Idee dazu ist nicht neu. Speicherkraftwerke gibt es schon seit Beginn des Stromzeitalters. Die Anlagen, die sich der Ingenieur aus dem Fichtelgebirge vorstellt, haben allerdings gigantische Ausmaße. Mehr als zehn Kilometer Durchmesser haben die von Popp erdachten Ringwallspeicher. Davon würden 32 Anlagen genügen um ganz Deutschland sicher mit Strom zu versorgen. Auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe und auf die Kernkraft könnte man komplett verzichten.

Auf dem ersten Blick scheinen solche riesige Dimensionen unrealistisch zu sein. Doch Popp führt an, dass schon heute gigantische Flächen beispielsweise beim Braunkohleabbau für die Energieerzeugung genutzt werden. Dafür werden sogar ganze Dörfer umgesiedelt. Auch für die Erzeugung von Biogas werden sehr große Flächen genutzt. Popp ist überzeugt dass die vom ihm zur Diskussion gestellten Pumpspeicherkraftwerke ohne gravierende Eingriffe in vorhandene Wasserökosysteme errichtet werden können. Und die Speicherseen könnte man auch touristisch nutzen, ist Popp überzeugt. Wenn es gelingt ein derartiges System zu errichten, dann wird es genau so akzeptiert wie die Kohlewirtschaft, so Popp.

Dass die Theorien von Matthias Popp funktionieren wurden von drei anerkannten Gutachtern mittlerweile bestätigt. Mit seinen Untersuchungen hat Popp für Aufsehen in der Fachwelt gesorgt. Seine Doktorarbeit wurde mittlerweile von einem renommierten Fachverlag als Buch herausgebracht. Und auch das Magazin „Bild der Wissenschaft“ widmete ein Titelthema den Erkenntnissen von Matthias Popp. Ob die Visionen von Dr. Popp jemals Wirklichkeit werden, weiß wahrscheinlich nur der Wind.

Bürgerreporter:in:

OberpfalzBild.de - Die Online-Bildagentur aus Erbendorf

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