I am her Voice – Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen
Der historische Saal des Rathauses in Elz war nicht nur bis auf den letzten Platz besetzt, viele Gäste mussten stehen, als die Frauenbeauftragte von Elz, Andrea Schäfer-Bärenfänger mit ihrem Team Yvonne Schäfer, Jutta Rösner, Katharina Huber, Heike Schmitt und Asye Seher Kaplan, die Veranstaltung „I am her Voice“ eröffnete.
Sie dankte den Gästen, die mit ihrem Kommen der Aktion „Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ den Raum gaben, den dieses Thema braucht.
Jeder Mensch sei gefordert, so Andrea Schäfer-Bärenfänger, hinzusehen und nicht so zu tun, als ob es diese Gewalt nicht gäbe, hier mitten unter uns, direkt vor unserer Haustür.
Die Eröffnung wurde musikalisch von Johannes Kramer am Flügel und dem Song der "One Billion Rising” Bewegung „Break the Chain“ begleitet.
Die eingeladenen Rednerinnen, Frau Geis und Frau Müller vom Frauenhaus, die Frauenbeauftragte von Limburg Carmen von Fischke sowie Viktoria Spiegelberg-Kamens, DGB-Kreisvorsitzende, stellten in ihren Ansprachen die Wichtigkeit des Themas und die Vielschichtigkeit der Problematik heraus: Hilfsangebote oder auch der zur Verfügung stehende Plätze im Frauenhaus seien oft nicht ausreichend für die Betroffenen.
Das Team der Frauenbeauftragten verlas Zitate von Frauen, für die das eigene Zuhause zur Falle, zur Hölle geworden ist. Zitate die niemanden unberührt ließen. Statistisch gesehen, so die Frauenbeauftragte, sei jede vierte Frau einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen.
In der sich anschließenden Ausstellungseröffnung wurden die Bilder der Gruppe Bono-Direkthilfe gezeigt, einem Verein, der sich weltweit gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution einsetzt und mit der Aktion“ I am her Voice“ denjenigen eine Stimme gibt, die nicht für sich sprechen können. Es sind Bilder, die unter die Haut gehen. Sie sind ein Versuch das Schweigen zu durchbrechen. Die Künstlerinnen setzen zum Teil eigene Erfahrungen in Bilder um und rücken das Leid so vieler Menschen ins öffentliche Bewusstsein. Die Bilder waren zuletzt bei der OECD in Wien zu sehen.
Begleitet wurde die Ausstellung mit Beiträgen und einem 150m langem gehäkelten Band der Solidarität der Kinder und Eltern der katholischen Pfarrgemeinde St Johannes, Renate Ruß, der katholischen Pastoralreferentin, der Erlenbach, der Oranienschule sowie dem katholischen Kindergärten St. Martin und dem Kindergarten Lollipop, der außerdem eine eigene kleine Ausstellung im Außenbereich zeigte.
Die Gäste zeigten sich sichtlich bewegt von den gehörten Reden. Bekannte und Fremde kamen vor den Exponaten miteinander ins Gespräch und gaben dem Thema damit ihre Stimme. Und so nahmen auch fast alle ein Teelicht als Licht der Solidarität mit nach Hause, dass, so der Wunsch der Initiatorinnen, am 25.11., dem Aktionstag „Nein, zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ angezündet werden soll, um einzutreten gegen jede Form von geschlechtsspezifischer Gewalt.
Die Ausstellung ist bis zum 25.11. im Foyer des Rathauses in Elz während der Öffnungszeiten zu sehen und wird danach für unbestimmte Zeit in der katholischen Kirche St. Johannes für alle zugänglich bleiben.
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