"KRASS" - Hauptsache radikal
Junges Theater Augsburg spielte an der Mittelschule Meitingen
Meitingen: rogu
In Windeseile schlüpften die Schauspieler Ali Ramadan, Fabian Feder und Birgit Werner in entsprechende Rollen, die die Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen sowie ihre Lehrkräfte in Staunen versetzten. Die jungen Schauspieler waren die Hauptdarsteller des Stückes „KRASS“ – Hauptsache radikal des Jungen Theaters Augsburg. Ein Schal, ein Kopftuch, eine Mütze – sie „machten“ daraus ein Dschihad-Girl, einen Hooligan oder einen IS-Krieger. Im Mittelpunkt des Stückes stand das gesteigerte Interesse am Krass-Sein in jugendlichen Szenen von Dschihad-Girls und IS-Kriegern auf der einen, von Neonazis und rechten Kämpferinnen und Kämpfern auf der anderen Seite. Angesichts der Brisanz extremer jugendlicher Lebenswege, auch der von Geflüchteten, entwickelte das Junge Theater Augsburg ein mobiles Impuls-Theaterstück in Schulturnhallen auf der Basis von Originaltönen, Recherchematerial, Interviews und biografisch-dokumentarischen Fragmenten. Das Stück funktionierte als theatrale, soundunterstützte Collage mit Spots auf die genannten krassen Szenarien. Im Rahmen der Produktion entstand in Zusammenarbeit mit dem Kriminalpräventiven Rat Augsburg, dem Regionalbeauftragten für Demokratie und Toleranz der Staatlichen Schulberatungsstelle Schwaben, dem Verein ufuq.de Bayern und dem Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Augsburg ein Gesamtpaket, ohne das das Stück nicht buchbar ist. Lehrkräfte und Sozialpädagogen wurden intensiv vorbereitet, an das gesehene Stück schlossen sich mehrstündige Workshops zur Nachbereitung für die Schüler an. Gefördert wird das Theaterstück vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ und vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration.
Bürgerreporter:in:Rosmarie Gumpp aus Ellgau |
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