"Entdecke dein Talent" - 8.Klässler absolvieren ein interessantes Praktikum im Berufsförderzentrum
Entdecke dein Talent“
Meitinger Mittelschüler erleben neun Tage praxisnahe Berufsorientierung
Von Rosmarie Gumpp
Meitingen:
„Was will ich einmal werden?“ Diese Frage müssen sich Schüler der Mittelschule bereits mit 14 Jahren stellen, eine echte Herausforderung für Jugendliche, Eltern und Lehrer. Das junge Alter beim Berufseinstieg, die fraglichen Chancen am Arbeitsmarkt und die Unsicherheit über das eigene Können und Wollen machen die Berufsorientierung zu einer wichtigen, aber auch schwierigen Aufgabe für alle Beteiligten. Obwohl die schulische Ausbildung durch die berufsorientierten Praxisfächer und das Fach Arbeit/Wirtschaft/Technik umfangreich und tiefgehend auf das Berufsleben vorbereiten, wollten die Lehrkräfte Christoph Hlavacek, Florian Möckl und Florian Schwering mit ihren achten Klassen einen für die Meitinger Mittelschule neuen Weg gehen und die Vorbereitung der Jugendlichen noch näher an die Realität in Ausbildung und Betrieb rücken. Insgesamt 70 Schülerinnen und Schüler aus Meitingen konnten so an dem Projekt „Entdecke dein Talent“ des Berufsförderzentrums (bfz) der bayerischen Wirtschaft teilnehmen und dort in neun Berufsfeldern Erfahrungen sammeln. Während einige Schüler in der „Schülerfirma“ des bfz im Büro Bestellungen verwalteten, Telefonate führten und lernten, auf Kundenwünsche gezielt einzugehen, erfuhren andere in der Fahrradwerkstatt den Umgang mit Werkzeug und Material rund um das Thema Zweirad. Angeleitet von Ausbildern, Meistern und Dozenten wurden im Bereich „Kosmetik und Körperpflege“ die Berufe des Friseurhandwerks, der Hand- und Fußpflege und des Maskenbildners selbst ausprobiert. Im Bereich „Holz“ versuchten sich die Jugendlichen unter geduldiger Anleitung daran, ein Modellauto herzustellen; ein Werkstück, das zentrale Fähigkeiten vieler holzverarbeitender Berufe einforderte. In der Elektrowerkstatt wurden nach einigen Übungen zum Umgang mit Drähten, batteriebetriebene Pappautos, Klingeln und Flachverdrahtungen produziert, die einen Einblick in die vielseitige Welt der Elektronik boten. In der Werkstatt der Trockenbauer und Fließenleger entstanden komplizierte Verkofferungen und filigrane Mosaikarbeiten, bei deren Herstellung Geschick und Fingerspitzengefühl im Zentrum standen. Vielfach wurden die Werkstücke von den Schülern stolz mit nach Hause genommen und dort präsentiert. In der Farbwerkstatt wurde fleißig grundiert, gepinselt, tapeziert und stets genau Maß genommen, bis das Werkstück dem Vorbild des Meisters entsprach. Auch der Bereich „Hotel- und Gastronomie“ hatte einiges zu bieten. Die Schüler lernten hier die Arbeit von Köchen, Kellnern und Hotelfachangestellten durch eigenes Tun kennen. Gesundheitsberufe konnten im Bereich „Gesundheit und Soziales“ in Rollenspielen mit Verbänden, Pflastern und Rollstühlen realitätsnah nachempfunden werden.
Für die Schülerinnen und Schüler bot sich während des Aufenthalts in den Werkstätten des bfz eine Vielzahl an Einsichten und Erfahrungen, die außerhalb von Betrieb und Ausbildung nur selten möglich sind. Auch Rektor Bernhard Berchtenbreiter konnte sich bei seinem Rundgang in den Werkstätten von den umfangreichen Lerngelegenheiten für seine Schüler überzeugen. Der Kontakt mit echten Meistern und Ausbildern, anderen Auszubildenden und letztendlich die Loslösung vom schulischen Alltag und der Einblick in das eigene Können, machten die Praxistage zu einer nachhaltigen Erfahrung, die auf die Vorstellung der eigenen beruflichen Zukunft Einfluss nehmen kann. Schulleitung und begleitende Lehrkräfte betonten in ihrem Abschlussgespräch immer wieder den besonderen Charakter der Maßnahme. Der Schüler Osman der Klasse 8c formuliert es in eigenen Worten: „ Mir hat alles Spaß gemacht, aber ich weiß jetzt eines: Ich möchte was mit Holz machen, das kann ich!“
Bürgerreporter:in:Rosmarie Gumpp aus Ellgau |
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