"Der Mensch im Mittelpunkt"
„Der Mensch im Mittelpunkt“ – auch in diesem besonderen Jahr – Jahresrückblick der Mittelschule Meitingen
November 2020: Ich sitze an meinem Schreibtisch und mache mir Gedanken über den nun zu schreibenden Jahresrückblick der Mittelschule Meitingen. Da ich selbst seit einem Jahr im Un-Ruhestand bin, wurde ich dankenswerterweise von Herrn Peter Reithmeir und Herrn Andreas Tepper, den Herren der Schulleitung, mit Informationen ausgestattet. Die Mittelschule Meitingen ist eine Bildungseinrichtung mit Regelklassen, dem Mittlere-Reife-Zug, der Praxisklasse und den Ganztagesklassen. An unserer Mittelschule gibt es immer wieder Projekte und Aktionen, die den jungen Menschen zu einem erfolgreichen Eintritt in das bevorstehende Berufsleben weiterhelfen sollen. Frau Julia Sönning von der Agentur für Arbeit in Augsburg leistet wöchentlich einmal Beratung und steht den vielfältigen Fragen der Jugendlichen gerne Rede und Antwort. Der Förderverein der Mittelschule Meitingen, geführt von einem mehrköpfigen Gremium, organisierte bereits zum 19. Male im November 2019 einen Berufsinformationstag. Über 30 renommierte Firmen, Schulen und Betriebe stellten sich durch ihre Mitarbeiter vor und konnten mit Fragen bombardiert werden. Selbstverständlich gehören auch Betriebspraktika und Betriebserkundungen zu unserer pädagogischen Arbeit. Seit vielen Jahren besteht eine erfolgreiche Schulpartnerschaft zwischen den Firmen Sonepar und den Lechstahlwerken. Die geplante dritte Schulpartnerschaft mit SGL Carbon in Meitingen ist kurz vor dem Abschluss. Die Übergabe der Partnerschaftsurkunde – auch an die Dr.- Max-Josef-Metzger-Realschule in Meitingen – muss aus bekannten Gründen (Corona) verschoben werden. Wir sind eine Schule mit Werteorientierung, beispielsweise mit ökumenischen Anfangs- und Schlussgottesdiensten. Während der Advents- und Fastenzeit organisieren die Religionspädagoginnen Sabine Eltschkner, Beate Richter, Rebekka Pandel und engagierte Lehrkräfte seit vielen Jahren „20 Minuten im Advent“ und die „Atempausen für die Seele“. Dazu gehört auch die Adventsfeier mit den Bewohnern von Kloster Holzen, die alljährlich von der 5a aus dem Ganztagesbereich gestaltet wird. Die Mittelschule Meitingen musste im Dezember 2019 von ihrem langjährigen Rektor Karl Bartl Abschied nehmen. Er verstarb unerwartet kurz nach seinem 80. Geburtstag. Karl Bartl leitete 29 Jahre als Schulleiter die Hauptschule Meitingen bis zum Jahre 2004. Seine freundliche und aufmerksame Persönlichkeit und seine große Wertschätzung für die ganze Schulfamilie werden an der Mittelschule Meitingen in Erinnerung bleiben. Im Februar dieses Jahres verwandelte sich die Turnhalle unserer Schule in einen Konzertsaal. Das komplette Philharmonische Orchester (45 Musikerinnen und Musiker) des Staatstheaters Augsburg mit seinem Dirigenten Domonkos Héja nahm die 6. Klassen mit auf „Eine musikalische Weltreise“. Zwei Schüler durften sich sogar als Dirigent ausprobieren. Ermöglicht hatte dieses musikalische „Highlight“ Lehrerin Simone Möckl. Mehrere 9. Klassen besuchten auch im Februar die KZ-Gedenkstätte Dachau. Die im Unterricht von ihren Lehrern sorgfältig vorbereiteten Jugendlichen bekamen noch eine sehr interessante Führung durch Konrektor Andreas Tepper über das weitläufige Gelände. Für mich war es eine große Ehre, meditative Gedanken über den Meitinger Märtyrer Max-Josef Metzger vorzutragen. Zum Schulleben an der Mittelschule Meitingen gehören immer auch Ausflugs-, Abschluss- und Bildungsfahrten. Im Dezember 2019 besuchten einige 9. Klassen die Metropole Berlin. Auf dem etwas anderen Stundenplan stand auch ein Besuch beim schwäbischen Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz, ein Besuch im Bundestag mit Besichtigung der Kuppel und einem wunderbaren Blick auf die Hauptstadt. Stolz sind wir auch, dass wir mit Alena Zahl die Landkreisschülersprecherin an der Schule haben. Dann kam Corona – mit Schulschließungen aller Art in ganz Bayern ab dem 16. März 2020. Wochenlang waren unsere Kinder von ihren Freundinnen und Freunden, Klassenkameradinnen und Klassenkameraden weggesperrt und mussten zuhause lernen. Unsere Lehrkräfte gaben ihr Bestes, leisteten Hilfe und unterstützten aus der „Ferne“. Im „Homeschooling“ musste der Unterrichtsstoff übermittelt, erklärt und verarbeitet werden. Dies brachte manche Familie, die Kolleginnen und Kollegen und auch die Schülerinnen und Schüler manchmal an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Ab dem 27. April war unter strengen Hygienevorschriften die Wiederaufnahme des Schulbetriebes für die Abschlussklassen möglich. Danke für und herzliche Glückwünsche zu den guten Ergebnissen bei den Abschlussprüfungen – trotz dieser alles anderen als einfachen Zeit. Zum Schuljahresende 2019/2020 verließen einige Lehrkräfte die Mittelschule Meitingen. Heinrich Weigert, Studienrat im Mittelschuldienst, seit 1981 an der Mittelschule Meitingen, ging in den Ruhestand. Der engagierte Pädagoge führte viele Jahre die Jahrgänge 7-9, ab 1999 unterrichtete er die M-Klassen. Mit seiner ruhigen und souveränen Lehrerpersönlichkeit trug er maßgeblich dazu bei, dass seine Klassen hervorragende Ergebnisse in den Abschlussprüfungen erreichten, die meist deutlich über dem bayernweiten Durchschnitt lagen. Auch Förderlehrerin Viktoria Lehenberger verabschiedete sich aus dem aktiven Schuldienst. Seit dem Jahre 2004 war sie an der Haupt- bzw. Mittelschule Meitingen tätig und unterstützte die Klassenleiter mit Fördermaßnahmen für Schülerinnen und Schüler. Sowohl Schüler mit großen Schwächen in den Fächern Deutsch und Mathematik galt es im Auge zu behalten, als auch begabte Schülerinnen und Schüler durch gezielte Unterstützung auf die Abschlussprüfungen erfolgreich vorzubereiten. Dora Lehenbergers Aufgabenbereich war bunt und vielseitig und die Förderlehrerin kam dieser Aufgabe mit viel Herzblut nach. Seit 2007 bereicherte die Religionspädagogin Sabine Eltschkner das religiöse und spirituelle Leben an unserer Schule. Mit ihren evangelischen Kolleginnen unterrichtete sie auch das Fach „Werte“, in dem es um das Erwerben und Einüben grundlegender wertorientierter Haltungen geht. Zahlreiche Schulgottesdienste, die Angebote „20 Minuten im Advent“ und „Fastenpause“, aber auch Orientierungstage für die Entlassjahrgänge trugen ihre Handschrift. Sabine Eltschkner geht noch nicht in Ruhestand, möchte aber ihre Aufgaben sukzessive in jüngere Hände geben. Leider mussten wir auch im Juni 2020 den Tod durch Drogen eines Schülers und eines ehemaligen Schülers hinnehmen. Deshalb fand – auch unter Auflage strenger Abstands- und Hygienemaßnahmen – eine Informationsveranstaltung für Schüler der Drogenhilfe Schwaben und ein Elternabend zum Thema „Drogen“ statt. Covid-19 begleitet uns seit März. Auch im neuen Schuljahr ist das Virus da – muss sowohl von Lehrkräften und Schülern auch im Unterricht der Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Das verlangt sehr viel von den Lehrkräften aber auch von den Kindern und Jugendlichen. Unser aller Gesundheit hat oberste Priorität. Wie wichtig ist da ein gutes, ein passendes Wort an der richtigen Stelle. In unserem Schulprofil – erarbeitet von unserem langjährigen Rektor und Diakon Bernhard Berchtenbreiter - heißt es Anlagen entfalten, Werte leben und Orientierung schaffen. Der Mensch steht im Mittelpunkt – Schüler, Eltern, Lehrer. Nur das Zusammenwirken aller lässt Schule gelingen. Die Schule will mit ihrer Vielfalt der Angebote und durch ihre jahrelange Begleitung den jungen Menschen durch das Labyrinth der Möglichkeiten führen und zu einem gelingenden Leben beitragen – auch in Zeiten von Corona. Unseren jungen Menschen dürfen keine Nachteile entstehen. Das blaue Kreuz im Schullogo steht für die christlich-abendländischen Werte im Sinne des Artikels 131 der Bayerischen Verfassung (Toleranz, Achtung der Würde jedes Einzelnen …), es verweist aber auch auf die ökumenische Werteerziehung, die in Meitingen eng mit dem Namen Dr. Max Josef Metzger verbunden ist. Werteerziehung ist nicht die Sache Einzelner, sondern aller beteiligten Lehrkräfte, Sozialpädagogen und des weiteren Personals. Die Schulleitung und die Lehrkräfte sind sich dieses hohen Ideals bewusst. Wegen Corona musste auch der Frankreichaustausch abgesagt werden. Die Schule unterhält seit beinahe 40 Jahren eine Schulpartnerschaft mit Pouzauges. Abgesagt wurden auch Praktika, Klassenfahrten und das Schulfest. Für den November 2020 war der Berufsinformationstag (BIT) geplant, seit 20 Jahren hervorragend vom Förderverein der Mittelschule Meitingen organisiert und durchgeführt. Auch diese wichtige Säule in der Berufsorientierung unserer Schüler musste den Coronaauflagen Folge leisten und niemand weiß, wann solche Veranstaltungen wieder möglich sein werden. Durch die Unterstützung des Schulverbandes und mit Hilfe staatlicher Fördergelder konnte die Schule deutliche Fortschritte in der Digitalisierung aufweisen. Übrigens: Andreas Tepper ist seit 1. August 2019 mein Nachfolger auf dem Stuhl des Konrektors. Er ist Lehrer aus Leidenschaft, besonders gerne in den Abschlussklassen des Mittlere-Reife-Zuges. Für sein „neues“ Aufgabenfeld alles erdenklich Gute. Es gäbe noch viel mehr zu berichten, denn unsere Mittelschule Meitingen ist bunt und vielfältig. Allen Lehrkräften wünsche ich viel Kraft für alles, was kommen wird, den Schülerinnen und Schülern viel Erfolg. Gott segne und beschütze euch alle.
Rosmarie Gumpp, ehemalige Konrektorin an der Mittelschule Meitingen
Bürgerreporter:in:Rosmarie Gumpp aus Ellgau |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.