Was der Söder zum Thema Stromtrassen sagt....
Zum 125 jährigen Jubiläum hatte die Schützengesellschaft Adler aus Berg bei Donauwörth am 28.06.15 zu einem politischen Abend mit dem Ehrenredner Dr. Markus Söder geladen. Seine Rede im voll besetzten Bierzelt war grandios! Hätte danach eine Wahl stattgefunden, hätten ihm wohl 90% ihr Kreuzchen gegeben. Er sprach von einem der schönsten Landkreise, lobte seine Parteifreunde und plädierte für mehr Dezentralität und einer gerechteren Verteilung der Finanzen. Für ihn von größter Wichtigkeit sei die Stabilität des Geldes, der Gesellschaft und unserer Heimat. Dabei überzeugte er mit vielen coolen Sprüchen und sehr viel Redegewandtheit. Über das heiß diskutierte Thema Stromtrasse, verlor er allerdings kein einziges Wort, obwohl es gerade für den Landkreis Donau-Ries massive Veränderungen mit sich bringen würde. Nicht nur, daß JEDER Bundesbürger mit mindestens 7,83 Cent pro KWh mehr auf seiner Stromrechnung rechnen muß, nein-vor allem die Bewohner in unmittelbarer Nähe der Trasse wären die Verlierer. Sie müssen mit Eigentumseinbußen von mind. 50% rechnen und würden zu regelrechten Versuchskaninchen in Bezug auf die gesundheitlichen Auswirkungen der Gleichstromtechnologie, denn Langzeitstudien in so dicht besiedeltem Gebiet wie Deutschland, gibt es nicht. Und für die erholungssuchenden Touristen, die ins schöne Bayern kommen, wäre das sicherlich auch kein Pluspunkt. Trotzdem "entkam" Herr Söder dem Stromtrassenthema nicht, denn einige Vertreter der Bürgerinitiativen aus dem Landkreis Augsburg und Donau-Ries fingen ihn nach der Veranstaltung ab, um mehr Klarheit zu erhalten. Frau Dieminger wollte als Erstes vom bayrischen Finanz- und Heimatminister wissen, wann denn nun endlich über die Stromtrassen entschieden wird. Vielleicht noch vor der Sommerpause, bekam sie zur Antwort. Desweiteren stellte sie die Frage, wie Herr Söder denn persönlich zum Thema Stromtrassen stehe. Die Antwort war enttäuschend: Er wisse selber noch nicht, ob man die Trassen brauche oder nicht. Frau Dieminger von der BI Megatrasse-VG-Nordendorf fragte daraufhin, wenn er es nicht wisse, wer denn dann? Das ist Sache des Wirtschaftsministers bekam sie zu Hören. Aha, unser "Kohleminister" Gabriel entscheidet also über Gut oder Böse (Kohle- und Atomstromtrassen). Statt seinem Ministerpräsidenten Seehofer den Rücken in Sache Stromtrassen zu stärken, bekamen die Bürgerinitiativen und Medienvertreter genau das Obige zur Antwort - eine traurige Angelegenheit, die die vorausgegangene Rede von Dezentralität, Bürgerfreundlichkeit und Bayern als einem der schönsten Bundesländer, als sehr unglaubwürdig erscheinen läßt. Dabei hatte der Abend doch so gut angefangen, aber ein paar coole Sprüche auf dem Podium sind halt doch etwas Anderes als politische Antworten, die man auf unangenehme Fragen erhält.
Bürgerreporter:in:Knippsi Knippsilein aus Ellgau |
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