Gut informiert
Eine gut besuchte Bürgerversammlung in Ellgau
Eine gut besuchte Bürgerversammlung in Ellgau
Bürgermeisterin Christine Gumpp informierte aus dem Gemeinderat
Von Rosmarie Gumpp
Ellgau: Die Gemeinde Ellgau zählt aktuell 1199 Einwohner, im letzten Jahr erblickten 14 Kinder das Licht der Welt, fünf Paare gaben sich das Jawort, fünf Sterbefälle waren zu beklagen. Die Rathauschefin berichtete aus dem Verwaltungshaushalt. In 2022 gingen an Gewerbesteuer 260673 Euro ein, aus der Grundsteuer A (landwirtschaftliche Gebäude, Fluren) kamen 24932 Euro in den Gemeindesäckel, aus der Grundsteuer B (alle anderen Gebäude, Grundstücke) waren es 94582 Euro, 308136 Euro flossen für die Gemeinde aus der Schlüsselzuweisung, die Einkommensteuerbeteiligung lag bei 783275 Euro. Somit sind die wichtigsten Einnahmequellen für die politische Gemeinde die Einkommensteuer, die Schlüsselzuweisung, die Gewerbesteuer und die Grundsteuern A und B. Dem Verwaltungshaushalt stehen an Ausgaben beispielsweise die VG-Umlage mit 159942 Euro (pro Einwohner 138 Euro), die Zahlungen an den Schulverband Nordendorf mit 118000 Euro ( 2000 Euro je Schüler) und die Mittelschule Meitingen mit 31927 Euro (1995 Euro pro Schüler) und Gesamtausgaben für den Kindergarten von 663701 Euro (Gesamteinnahmen Kindergarten: 465062 Euro, Defizit von 198639 Euro) den Einnahmen gegenüber. Einnahmen gab es für die Schule und die Mehrzweckhalle in Höhe von 85304 Euro, dem gegenüber stehen 50702 Euro an Betriebsausgaben für die gleichen Gebäude. Die Kanalbenützungsgebühren erbrachten der Gemeinde ein Plus von 109500 Euro, für den Kanalunterhalt mussten 188541 Euro bezahlt werden, für die Betriebsführung der Kläranlage schlugen 27203 Euro zu Buche. Bürgermeisterin Christine Gumpp gewährte auch einen Einblick in den Vermögenshaushalt. Hier freute sich die Gemeinde Ellgau über Einnahmen aus der Investitionszuweisung des Landes von über 126500 Euro, über eine Straßenpauschale von 17659 Euro, über 847122 Euro aus dem Verkauf von Bauplätzen im Baugebiet Vogtgarten III und eine Zuwendung von 6750 Euro für den Glasfaseranschluss des Rathauses. Für die Erschließung des Baugebietes Vogtgarten III mussten 557459 Euro aufgebracht werden, für den Kauf eines Streusalzsilos für den Winterdienst schlugen 28803 Euro zu Buche, der Umbau und die Erweiterung des Kindergartens Pusteblume kostete 417311 Euro und der Einbau von Lüftungsgeräten in alle Klassenzimmer der Ellgauer Grundschule betrug 71325 Euro. In einer schematischen Darstellung konnten die Besucher die Kostenentwicklung des Kanals in ihrem Heimatort verfolgen. Der Umbau auf dem Gelände des alten Lagerhauses kostete 37866 Euro, die Wirtschaftlichkeitsberechnung der Kläranlage betrug 32260 Euro. Die Verschuldung der Gemeinde Ellgau lag zum 31. Dezember 2022 bei insgesamt 767500 Euro, das ist eine Pro-Kopf-Verschuldung von 640,12 Euro. Die Steuerkraftzahl der Gemeinde lag im Jahr 2022 bei 909,84, der Hebesatz der Grundsteuern A und B liegt bei 350, der Hebesatz der Gewerbesteuer liegt bei 300. Sehr informativ war der Bericht der Bürgermeisterin aus dem Gemeinderat, der sich im abgelaufenen Kalenderjahr zu 17 Gemeinderatssitzungen traf. Der Umbau und die Erweiterung des Feuerwehrhauses beliefen sich auf 577600 Euro. Die Feuerwehr lud im September 2022 zu einem Tag der offenen Tür ein. Durch den Umbau und die Erweiterung des Kindergartens Pusteblume wurden fünf neue Krippenplätze und neun neue Kindergartenplätze geschaffen. Zum 31. 01. 2023 betrug der Kostenstand für die durchgeführten Hochbaumaßnahmen, die Baunebenkosten und die Ausstattung 682441,24 Euro. Die Rathauschefin sprach an dieser Stelle ein großes Dankeschön dem Bauleiter und Ellgauer Ehrenbürger Oberingenieur i.R. Martin Oefele und seiner Tochter, der Architektin Susanne Oefele aus, die auch diese Baumaßnahme mit großem Engagement leiteten und durchführten. Das ehemalige Ellgauer Bankgebäude, das lange leer stand, bekam dadurch eine enorme Aufwertung. Ein herzliches Dankeschön sprach Bürgermeisterin Christine Gumpp dem pädagogischen Personal unter der Leitung von Daniela Leser aus, Dank ging auch an den Elternbeirat für beratende und tatkräftige Mithilfe während des ganzen Jahres. Seit dem 01. Mai 2022 ist das gemeindeeigene Gasthaus "Zum Floß" an Konstantinos Dimarellis und seine Familie verpachtet. Die Renovierungskosten des Gasthauses betrugen insgesamt 43843,14 Euro. Sechs Lüftungsgeräte wurden in die Ellgauer Grundschule eingebaut. Die amtliche Überwachung des Wasserwirtschaftsamtes Donauwörth bescheinigte der Kläranlagenbetreuung der Firma BSB5 Silke Otterbein sehr gute Ergebnisse. Zur Zustandserfassung des Schmutzwasserkanals wurden in 2022 Untersuchungen mit Kamerabefahrung durchgeführt. Die Gemeinde Ellgau ließ auch ein Strukturkonzept für die Abwasserentsorgung erstellen. Die Kläranlage ist 40 Jahre alt und hat noch einen wasserrechtlichen Bescheid bis zum 31. Dezember 2027. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung wurde vom Büro Mayr Ingenieure nach den KVR-Richtlinien durchgeführt. Diese drei Möglichkeiten wurden geprüft: Neubau/Ertüchtigung der Kläranlage Ellgau mit geschätzten Investitionskosten brutto von 4495750 Euro (Variante 1), Anschluss an die Kläranlage Allmannshofen für geschätzte Investitionskosten brutto von 5777002 Euro (Variante 2A) und Anschluss an die Kläranlage Meitingen mit geschätzten Investitionskosten brutto von 4417035 Euro (Variante 2B). Christine Gumpp: "Im Gemeinderat zeigte sich die deutliche Tendenz, die eigene Anlage in Ellgau zu ertüchtigen". Eine Vorstellung der Studie über das Büro Dippold und Gerold am 02. März 2023 im Gemeinderat erbrachte, dass die Varianten 1 und 2B wirtschaftlich gleich zu bewerten sind. Die noch vorhandenen Bauplätze im Vogtgarten III werden nach Auswahlkriterien vergeben, junge Familien sind die Hauptzielgruppe. Die Breitbanderschließung in der Gemeinde wird mit Förderbescheid vom März 2023 mit 722693 Euro gefördert (vorbehaltliche Kosten: 802993 Euro). Eine Änderung des Flächennutzungsplanes erbrachte eine Erweiterung der Flächen für die Wohnbebauung, für das Gewerbe, eine Aktualisierung der Sondergebiete Wertstoffhof, Schweinemast, Photovoltaik und Konzentrationsflächen für Windenergie. Im Gemeindewald wurde die Holzernte durch händische Fällung und maschinelle Rückung durchgeführt, die Holzentnahme östlich des Lechs geschah ebenfalls durch händische Fällung und Pferderückung. Die Wiederaufforstung des Gemeindewaldes geschah durch eine Förderung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Gemeinde schaffte sich ein eigenes mobiles Salzsilo mit einem 30 Kubikmeter Lagervolumen an, Kosten 28803,05 Euro. Der Bau der Ellgauer Stockbahn auf dem Sportplatzgelände wird bis zum Frühjahr 2023 abgeschlossen sein. Dazu wird die Prämie von 50000 Euro aus dem Wettbewerb "Gütesiegel Heimatdorf" verwendet. Die 16 Grundstücke der Gemeinde Ellgau sind für die nächsten sechs Jahre wieder neu verpachtet. Ein durchgeführter Vitalitätscheck durch das Büro Herb unterstützt die Gemeinde bei der Datenerfassung und der darauf basierenden Bewertung der Innenentwicklungspotentiale. Mehrere Termine mit dem Wasserwirtschaftsamt Donauwörth und den Lechwerken waren zum Thema "Alter Lechdeich mit Schleusen" notwendig. In einer Katastrophenschutzübung wurde ein Dammbruch mit Überschwemmung simuliert. Weitere Erkenntnisse werden derzeit von den Lechwerken zusammengetragen. Informationen gab es vom Gemeindeoberhaupt auch aus dem Wasserzweckverband. Die Gemeinde ist beunruhigt, weil sie für einen möglichen Brunnenstandort auf Ellgauer Flur genannt wurde. Die Gemeinde stellte einen Antrag zur erneuten Untersuchung verschiedener Standorte unter Beibehaltung der jetzigen Standorte. Ein ausführlicher Tagesordnungspunkt waren die Planungen zum alten Lagerhaus. Hier greift die Förderung über die Dorferneuerung im Rahmen des Sonderförderprogrammes "Innen statt Außen". Dabei schlagen der Neubau des Lagerhauses, der Neubau des Lagergebäudes und die Außenanlagen mit 80 Prozent zu Buche. Die Mosterei würde mit 64 Prozent gefördert werden. Die Fördergelder gehen auch bei einem Neubau nicht verloren, Planungen für den Neubau sollen im Frühjahr 2023 beginnen. Im Punkt Sonstiges verwies Bürgermeisterin Christine Gumpp bei einem "Blackout" sich an die Anlaufstelle Feuerwehrhaus zu wenden, stellte die dezentrale Anlaufstelle für Senioren vor, informierte über den kürzlich eröffneten Jugendraum "Elli" und berichtete über die Mitgliedschaft der Gemeinde im Verein ReAL West e.V. für die Förderphase 2023 - 2027. Im Tagesordnungspunkt Wünsche und Anträge wurden Fragen zur Kläranlagensituation und zum Thema "Altes Lagerhaus" gestellt.
Bürgerreporter:in:Rosmarie Gumpp aus Ellgau |
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