Barockes Kreuz erstrahlt in neuem Glanz
Das Vortragekreuz ist wieder in St. Ulrich

Foto: Holzbildhauerin Elisabeth Gumpp erklärt die Restauration des Vortragekreuzes Kirchenpfleger Martin Koch, Mesnerin Simone Götzfried und Malik Hubert von der Kirchenverwaltung.
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Das Vortragekreuz ist wieder in St. Ulrich
Nach mehreren Wochen in der Werkstatt erstrahlt das barocke Kreuz in neuem Glanz

Von Rosmarie Gumpp
Ellgau: Gebannt lauschten Pfarrer Norman D´Souza, Leiter der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf-Westendorf, Kirchenpfleger Martin Koch, Hubert Malik, Mitglied der Kirchenverwaltung und Mesnerin Simone Götzfried bei der Rückgabe des Vortragekreuzes den Ausführungen der Holzbildhauerin Elisabeth Gumpp zur Restaurierung des Kreuzes. Dieses wird vom Kreuzträger bei Prozessionen, Flurumgängen oder Bittgängen mitgetragen und signalisiert, dass hier Christen auf dem Wege sind. Die Kirchengemeinde von St. Ulrich in Ellgau beauftragte Elisabeth Gumpp mit der Restaurierung des Vortragekreuzes. Tatkräftige Unterstützung erhielt die Holzbildhauerin von ihrer Kollegin und Künstlerin Michaela Gräper. In deren Werkstatt in Burggen bei Schongau wurde das Kreuz restauriert. Den beiden Fachfrauen zeigte sich folgende Ausgangssituation: Am linken Arm fehlte der Nagel, der große Zehen am rechten Fuß war abgebrochen und fehlte, alle drei Strahlen am Kopf waren gebrochen und nur noch in Ansätzen vorhanden, einige Stellen der Fassung waren großflächig aufgeplatzt, ein großer Riss am linken Handgelenk, bei dem auch der Nagel fehlte und viele Wurmlöcher. Außerdem hatte sich der Korpus in seiner Befestigung gelockert und wackelte und auf der Rückseite des Kreuzes befanden sich Brandspuren. Elisabeth Gumpp erläuterte die Schritte der Wiederherstellung des sakralen Gegenstandes. So wurde der Christus fachgerecht gesäubert (hauptsächlich von Rußablagerungen), der Nagel, der Zehen und die drei Strahlen wurden geschnitzt und letztere mit gelbem Poliment und Blattmetall vergoldet. Beim Einsetzen des neuen Nagels wurde zusätzlich das gebrochene Armgelenk geleimt, der neue Nagel verstärkt nun die Bruchstelle. Die aufgeplatzten Stellen und aufstehenden Teile wurden mithilfe von Hautleim gefestigt. Beim Säubern fiel den Holzbildhauerinnen auf, dass eine alte Fassung unter der heute sichtbaren zu finden war. Diese verweist auf das barocke Alter des Christus hin und war deutlich heller angelegt als die heutige Fassung. Die Restauratorinnen sahen von der Freilegung der älteren Fassung ab, da dies nicht nur einen hohen zeitlichen und somit auch finanziellen Aufwand bedeutet hätte und es fehlte auch die Garantie, die Fassung unbeschädigt freilegen zu können. Bei der farblichen Retusche wurde darauf geachtet, dass der Christus weiterhin wetterfest gefasst ist und das Gesamterscheinungsbild wieder ästhetisch ist. Der Christus stammt aus der Barockzeit. Das Alter, so meinen Elisabeth Gumpp und Michaela Gräper darf zu erkennen bleiben, denn ausdrücklich wurden nicht alle Stellen geschlossen, die auf die versteckt liegende erste Fassung hinweisen. Kaplan Solomon segnete beim Abendgottesdienst das restaurierte Ellgauer Vortragekreuz, das gleich wieder am Sonntag der Erstkommunion in der Kirchengemeinde (30. April 2023) zum Einsatz kam. Kirchenpfleger Martin Koch informierte, dass für die Bezahlung der Wiederherstellungsarbeiten die Spenden aus dem Adventskonzert 2022 genommen werden. Elisabeth Gumpp wird beim Sonntagsgottesdienst am 07. Mai 2023 über ihre Restaurierung am Vortragekreuz den Mitfeiernden berichten.

Bürgerreporter:in:

Rosmarie Gumpp aus Ellgau

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