In Meitingen heißt es "JA": Jetzt Anfangen

An der Meitinger Hauptschule läuft die vertiefte Berufsorientierung mit Erfolg

Ganz vertieft arbeiten Christian, Jasmin, Steffi und Markus an ihrem Kerzenständer. "Er soll ja schön sein", sagt Christian und lässt sich weiter bei seiner Arbeit nicht stören. Die vier Schüler der 8. Klasse gehören zu einer Gruppe von 11 Jungen und Mädchen, die sich unter der Leitung von Lehrer Friedhelm Luther und des Sozialpädagogen Matthias Paesler einmal wöchentlich zur "Vertieften Berufsorientierung" an der Meitinger Hauptschule treffen. Dabei soll nicht nur in der Theorie gearbeitet werden, sondern die Praxis spielt eine ganz zentrale Rolle. Am heutigen Nachmittag steht das "Drechseln" auf dem Stundenplan. Dazu haben sich die Schüler mit ihren Gruppenleitern professionelle Unterstützung geholt. Als Meister seines Faches steht ihnen Erich Spreng mit Rat und Tat zur Seite, damit nicht nur der Kerzenständer etwas gleich sieht, sondern auch der nach eigenen Vorstellungen gestaltete Salz- und Pfefferstreuer zuhause verwendet werden kann. Der Handwerksmeister gab zunächst eine Einweisung in seine Maschinen und informierte über die verschiedenen Drechselarten. Anschließend arbeiteten alle 11 Jugendlichen konzentriert an ihren Werkstücken.
Die Hauptschule Meitingen führt diese berufsvorbereitende Maßnahme zusammen mit der St. Gregor Kinder-, Jugend- und Familienhilfe seit einigen Monaten durch. Dieses Projekt der Berufsorientierung mit dem Namen "JA" - Jetzt Anfangen" - hilft den Schülerinnen und Schülern der Hauptschule ihre Talente zu entdecken, Fähigkeiten zu fördern und Berufsperspektiven zu erlangen. Die vertiefte Maßnahme für Schülerinnen und Schüler der Hauptschulen setzt sich zum Ziel, diese bei der Berufsorientierung zusätzlich zum Unterricht zu unterstützen durch verstärkte Analyse individueller Kompetenzen und Defizite, sie bei der Entwicklung berufswichtiger motivationaler Persönlichkeitsaspekte zu stärken, die eigenen praktischen und beruflichen Begabungen in unterschiedlichen Berufsfeldern zu erproben und schließlich die Erprobung und Überprüfung der gesammelten neuen Erkenntnisse und Fertigkeiten in der betrieblichen Praxis auszuprobieren, um das berufliche Entscheidungsverhalten der Schüler gezielt zu verbessern.
Im Rahmen dieser Maßnahme besuchte die Gruppe auch bereits die Bäckerei Robert Hierl in Ellgau. Dort stellten sie nach einer Betriebsbesichtigung mit dem Bäckermeister Semmelteig her. Robert Hierl informierte auch über den Beruf des Bäckers.
Die beiden Betreuer Friedhelm Luther und Matthias Paesler sind sich einig: "Die Buben und Mädchen sind motiviert, sie sind mit Eifer bei der Sache". Denn schließlich steht in den Sommerferien die richtige Bewerbung um eine Ausbildungsstelle an.