Corona VIII – Sterbefälle richtig einordnen

An oder mit Corona gestorben? Alte besonders gefährdet? Sterbefälle richtig einordnen!

Bei unseren rund 83 Millionen Einwohnern sterben jährlich rund 1 Million, da sind die bisherigen Sterbefälle an Corona mit gut 4.000 weniger als 0,5 Prozent.
Ein Vergleich mit der Sterbetafel Deutschland, 2016/2018, also eindeutig vor der Corona-Zeit, ist hilfreich.
Ich habe mir von der Seite des Statistischen Bundesamt www.destatis.de die Sterbetafeln für Deutschland, 2016/2018 männlich und weiblich heruntergeladen. Ich habe die jeweiligen Werte der l[0] (Lebendgeborene) entsprechend der Geschlechterverteilung bei der Geburt, eine Art Naturkonstante von 51,5 Prozent männlich, als Startwerte in die Sterbetafeln mit 103.000 männlich und 97.000 weiblich eingesetzt und dann die Lebenden (l[x]) für alle Alter berechnet: (l[x+1] = l[x] * (1 - q[x]; dabei ist q[x] die einjährige Sterbewahrscheinlichkeit des Alters (x) und zwar getrennt für männlich und weiblich). Danach habe ich die jeweiligen Gestorbenen (d[x]) errechnet: (d[x] = l[x] - l[x+1]). Zum Schluss habe ich die Gestorbenen männlich und weiblich addiert und durch zwei geteilt, um wieder auf den Standardwert für l[0] von 100.000 zu kommen.
Diese so errechnete Unisex-Sterbetafel ergibt für die Altersgruppen diese Anteile in Prozent:
Alter         Anteil
0 – 9         0,430
10 – 19     0,155
20 – 29     0,326
30 – 30     0,619
40 - 49      1,510
50 - 59      4,282; 0 - 59: 7,322
60 - 69    10,092
70 - 70    19,495
80 - 89    37,944
90 - 99    23,875
100+         1,272
Nur rund 7 Prozent sind im Alter unter 59 Jahren gestorben. In der Altersgruppe 80 bis 89 Jahren sind allein über ein Drittel aller gestorben; oberhalb von 80 Jahren fast genau zweidrittel.
Bedenkt man weiter, dass die reale Bevölkerung in den unteren Jahrgängen bis 59 Jahre gegenüber dieser Modellbevölkerung nur zu rund zweidrittel besetzt ist, wir also die Anteile der Gestorbenen um rund 1 Drittel (das den Älteren zugeschlagen werden müsste) vermindern müssten, dann wird der Anteil der Alten über 60 Jahre noch etwas größer.
Bedenkt man weiter, dass bisher alle infizierten Gestorbenen als Todesursache Corona gezählt werden (Unterschied: mit oder an Corona gestorben!), obwohl sicher etliche davon aus anderen Gründen starben, dann wird die Corona zugerechnete Zahl der Toten noch etwas zweifelhafter.
Jetzt werden belastbare Zahlen zur Alters- und Geschlechtergliederung der wirklich an und nicht nur mit Corona Gestorbenen „Corona-Toten“ gebraucht.
19.04.2020
Hermann Müller
Bentierode
Bentieröder Bruch 8
D-37574 Einbeck

Bürgerreporter:in:

Hermann Müller aus Einbeck

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