Böse Gedanken: Recycling

Da habe ich neulich gehört, es habe irgendwann in der Erdgeschichte in Afrika(?) natürliche Atommeiler gegeben: Da sei im häufigen Wechsel durch Wassereinbrüche eine atomare Reaktion wiederholt unterbrochen worden, ganz so, wie wir es heute in unseren Atomkraftwerken auch machen. Die Welt ist davon jedenfalls nicht untergegangen und die Lebewesen haben es auch ganz gut überstanden – und vielleicht ist der Mensch etwas später nur deshalb entstanden.
Also, wie ist das nun mit unseren Abfällen, unserem Müll, all dem, was wir da so nicht mehr brauchen und unserer Nachwelt überlassen. Schauen wir doch mal, wie das so in der Natur geht. Das kennen wir ja schon: Alles, was der eine nicht mehr braucht, das ist für den anderen gute Nahrung. Bitte etwas genauer: Der eine macht Abfälle, der andere arbeitet diese auf, er nutzt sie zu seinem Vorteil. Es sind also (mindestens) zwei an diesem System beteiligt: der Verursacher und der Nutzer. Und wo steht in diesem System der Mensch? Er ist Verursacher! Falsch!!!!
Irgendwann, es mag so vor gut drei Milliarden Jahren gewesen sein, da kam so eine blöde Zelle auf die Idee, das Sonnenlicht so zu nutzen, dass sie daraus Energie gewinnen konnte, na und etwas Abfall gab es dabei auch, giftig für die damals lebenden Zellen war dieser Abfall auch: Sauerstoff. Sind wir lieben Menschen nun ein Teil der Nutzer und Verwerter, also der Abfallbeseitiger dieses Giftes, genannt Sauerstoff? Wie gut, dass es uns Menschen gibt, wir vernichten Gift!
Irgendwann, es war auch so in der Zeit, da bauten (Sauerstoffscheuende?) Bakterien vor Australien(?) irgendwelche runden Steinklumpen auf, die liegen noch heute da. Abfall, den bis heute noch keiner recycelt hat.
Und etwas später, vor einigen hundert Millionen Jahren, da wuchsen Bäume oder jedenfalls Dinge, die wir nach der Größe heute als Bäume bezeichnen würden. Und diese lieben Bäume vergaßen sich rechtzeitig recyceln zu lassen, nun liegen ihre Überreste etwas eingeschwärzt da herum, auch etwas schamhaft vergraben und warten darauf, dass sie endlich recycelt werden. Wie gut das wir da rechtzeitig gekommen sind, jetzt fördern wir diesen vergessenen Abfall der Vergangenheit und verbrennen das ganze als Kohle, ob als Steinkohle oder Braunkohle ist egal, die Hinterlassenschaft wird, zugegeben etwas verspätet endlich recycelt, und dabei wird auch gleich dieses so fürchterlich giftige Gas, der Sauerstoff, mit vernichtet. Der Mensch recycelt den Abfall seiner Vorgänger!
Muss ich jetzt auch noch die gleiche Geschichte vom Erdöl erzählen? Und die vom Erdgas? Endlich kommt der Mensch und räumt so richtig auf.
Und was machen wir Menschen sonst noch so? Ach ja, wir machen Plastik. Biologisch schwer abbaubar – aber wie lange wird es dauern? Tausend Jahre, zehntausend Jahre? Und unser strahlender Atommüll? Der strahlt doch noch einhunderttausend oder auch zweihunderttausend Jahre? Na wenn schon, was ist das schon gegen die Millionen und Milliarden Jahre unserer Vorgänger?
Aber wir können auch anders. Wir können Verantwortung übernehmen, wir können nur das tun, was (man) auch verantworten kann. Zum Beispiel: Unsere Politiker werden jetzt ganz genau sagen, wo in Deutschland der Atommüll verbuddelt werden soll, denn sie handeln verantwortlich. Darf ich fragen, wie lange wird es eine Bundesregierung noch geben? Wie lange wird es ein Deutschland geben? Und wie lange reicht die Verantwortung unserer Politiker?
Und dabei gäbe es eine Lösung für dieses Problem, allerdings nicht im heutigen Deutschland. Es gibt doch Gegenden (Subduktionszonen), in denen taucht eine Erdscholle unter eine andere, dort wird dann unten alles gut gemischt und kommt frühestens in einigen hunderttausend Jahren wieder heraus – und dann hat der Dreck aufgehört zu strahlen, angeblich. (Aus Chile werden mich jetzt wahrscheinlich bald die Dankbriefe körbeweise erreichen.)
Böse Gedanken zum Recycling.

24.05.2013
Hermann Müller
Bentierode
Bentieröder Bruch 8
D-37574 Einbeck