Armut

Armut – und wie man sie NICHT beseitigen kann.

Armut ist, bezogen auf das Einkommen, definiert als ein Betrag unter sechzig Prozent des Durchschnittseinkommens. Die Bekämpfung dieser Armut, genauer der Anzahl der so definierten Armen, ist nicht dadurch möglich, dass man den Armen einfach mehr Geld gibt. Und hier der Beweis:
Wie nehmen als Beispiel eine Gruppe von 100 Personen an; deren Einkommen sei, beginnend mit 1, von Person zu Person jeweils ansteigend um 1. Der Erste hat also das Einkommen 1; der zweite das von 2; der Dritte das von 3 und so fort, der Hundertste hat das Einkommen von 100.
Die Summe der Einkommen ist: 5.050; der Durchschnitt ist also (5.050/100=) 50,50; davon 60 Prozent: (50,50*0,6=) 30,3. Daraus folgt, die ersten 30 Personen gelten als arm. Diesen Anteil wollen wir senken.
Erster Versuch. Wir erhöhen das Einkommen dieser Armen auf das Doppelte, und aus Gründen der Gerechtigkeit aller anderen ebenfalls. Dann steigt das Gesamteinkommen sowie der Durchschnitt sowie dessen 60 Prozent ebenfalls auf das Doppelte, nur die Zahl der Armen verändert sich nicht. Wir lernen: Durch eine lineare Einkommenserhöhung für alle kann die Zahl der Armen nicht beeinflusst, mithin auch nicht gesenkt werden.
Zweiter Versuch. Jetzt erhöhen wir nur das Einkommen der 30 Armen genau auf das Armuts-Grenzeinkommen von 30,3. Die Summe des Gesamteinkommens steigt auf 5.494; das Durchschnittseinkommen steigt auf (5494/100=) 54,94 und 60 Prozent davon, das Armuts-Grenzeinkommen, auf (54,94*0,6=) 32,964. Jetzt ist die Zahl der Armen sogar um 2 (fast schon 3) gestiegen. Wir lernen: Durch eine (beliebige) Erhöhung der Einkommen der Armen, kann sich die Zahl der Armen sogar erhöhen.
Dritter Versuch. Jetzt senken wir das Einkommen der 70 Personen, deren Einkommen über der definierten Armutsgrenze liegt, auf den Armutsgrenzbetrag von 30,3. Das Gesamteinkommen fällt auf 2.586; das Durchschnittseinkommen beträgt dann (2586/100=) 25,86 und davon 60 Prozent sind (25,86*0,6=) 15,516. Die Zahl der Armen ist nun auf nur noch 15 Personen gefallen! Wir lernen: Durch (beliebiges) Absenken der Einkommen der Personen, deren Einkommen über der Armutsgrenze liegt, kann die Zahl der Armen gesenkt werden.
Eine Absenkung der Zahl der Armen auf Null ist nur möglich, wenn alle exakt das gleich hohe Einkommen bekommen; ein Fall ist, alle Einkommen auf Null zu setzen. - Wenn wieder ein selbsternannter Armutsbekämpfer seine Parolen in die Welt brüllt, denken Sie daran: der Mann beherrscht nicht einmal die Grundrechenarten.
-.-.-.-.
Und jetzt rechnen Sie nach!
03.12.2020
Hermann Müller
Bentierode
Bentieröder Bruch 8
D-37574 Einbeck

Bürgerreporter:in:

Hermann Müller aus Einbeck

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