SchulverBAND oder SchulverBUND – diese Frage stand nun auch in Eichenau an, denn die HAUPTSCHULE ist „ausgeblutet“.

Eingang zur Hauptschule in Eichenau in der Parkstrasse. Die Stelen wurden von den Schülerinnen und Schülern in Zusammenarbeit mit Brigitte Storch erstellt.
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  • Eingang zur Hauptschule in Eichenau in der Parkstrasse. Die Stelen wurden von den Schülerinnen und Schülern in Zusammenarbeit mit Brigitte Storch erstellt.
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Die „Abstimmung mit den Füßen“, die die Eltern in den letzten Jahrzehnten vollzogen haben, um der katastrophalen Schulpolitik in Bayern zu entkommen, hat insbesondere am Stadtrand zu gravierenden Veränderungen geführt. Wenn von 100 eingeschulten Kindern in Eichenau nach nur 4 Jahren 92 die Gemeinde verlassen, dann kommen keine „Klassen“ mehr zusammen, um die aufwändig modernisierten Räume auch zu nutzen. Über die Kreisumlage zahlt die Gemeinde sowieso den Unterhalt der Gymnasien und Realschulen in der Umgebung.
Über einen „Schulverband“ liesse sich aber eine neue Schule gründen, die dann mit einem eigenen Einzugsgebiet die „übrig gebliebenen“ Schülerinnen und Schüler "einsammeln könnte".

Während diese Methode früher hauptsächlich für die Gründung von Gymnasien angewandt wurde, kommen nun verstärkt auch Hauptschulen dafür in Frage.
Ein BEISPIEL ist in SCHWABMÜNCHEN im Landkreis Augsburg aus dem Jahr 2008: ( http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:tp-z6nKZ... )
Ein BEISPIEL ist in SCHWABMÜNCHEN im Landkreis Augsburg aus dem Jahr 2008.

Der SchulverBUND, der nun inzwischen vom Ministerium als Notlösung für den Erhalt einiger ländlicher Hauptschulen angeboten wird, um eine sogenannte „MITTELSCHULE“ aus verschiedenen Hauptschulen zu errichten ist aus meiner Sicht nur eine Verzögerungstaktik, um den Niedergang der fehlgeleiteten Schulpolitik noch für einige Jahre zu kaschieren.

Die Abstimmung mit den Füßen wird weitergehen. Der Verbund erhält die "alten Schulen" in der örtlichen Trägerschaft, schafft nur eine Vereinbarung der jeweiligen Schulleiter und einer Zweckvereinbarung der Gemeinden insbesondere für die Schülerberförderung.
An einem Tag in der Woche sollen nun die Eichenauer Hauptschüler zu den anderen Schulen in der Umgebung gefahren werden, um dort Spezialkurse zu besuchen. Dafür können sie aber auch in Klassen mit weniger als 15 Schülern unterrichtet werden, vorausgesetzt die Schulen bekämen die Lehrerstunden zugewiesen.
So hat der Gemeinderat in seiner Sitzung im Januar gegen drei Stimmen ( zwei von den Grünen, eine von der SPD) entschieden.

Eine „Mittelschule“ soll einen technischen, einen wirtschaftlichen und einen sozialen Zweig anbieten, mit der Wirtschaft kooperieren und mindestens 300 Schüler haben. Für die Hauptschule Eichenau mit ihren noch zwei Klassen mit etwa 30 Schülerinnen und Schülern hätte es sich meiner Meinung nach angeboten, alle in andere Gemeinden ( hier Puchheim) fahren zu lassen um dort einen der vielen möglichen Hautschulabschlüsse zu erreichen.

Ein Weg, den viele Bundesländer jetzt gehen, ist die gemeinsame Grundschule um zwei Jahre auf die 6. Klasse zu erweitern. Hier wird Bayern, solange die CSU noch an der Macht ist, nicht mitgehen, denn die Klassen 5 und 6 wurden gerade vor einigen Jahren der REALSCHULE angefügt, um diese aufzuwerten und den „Durchlauferhitzer“ an den Gymnasien zu reduzieren.
Viele Kinder hatten den Weg in das „Gesamtgymnasium“ gefunden und den Schulwechsel erprobt. Klappte das nicht, weil der Selektionsdruck zu stark wurde, so kam der oft als „Abstieg“ empfundene Wechsel an die Realschule in wieder einer anderen Gemeinde.

Eine lustige Variante des Gesamtgymnasiums mit großen Schulen von 1200 oder mehr Schülerinnen und Schülern wie wir sie im Landkreis FFB haben, findet sich hier im Netz (vorsicht Kabarett) : http://www.youtube.com/watch?v=d3zKPxVV2OY
Auch die FAZ berichtete über das Gesamtgymnasium : Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 162, 16.07.1999, S. 41

"Dass Emmering mit Puchheim, Gröbenzell und Eichenau unter eine Decke soll, ist mehr Wunsch des Schulamtes als der Gemeinden. " meldete der Merkur schon am 3.12.2009. "Einige Dutzend Rathaus-Chefs, Schulleiter und Elternbeiräte waren im Landratsamt zusammengekommen, um in großer Runde über die neue Form der Hauptschule zu sprechen. Relativ wenig diskutiert wurde, welche Schulen künftig wie zusammenarbeiten sollen.

Mehrere Redner forderten statt einer weiteren Organisationsreform mehr Lehrer. Die Hauptschulen seien bisher schon gut bedient gewesen, hieß es von Ministeriumsseite. Für die Mittelschulen gilt zunächst dieselbe Zuweisung an Lehrerstunden. Ein Mindesthaltbarkeitsdatum für das neue Modell, wie es Olchings Bürgermeister Andreas Magg forderte, wollte der Kultus-Ministerialdirigent aber nicht nennen."

Merkblatt zu den Schulwegkosten hier : http://docs.google.com/viewer?a=v&q=cache:iSmqL1tV...

Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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