10 Jahre Eichenau Nord- ein neuer Ortsteil entsteht
Vor 10 Jahren gelang der Durchbruch im Norden Eichenaus. Ein neues Wohngebiet in Bahnhofsnähe war zu erschließen. Gemeinderat Bertram Fiedler hatte den entscheidenden Zug gewagt und die richtigen Ansprechpartner in der Regierung gefunden. Sebastian Niedermeier konnte sein 1983 begonnenes Projekt 1995 in die Tat umsetzen. Es fand 2006 unter Hubert Jung seinen Abschluss mit dem schon 1975 vom SPD Ortsverein gewünschten Altenheim in Bahnhofsnähe.
Als 1916 der Plan Eichenaus gezeichnet wurde, legte Georg Popp die Nordgrenze an der Gemeindegrenze fest, denn der Bahnhof und sein Umfeld mit den staatlichen Flächen des späteren Versuchsgutes Roggenstein lagen auf Emmeringer Flur. Für 30 Jahre lag dann das Hauptaugenmerk aller engagierten Eichenauer auf der Verlegung des Bahnhofes von der Kurve bei Roggenstein an seine heutige Stelle in Verlängerung der 1916 geplanten Bahnhofstraße. Das gelang dann 1936/37 mit dem Bau des neuen Bahnhofs. Aber erst 1957 kam es zu einem Gebietstausch mit Emmering, so dass das Bahnhofsgelände eingemeindet werden konnte. 1957 gab es dann einen ersten Baulinienplan für eine Park- and Ride Anlage, die dann ihre endgültige Version fünfzig Jahre später fand.
Aber schon 1983 versuchte Bürgermeister Niedermeier 10 000 Quadratmeter Grund an der Bahnhofstraße für die Gemeinde zu erwerben. Der Landkreis wurde 1984 eingebunden, aber der Staat blockierte. Ein gleichwertiges landwirtschaftlichesTauschgrundstück wurde vom Freistaat abgelehnt, man wollte kein Grundstück als Bauland für Einheimische abgeben. Auch Erbbaurecht wurde abgelehnt. Wenn, dann wollte man zum Marktpreis verkaufen, der wegen der Park-and-Ride Anlage hoch angesetzt wurde- zu hoch für Eichenau.
Damals forderte der Freistaat 225.- Euro je Quadratmeter ( heute liegt der Preis bei über 500.-). Aber damals war ein Betrag von 2,2 Millonen Euro, jenseits jeglicher Finanzierungskraft. Heute kann für 7 Millionen Euro ein neues Feuerwehrhaus gebaut werden. So ändern sich die Zeiten...
Damals waren die ins Auge gefassten Ziele, nämlich der Bau von Sozialwohnungen und die Bereitstellung von Bauland für Einheimische mit dem Freistaat nicht zu verwirklichen und auch der Bau einer weiterführenden Schule kam leider nicht in Frage.
„Bürgermeister Niedermeier stellte das Projekt 1986 zurück, gab sich aber kämpferisch, er schrieb:“ Die Gemeinde Eichenau hält die Bewertung desGrundstückes für fehlerhaft und unrealistisch. Bedauerlich ist insbesondere, dass die Preisnachlässe aufgrund der sozialen Zweckbindung in der Verwertung bewertungsmäßig durch den Freistaat Bayern keine Anerkennung finden.“ (Mitteilungsblatt der Gemeinde 1986)
Die weitere Entwicklung vollzog sich dann so, dass für ein Teilgrundstück für ein Modellprojekt mit preisgünstigem Wohnungsbau ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden konnte, sich dann aber kein Bauträger fand.
Vergl hierzu die Projektbeschreibung zur Förderung von "Wohnmodelle Bayern".
Gemeinderat Bertram Fiedler löste die Blockade durch persönliche Gespräche, so dass der versprochene staatliche Zuschuss doch noch gesichert werden konnte. Zehn Jahre später ist die Siedlung, die damals einen Architektenpreis gewann, gut eingegrünt. Auf der restlichen Fläche plante der Freistaat dann mit seinem eigenen Bauträger „Stadibau“ in zwei Bauabschnitten unterschiedlich konzipierte Staatsbedienstetenwohnungen. Im zweiten Bauabschnitt gelang es durch mein beharrliches Nachfragen, auch Tiefgaragen zu integrieren und einen überdimensionierten Baukörper am westlichen Ortsrand zu verhindern.
Ein weiteres privates Baufeld kam dann auch noch zur Ausführung, denn die Baugenossenschaft Eichenau bebaute den großen Garten der 1920 zugezogenen Familie Biller mit einundzwanzig Reihenhäusern.
So ist nun die Ortsentwicklung im Eichenauer Norden zum Abschluss gekommen und das 1916 noch nicht überplante Gelände bis zur Bahnlinie bebaut.
Die Bilder geben einen lebhaften Eindruck von der heutigen Situation, die eine dichte Bebauung in Bahnhofsnähe mit Durchgrünung kombiniert.
21 Reihenhäuser: bis 2003: http://www.architekt-klee.de/content/index.php?opt...
36 Reihenhäuser, Eichenau Conceptbau
„Bauherr: Concept Bau München , Architekten: Gasteiger + Architekten, Peter Gasteiger, MünchenInnenarchitekt: Philipp Tiller, München, Landschaftsarchitekt: Dr. Matthias Kroitzsch, Gröbenzell
Die 36 Reihenhäuser sind Bestandteil eines neuen Wohnquartiers mit hohen Schallimmissionen von Straße und Bahn. Daher spielte der Schallschutz neben der Wirtschaftlichkeit und der Erfüllung zeitgemäßer ökologischer Anforderungen eine wesentliche Rolle. Die Reihenhausbebauung bildet den südlichen Teil des Quartiers und grenzt an die bestehende Einzelhausbebauung. Die nördlich anschließenden Geschossbauten sind als Lärmschutzbebauung ausgebildet. Eine grüne Quartiersmitte liegt zwischen den beiden Siedlungsteilen. Die gesamte Bebauung ist weitgehend autofrei konzipiert. Fertigstellung Dezember 2001 Baukosten ca. 947 €/m² Wohnfläche (KG 3+4), ohne Keller (meist aber doch mit Keller gebaut) Bruttorauminhalt 21.379m³ Nutzfläche Wohnfläche 36 WE, 4.015 m² „
Basisartikel zu Eichenau.
http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/1...
http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/1...
Bürgerreporter:in:Michael Gumtau aus Eichenau |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.