Was sagen die Zahlen? – Bevölkerungsstruktur in Eichenau während der letzten 10 Jahre

Eichenaus Bevölkerung nach Altersgruppen
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  • hochgeladen von Michael Gumtau

Auch einmal Zahlen bei myheimat.de: was zeigen sie uns über die typische Bevölkerungsentwicklung am Stadtrand?
Die Zahlen sind vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum, der sie von den Meldedaten der Gemeinde erhält. Es sind also reale Zahlen und nicht nur die häufig geschätzten/hochgerechneten Werte.

Die Aufteilung ist traditionell begründet- andere Aufteilungen werden nötig werden:
a) Die „Kinder unter 6“ – das sind die Kindergartenkinder. Für die Planung der KITAs muss berücksichtigt werden, dass inzwischen immer mehr Kinder mit 5 Jahren eingeschult werden. Die Zahlen sind von 723 (1998) auf 627 (2005 )und 640 (2008) zurückgegangen. Wenn man berücksichtigt, das 25 Kinder mehr oder weniger eine Schulkasse ausmachen, dann werden es 2010 einige „kleine“ Schulklassen sein. Bevor eine Klasse ganz gestrichen wird, werden einige Jahre die Klassen voraussichtlich nicht ganz so aufgefüllt werden. Das ist gut für die Kinder und die Lehrkräfte.
b) Die Kinder zwischen 6 und 14: Das ist die traditionelle Einteilung für die Hauptschulkinder. Das greift jedoch in Eichenau nicht, das wir eine Übertrittsquote von 85 bis 90% haben. D.h. von einem eingeschulten Jahrgang von 100 Kindern bleiben nur mit Glück 15 Kinder in Eichenau, um eine Klasse zu bilden. Durch Kinder aus den Jahren vor 1997 stieg dieser Anteil bis zum Jahr 2003 (1258)und fällt seitdem wieder. Angesichts der „nachrückenden Zahlen“ aus der linken Spalte wird diese Gruppe in den nächsten Jahren weiter schrumpfen (sich bis auf 600 halbieren).
c) Die Jugendlichen zwischen 15 und 17 – die „Halbstarken“. Hier ist die „Problemgruppe“ der gegenwärtig zum kleinen Teil auffälligen Jugendlichen.
Die größte Gruppe von ihnen sind Gymnasiasten (Fahrschüler), die in München, Puchheim oder Fürstenfeldbruck die Schulen besuchen. Wenn man den Anteil der ca. 30 Hauptschüler abzieht und die Anteil der Realschüler bei 1/3 ansetzt, dann bleibt für diese Gruppe bei einer Schwankung zwischen 310 (1999) und 424 (2006) eine Jahrgangskohorte von rund 100 Jungen und Mädchen (mit gleichbleibender Tendenz) die durch die Belastungen des G8 geprägt sind. An zwei bis drei Nachmittagen kommen sie zwischen 16 und 17 Uhr wieder in Eichenau an, sind müde und habe für örtliche Vereinsaktivitäten nur noch wenig Luft. Am Wochenende sind sie mit den wohlhabenden Eltern oft unterwegs.
d) Die jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren: Diese 6 Jahre sind die Kerngruppe der Studenten, die noch bei ihren Eltern in Eichenau wohnen. Sie sorgen auch für die hohe Fluktuation am Ort. Diese Gruppe zeigt eine erstaunlich geringe Schwankung zwischen 722 und 792 Personen. Die Jahrgänge sind etwas kleiner als die zwischen 6 und 14 Jahren, weil ein Anteil schon fortgezogen ist.
e) Die jungen Erwachsenen zwischen 25 und 29: Auch hier muss man noch einen hohen Anteil von Studenten ansetzen. Die Gruppe wurde ständig geringer, von 661 bis 468 in nur sechs Jahren. Nun ist aber seit 2003 eine Stabilisierung eingetreten. Das war das Jahr der Zuzüge vieler Junger Familien in die Neubauten im Eichenauer Norden. ( vergl. Myheimat.de )
f) Die Gruppe der „jungen Häuslebauer“ zwischen 30 und 39 Jahren: Für diese 10 Jahre sieht man, dass die Jahrgangsgruppe von ca. 170 je Jahrgang auf 140 je Jahrgang zurückgegangen ist. Ein großer Teil dieser Gruppe zieht auch in die Häuser ihrer Eltern. Man sieht es auch an den Umbaumaßnahmen im Ort. Es sind dies die Kinder die „Stadtflüchtlinge“, die ab Anfang der 70er Jahre mit ihren Kleinkindern „ins Grüne“ zogen oder ihre Kinder schon in Eichenau bekamen. Die Neubauten in der Verdichtung im Ort werden von Familien bezogen, die z.T. nach dem Studium Arbeitsplätze in München gefunden haben.
g) Die 10 Jahre der Altersgruppe zwischen 40 und 49 enthält die Gruppe der zuziehenden wohlhabenden Familien und die Kerngruppe der „eingesessenen Eichenauer“, die als Kinder der „Flüchtlingsexpansion“ in Eichenau geboren wurden. In dieser Gruppe ist der deutliche Zuzug ab 2003 zu sehen. Während im Vergleich zur Gruppe "f" (30-39) die Jahrgangsgruppe jeweils deutlich niedriger ausfiel, stieg sie ab 2003 deutlich an. Bei den Frauen über 40 sinkt jedoch die Geburtenrate drastisch.
h) Die „gesettelten Eichenauer“ als Elterngeneration. Diese Gruppe ist von ca. 2750 Personen auf ca. 2350 Personen zurück gegangen. Da 90% der Eichenauer Familien in „Einzelhäusern“ leben –auch Reihenhäuser zählen dazu- sind die Familien, die bis in diese Altersgruppe in Mitwohnungen lebten, dann aber das angesparte Kapital in ein eigenen Häuschen investieren wollten fortgezogen, weil es in Eichenau zu teuer geworden ist.
i) Die Gruppe der "Rentner" zeigt die deutlichsten Auffälligkeiten! Ihr Zahl hat sich von 1432 Person in 1997 auf 2505 in 2077 tatsächlich drastisch erhöht. Man sieht es auf der Straße beim Einkauf und bei öffentlichen Veranstaltungen. Der lebhafte Zuspruch der Angebote für Senioren macht es auch deutlich. Der örtliche Handel hat sich bis auf die hohe Zunahme der Hausmeisterdienste hat sich noch auf darauf eingestellt. Die "jungen Alten" müssen in Zukunft gesondert ausgewiesen werden als Gruppe zwischen 60 (Altersteilzeit) und 74.

Ich hoffe deutlich gemacht zu haben, dass sich aus einigen trockenen Zahlen doch eine ganze Menge an örtlichen Entwicklungen ablesen lassen. Die meisten Aussagen sind typisch für die Stadtrandgemeinden um München, aber hin und wider gibt es doch Auffälligkeiten, die die Forschung näher untersuchen muss.

Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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