Vorbereitungen auf die Radtour nach Venedig

Für dieses Jahr haben wir uns eine ganz besondere Urlaubsreise vorgenommen. Wir wollen mit dem Rad von Heskem nach Venedig radeln. Am Anfang stand eine leicht daher gesagte Idee. Auf unseren Radtouren im letzen Jahr redeten wir immer wieder mal davon, wie schön es wäre, mal längere Zeit mit dem Rad unterwegs zu sein. Fasziniert haben uns große Projekte wie eine Tour quer durch Europa oder gar Afrika. Vielleicht müsste ich an dieser Stelle noch weiter ausholen, vielleicht sogar bis zu unserem Kennenlernen und einer Idee der Radtour nach Moskau, aber ich möchte niemanden damit langweilen. Also zurück zum Ausgangspunkt. Leider kann weder Peter noch ich es momentan realisieren für längere Zeit an der Arbeit zu pausieren, so dass es eine Tour werden musste, die innerhalb unseres Sommerurlaubes machbar ist. Und da wir uns bereits kurz nach unserem Kennenlernen einmal sehr zufällig beide in Italien aufgehalten und dort getroffen hatten, sprach vieles dafür. Ein Ziel wollten wir uns setzen, und da wir beide zwar schon mehrfach in Italien, aber noch nie in Venedig waren, nahm es also immer mehr Gestalt an.

In unserem Weihnachtsurlaub machten wir die ersten Pläne. Eine Reise mit Zelt? Das würde sehr viel Gepäck bedeuten. Also vielleicht eher die Variante mit spontanen Übernachtungen in Jugendherbergen, Pensionen oder bei Bekannten? Super wäre natürlich ein Gepäck Support. Aber wer hat schon Lust mit dem Auto in 14 Tagen nach Venedig zu fahren und dabei täglich nur etwa 80 Kilometer zurück zu legen und uns unser Gepäck zu transportieren? Und wer hat genau in diesen 14 Tagen ebenfalls Urlaub? Es zeichnet sich also immer mehr ab, dass wir nur mit leichtem Gepäck auf uns alleine gestellt losfahren werden. Ein Termin ist gefunden: Ende August / Anfang September.
Peter hatte dann noch die Idee auf der Strecke bei verschiedenen Bekannten Wechselklamotten zu deponieren, die wir vorher per Post dorthin schicken könnten. Mittlerweile haben wir auf diese Weise schon ein paar Anlaufstellen gefunden.

Im Januar begannen wir dann wieder mit den ersten Radtouren und fuhren dabei erste Streckenabschnitte ab. Unsere erste Tour führte uns von Heskem nach Staufenberg. Da es sehr früh dunkel wurde, mussten wir uns auf dem Rückweg mächtig beeilen.

Den zweiten Streckenabschnitt sind wir dann erst am 01. Mai geradelt, da uns das Wetter und die Gesundheit vorher noch ein paar Striche durch die Rechnung machten. Diesmal ging es von Gießen nach Rockenberg.

In der Zwischenzeit haben wir sicher schon weit über 100 Mails mit Sponsorenanfragen versandt. Da ich noch keine längere Tour gefahren habe, fehlt mir einfach auch noch vieles an Material. Ein Rucksack muss noch her, erste Anproben haben mir schon gezeigt, dass dies nicht ganz so einfach ist. Der Rucksack muss gut sitzen, darf nicht zu groß sein, da ich selbst ja nur 1,60 m bin und er sollte im leeren Zustand nicht zu viel wiegen. Schwer wird er dann noch von ganz alleine. Da wir bereits vor dem Start Pakete mit Wechselkleidung versenden wollen, benötige ich auch noch mehr Trikots. Schuhe wären auch nicht schlecht, sowie eine gute Trekkinghose für die Momente in denen wir nicht mit dem Rad unterwegs sind, sondern vielleicht etwas besichtigen oder Essen gehen wollen. Im Januar haben wir die ersten Schreiben auf den Weg gebracht, Antworten kamen sehr schnell, alle waren nett, aber erst mal leider nicht positiv. Am 20. Februar dann die erste positive Nachricht: Continental wird uns mit je einem Satz neuer Reifen unterstützen. Im Internet durften wir uns diese aussuchen. Peter´s Reifen waren dann auch schnell da, meine haben leider immer noch Rückstand. Kurz darauf die Zusage eines zweiten Unterstützers: SKS. Von dort erhielten wir eine Minipumpe und ein Minitool, wir hoffen jedoch, dass wir dies nicht wirklich oft benutzen müssen. Anfang März meldete sich dann der dritte Unterstützer. Dieser möchte namentlich nicht genannt werden und wir respektieren diesen Wunsch. Das Päckchen enthielt zwei Kappen, Ohrschützer, Reflektoren und Lippenpflegestifte. Im April kam dann auch noch ein vierter Unterstützer hinzu. Selle Royal. Von dort erhielten wir jeder einen Sattel sowie noch Sitzpositionen-Griffe. Nachdem ich meinen Sattel nun eine Weile fahre bin ich hellauf begeistert. Natürlich durften wir uns auch diese Produkte wieder auf der Homepage aussuchen.

Momentan nehmen wir, wie im letzten Jahr auch, an der Aktion „Mit-dem-Rad-zur-Arbeit“ teil und besuchen regelmäßig Radveranstaltungen, wie zuletzt die Eder-Bike-Tour oder wir planen uns selbst schöne Routen um ausreichend Training zu haben. Jede Fahrt zur Arbeit bringt mir 32 km und immer wieder schöne Eindrücke. Ganz besonders gefällt es mir in den frühen Morgenstunden, wenn der Tau noch auf den Wiesen liegt, ein leichter Nebel aufsteigt und man sich plötzlich einem Reh von Angesicht zu Angesicht gegenüber steht. Glücklicherweise bin ich bis jetzt auch nur sehr friedlichen Waldbewohnern begegnet und hoffe dies bleibt auch so.
Wenn Interesse besteht kann ich gerne von Zeit zu Zeit weiter berichten. Außerdem werden wir eine Homepage errichten, um eine Art „Reisetagebuch“ zu führen. Viele Grüße, Rabea

Bürgerreporter:in:

Rabea Bender aus Ebsdorfergrund

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