German Canadians
German Canadians hieß in den Jahren 1936 bis 1938 eine Eishockeymannschaft, die in der niederrheinischen Stadt Krefeld ansässig war. Die Mannschaft wurde von dem damaligen kanadischen Reichstrainer Bobby Hoffinger und dem Krefelder Geschäftsmann Willi Münstermann zusammengestellt. Profispieler wie Percy Downtown, Everett Langford, Lorne Gray, Pete Prediger, Benny Klotz, Jack Ring, Henry Schulz und Frank Schwinghammer wurden eigens für die German Canadians eingekauft.
Daten über diese Spieler sind bei Wikipedia – bis auf Schwinghammer - nicht enthalten; und auch dieser Artikel ist eher verwirrend, weil seine Lebensdaten hier nur unvollständig wiedergegeben werden und seine Bezüge zu Kanada aus dem Artikel nicht hervorgehen.
Sicher scheint aber zu sein, dass die erfolgreiche sportliche Betätigung der Deutsch-Kanadier (sie trugen in der Zeit ihres Bestehens beispielsweise mehrere Freundschaftsspiele in Europa aus) ein „breites Interesse für den Eishockeysport in der Region um Krefeld“ erzeugt hat, wie es Wikipedia berichtet.
Ich bin eher zufällig auf den Wikipedia-Artikel gestoßen, als ich mich mit der Geschichte des Niederrheins beschäftigte. Bemerkenswert, diese Episode, nicht wahr? Eine Mannschaft, in der nur Ausländer spielen und das im Dritten Reich? Also in einer Zeit, von der bekannt ist, dass Juden beispielsweise auch systematisch aus den Vereinen gerdrängt wurden! Ob das mit den Olympischen Winterspielen zusammenhängt, die ja bekanntlich 1936 in Garmisch-Patenkirchen stattfanden? Ein Blick in den entsprechenden Text bei Wikipedia bestätigt diese Vermutung nicht.
Die Recherche bei Wikipedia führt zu dem Ergebnis, dass Deutschland bei dem Olympischen Eishockeyturnier 1936 den 5. Platz (noch vor Schweden!) und bei der Europameisterschaft den 4. Platz (dafür war dann einfach die Rangliste der Olympischen Spiele um die nichteuropäischen Mannschaften bereinigt worden) belegte. Interessant ist eher die Aussage, dass die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft in den Jahren 1935 – 1936 mit Bobby Hoffinger und von 1936 – 1939 mit Bobby Bill kanadische Reichstrainer und in den Jahren 1933/34 einen kanadischen Auswahltrainer der Olympiamannschaft hatte.
Aber ich schweife ab. Der Sekundärliteratur zufolge war diese Eishockey-Mannschaft ein Motivationsschub, was die Wintersportart vor Ort in Krefeld anbelangt. Von daher sei sie an dieser Stelle noch einmal kurz aus der Versenkung hervorgeholt.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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