Kolumne 2: Produktion und anderes
Der Geldwert ist die für eine Geldeinheit käufliche Gütermenge. Steigt das Preisniveau, sinkt der Geldwert. Sinkt das Preisniveau, so steigt der Geldwert.
Der Geldwert und seine Veränderungen hängen von 2 Faktoren ab. Die Geldseite wird durch die Menge des Geldes, das vorhanden ist, und die Umlaufgeschwindigkeit, mit der das Geld in einem bestimmten Zeitraum umgewälzt wird, bestimmt.
Die Güterseite wird durch die Menge der gehandelten Güter multipliziert mit den durchschnittlichen Preisen bestimmt.
Die Menge des Geldes mal der Umlaufgeschwindigkeit ist gleich der Menge der gehandelten Güter mal den durchschnittlichen Preisen.
Das Preisniveau ist abhängig von der vorhandenen Geldmenge, der vorhandenen Gütermenge und der Umlaufgeschwindigkeit
Die Inflation kann nach der Erkennbarkeit unterschieden werden. Bei der offenen Inflation sind Preissteigerungen für jeden erkennbar. Bei der verdeckten Inflation sind Preissteigerungen durch staatliche Höchstpreise nicht unmittelbar erkennbar.
Eine Unterscheidung kann nach dem Umfang der Preissteigerung erfolgen. Bei der schleichenden Inflation halten sich die Preissteigerungen in Grenzen. Bei der galoppierenden Inflation nehmen die Preissteigerungen dagegen bedrohliche Ausmaße an.
Es gibt verschiedene mögliche Ursachen für Inflation. Die Nachfrage von privaten Haushalten, Unternehmen und dem Staat nimmt stark zu. Die Unternehmen geben Preissteigerungen bei den Produktionsfaktoren an den Konsumenten weiter. Oder aber das Geldvolumen wird stark ausgeweitet und ist größer als die Gütermenge.
Benachteiligt werden vor allem die Bezieher fester Einkommen, Sparer und die Gläubiger langfristiger Kredite – sie erhalten weniger für ihr Geld. Begünstigt werden demgegenüber die Schuldner langfristiger Kredite (sie können ihre Schulden schneller abbezahlen), aber auch der Staat durch steigende Steuereinnahmen und in seiner Eigenschaft als Schuldner – er hat mehr Geld in der Kasse und kann so – zumindest in der Theorie – seine Schulden schneller zurückzahlen.
Die Deflation ist das Gegenteil der Inflation. Bei der offenen Deflation sinken die Preise für jeden leicht erkennbar. Verdeckte Deflation liegt vor, wenn bei gleichbleibenden Preisen die Qualität und andere wertsteigernde Faktoren verbessert werden.
Es gibt verschiedene Ursachen für Deflation. So kann beispielsweise die Nachfrage stark nachlassen. Oder die Unternehmen senken aufgrund starker Konkurrenz oder Sättigung des Marktes die Preise.
Im Umkehrschluß zur Inflation sind bei der Deflation die Schuldner langfristiger Kredite und der Staat benachteiligt und die Bezieher fester Einkommen, Gläubiger und Sparer begünstigt.
Das führt zu der Frage: Was ist ein Markt? Es ist jeder Ort, an dem Güter und Dienstleistungen angeboten und nachgefragt werden.
Märkte können nach der Güterart unterschieden werden. Der Arbeitsmarkt und Kapitalmarkt sind Beispiele für Faktormärkte; Sachgüter und Dienstleistungen sind Beispiele für den Gütermarkt.
Märkte können nach der Organisation unterteilt werden. Es gibt organisierte Märkte, die an Ort und Zeit gebunden sind, wie beispielsweise den örtlichen Wochenmarkt. Unorganisierte Märkte sind das Gegenteil.
Märkte können nach der Zugangsmöglichkeit unterschieden werden. Offene Märkte sind für jede Person zugänglich. Geschlossene Märkte sind durch bestimmte Beschränkungen eingeschränkt oder manche Personen ausgeschlossen.
In der Theorie gibt es vollkommene Märkte. Sie sind durch die Gleichartigkeit von Gütern, das Fehlen jeglicher Präferenzen in Bezug auf Personen, Zeit und Raum sowie die vollständige Marktübersicht für Anbieter und Nachfrager gekennzeichnet.
Der Preis des angebotenen Gutes, die Preise der Produktionsfaktoren, die Preise der übrigen Güter, der Stand des technisches Wissens, die Gewinnerwartung sowie die Wettbewerbssituation gehören zu den Bestimmungsfaktoren des Angebots, der Preis des nachgefragten Gutes, die Konsumsumme sowie die Preise der anderen Güter gehören zu den Bestimmungsfaktoren der Nachfrage.
Es gibt unterschiedliche Marktformen, die sich nach der Zahl der Teilnehmer untergliedern lassen.
Beim Monopol existiert nur ein Anbieter für ein Produkt.
Beim vollkommenen Oligopol bringen wenige Anbieter ein gleichartiges Produkt auf den Markt; beim unvollkommenen Oligopol teilen sich wenige Anbieter den Markt durch Produktdifferenzierungen auf.
Beim vollkommenen Polypol stehen viele Anbieter den Nachfragern gegenüber.
Welche Aufgaben erfüllen Betriebe?
Da wäre zunächst die Leistungserstellung = Produktion zu nennen. Durch den Einsatz von Produktionsfaktoren erzeugen Betriebe Sachgüter und Dienstleistungen, die der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse dienen.
Die Leistungsverwertung = Absatz kommt hinzu. Über den Absatzmarkt werden die Güter den anderen Wirtschaftseinheiten (Betriebe, Haushalte) zur Verfügung gestellt.
Der Primäre Sektor wird auch Urerzeugung genannt. Er ist durch die Rohstoff- und Energiegewinnung gekennzeichnet. Land- und Forstwirtschaft, Bergbau, Ölgewinnung und Gasgewinnung gehören dazu.
Der Sekundäre Sektor ist durch Weiterverarbeitung gekennzeichnet. Industriebetriebe und Handwerk stellen beispielsweise Konsumgüter und Investitionsgüter her.
Der Tertiäre Sektor umfaßt Handel und Dienstleistungen – Einzelhandel, Großhandel, Banken, Kreditgewerbe, Versicherungen, Verkehr, Nachrichten usw.
Zum Quartären Sektor gehören die Einrichtungen des Bundes, der Länder und Kommunen. Den Quintären Sektor machen alle Privathaushalte aus. Schon mal davon gehört? Gängig ist eigentlich nur die Unterteilung in die ersten drei Sektoren.
Erwerbswirtschaftlich aufgestellte Betriebe sehen ihre Hauptaufgabe im maximalen Gewinn an. Die Nebenaufgabe des Gewinns liegt darin, daß ein Anreiz zur Leistung gegeben werden soll. Die Signalfunktion von erwerbswirtschaftlich aufgestellten Betriebe soll privaten Investoren aufzeigen, in welchen Bereichen sich aktuell der Einsatz von Kapital lohnt. Die Lenkungsfunktion des Gewinns soll Produktionsfaktoren in diejenigen Bereiche lenken, in denen der Einsatz am lohnendsten erscheint.
Gemeinwirtschaftliche Betriebe stellen Leistungen unabhängig davon bereit, ob deren Kosten nicht oder nur zum Teil von den Kunden bezahlt werden können.
Gemeinnützige Unternehmen streben eine Kostendeckung an. Kosten- bzw. Verlustminimierung streben Unternehmen an, die im öffentlichen Interesse sind, die aber kostendeckende Preise nicht erzielen können. Der ÖPNV ist ein Beispiel dafür.
Bei der Wirtschaftlichkeit werden die Erlöse durch die Kosten, bei der Produktivität die mengenmäßige Ausbringung durch den mengenmäßigen Einsatz geteilt.
Die Ökonomie ist die Gesamtheit aller Wechselbeziehungen, die sich aus dem Zusammenwirken der Wirtschaftssubjekte ergeben. Die Ökonomie verfolgt verschiedene Ziele. Wohlstand für alle gehört dazu, der Wettbewerb zwischen den Wirtschaftssubjekten, das Handeln nach dem ökonomischen Prinzip, die Anwendung des Gesetzes der Massenproduktion zur Senkung der Kosten.
Die Ökologie ist die Gesamtheit aller Wechselbeziehungen zwischen den Lebewesen der Erde und ihrer Umgebung. Ein ausgeglichener Haushalt der Natur und stabile gesellschaftliche Verhältnisse, kleine Produktionseinheiten und dezentrale Entscheidungen statt Großproduktion und Zentralismus sowie ein Leben im Einklang mit der Natur gehören hier zur Zielsetzung.
Wie können hier mögliche Lösungen aussehen? Die Einsparung von Rohstoffen = Recycling, die Beseitigung von Müllbergen, Energieeinsparung und Umweltschutzinvestitionen seien als Beispiele genannt. Dies kann durch den Kauf von Produkten, die nicht oder nur gering verpackt sind, die Begünstigung von Mehrwertverpackungen oder Emissionssteuern erfolgen.
Welche Produktionsfaktoren gibt es?
Der Boden umfaßt die Erdoberfläche sowie alle Ressourcen, die von der Natur bereitgestellt werden (z. B. Wasserkraft, Sonnenenergie). Es gibt den Anbauboden (Land- und Forstwirtschaft), den Abbauboden (für die Rohstoffgewinnung) und den Standortboden.
Bei der Arbeit wird zwischen konjunktureller, saisoneller, friktioneller, struktureller und technologischer Arbeitslosigkeit unterschieden.
Auch das Kapital gehört zu den Produktionsfaktoren.
Arbeit, Betriebsmittel und Werkstoffe müssen kombiniert werden, um Leistungen zu erwirtschaften. Sie werden als ursprüngliche oder originäre Produktionsfaktoren bezeichnet. Allerdings bedürfen sie der Kombination.
Die Produktion beinhaltet die Herstellung von Gütern sowie alle Tätigkeiten, um diese produzierten Sachgüter und Dienstleistungen dem Verbraucher zugänglich zu machen. Im Produktionsprozeß werden die Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital in der Weise kombiniert, daß ein Ertrag entsteht. Ein Beispiel aus dem landwirtschaftlichen Betrieb: Das Zusammenwirken von Boden als Anbauboden und die Arbeit des Landwirtes und Kapital (z. B. Landmaschinen) ergibt eine bestimmte Menge Kartoffeln.
Der Ertrag ist das mengenmäßige Ergebnis des Produktionsprozesses. Er wird auch als Produktionsmenge bzw. Output bezeichnet.
Die Kosten sind der in Geldwerten gemessene Verbrauch von Produktionsfaktoren. Sie werden als Faktoreinsatz bzw. Input bezeichnet.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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