Das Asienhaus in Essen

"Zechenverwaltung

Das 1906 im herrschaftlichen Stil errichtete Gebäude beherbergte achtzig Jahre die Verwaltung der Zeche Zollverein. Zu den zentralen Organisationsaufgaben der Zechenverwaltung gehörten Kasse und Buchhaltung, maschinentechnisches Büro, Vermessung (Markscheiderei), Lichtpauserei und natürlich die Direktionsräume.

in diesem Bereich saß in einem repräsentativen Büro unter dem Bild des preußischen Königs Friedrich II die wichtigste Person des Bergwerks: der Zechendirektor. Sein Wort glich einem Gesetz, über Tag und unter Tag. Ihm gegenüber waren alle Bereiche der Verwaltung verantwortlich, ihm gegenüber mußte Rechenschaft über Fördermengen und Betriebsabläufe abgelegt werden. Der Zechendirektor wiederum stand bei den Eigentümern des Bergwerks in Verantwortung. Das war bis zur Eingliederung von Zollverein in die Dortmunder `Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb" (1920) die Familie Haniel. Seit 1968 arbeitete Zollverein innerhalb der Ruhrkohle AG. Nach Abbau der letzten rentabel zu fördernden Kohlevorräte beendete das Bergwerk am 23. Dezember 1986 die Arbeit," berichtet ein Hinweisschild vor dem Gebäude.

Heute ist das Asienhaus in der ehemaligen Zechenverwaltung untergebracht. Es beitet verschiedenen Vereinen eine Unterkunft.

"Armut und soziale Unsicherheit sind globale Probleme, die auch in vielen asiatischen Ländern eine starke Ausprägung haben. Globalisierung und die Liberalisierung und Privatisierung bisher staatlicher staatliche Dienstleistungen markieren wichtige Rahmenbedingungen, die zu einer Verschärfung dieser Problematik beigetragen haben. Vor allem seit der Asienkrise ist es bei vielen nationalen Regierungen und internationalen Institutionen zu einem Umdenken in Bezug auf die Notwendigkeit sozialer Sicherungssysteme gekommen. Länst hat sich auch hier die Einsicht durchgesetzt, daß soziale Probleme nicht durch das Wirken von Marktkräften allein gelöst werden können und staatliche Interventionen unverzichtbar sind.

Zugleich haben in den letzten Jahren zivilgesellschaftliche Aktivitäten bei der Schaffung sozialer Sicherheit an Bedeutung gewonnen. Die Beteiligung von Nichtregierungsorganisationen an wichtigen Entscheidugnsprozessen gilt heute als unabdingbar. Ihre Initiativen zum Aufbau sozialpolitischer Strukturen tragen entscheidend dazu bei, fehlende staatliche Angebote zu ergänzen und negativen Auswirkungen staatlicher Sozialpolitik entgegen zu wirken.

Mit dem Projekt `Armut, soziale Unsicherheit und Globalisierung - Für die Stärkung sozialer Sicherheit` greift das Asienhaus Fragen der Überwindung von Armut und sozialer Unsicherheit und der Schaffung sozaier Sicherheit in Asien auf. Ziel ist es, Informationen über Aktivitäten zivilgesellschaftlicher Akteure und sozialer Bewegungen in asiatischen Ländern bereitzustellen und Verbindungen zwischen diesen AKteuren und Initiativen in Nordrhein-Westfalen herzustellen," stellt sich das Projekt "Armut, soziale Unsicherheit und Globalisierung" selbst vor.

Das Aktionsbündnis "Menschenrechte - Philippinen" nahm am 1. August 2007 seine Arbeit auf. Sein Ziel: Durch Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit auf Entscheidungsträger und Multiplikatoren in Deutschland und der EU mit dazu beizutragen, die Menschenrechtssituation in dem ostasiatischen Land zu verbessern.

Das Diakonische Werk, Brot für die Welt, der Evangelische Entwicklungsdienst (EED), Misereor, Missio-München, das philippinenbüro und die Vereinte Evangelische Mission (VEM) sind Träger des Bündnisses.

"Zwar haben die Philippinen alle wichtigen internationalen Menschenrechtskonventionen und Verträge unterzeichnet, diese werden jedoch nur unzureichend umgesetzt. Schwere Menschenrechtsverletzungen wie politische Morde an und Entführungen von politischen Aktivisten, Journalisten, Kirchenleuten und Lokalpolitikern sind in den Philippinen weit verbreitet. Die Nichteinhaltung der Menschenrechte wird sowohl durch den allgemeinen Respektsverlust gegenüber Recht und Gesetz, als auch durch das Scheitern des Staates, Menschenrechtsverletzungen zu identifizieren, vor Gericht zu bringen und zu verurteilen, versacht. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Rechtsstaatlichkeit ist gemzufolge ernsthaft beschädigt. Auch nichtstaatliche Akteure begehen Menschenrechtsverletzungen. Auch Mitglieder der kommunistischen New People`s Army (NPA) benutzen politische MOrde als Mittel zur `revolutionären Gerechtigkeit´. Die Philippinen erlben zur Zeit eine schlimme Welle von politischen Morden und Entführungen von politischen Aktivisten, kritischen Journalisten und anderen `unbequemen´ Mitmenschen. Es vereht kaum ein Monat, in dem nicht neue Morde vermeldet werden. Diese Morde sind Verbrechen, die durch nichts zu rechtfertigen sind und deren Täter zur Rechenschaft gezogen werden müßten. Die Arbeit von Nichregierungsorganisationen und Kirchen im Entwicklungsbereich ist durch Morde an Mitarbeitern stark beeinfträchtigt," berichtet das Aktionsbündnis.

Das Asienhaus erhielt mit der Burma-Initiative im September 2001 eine länderspezifische Abteilung. "Unser Ziel ist es, über aktuelle politische Entwicklungen in Burma zu informieren und die Öffentlichkeit für dieses Land zu sensibilisieren. Wir setzen uns dafür ein, daß die Forderungen der burmesischen Exilbewegung und demokratischen Kräfte bei den politischen Entscheidungsträgern in der Bundesrepublik und der Europäischen Union Gehör finden. Die europäischen Staaten sollen sich noch stärker für einen Demokratisierungsprozess in Burma engagieren, um die jahrzehntelange Militärherrschaft zu beenden. Zur Arbeit der Burma-Initiative gehören das Organisieren von Vorträgen, Seminaren, Workshops und Diskussionsrunden," berichtet die Initiative.

Der Verein für entwicklungsbezogene Bildung zu Südostasien wurde im Dezember 1983 in Bochum gegründet. Der Hauptzweck besteht darin, die deutschsprachige Öffentlichkeit über die Verhältnisse und Entwicklungen in den Ländern Südostasiens gezielt und umfassend zu informieren und zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten in der Region beizutragen. Dies geschieht durch Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit. Dafür werden zu bestimmten Themenschwerpunkten entwicklungspolitische Bildungsmaterialien und Einzelveröffentlichungen erstellt.

Die Südostasien Informatoinsstelle wurde im Frühajr 1984 vom Verein ins Leben gerufen. Seit 1984 gibt die INformationsstelle auch die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift "südostasien" heraus. DIese Vierteljahrezeitschrift macht es sich zur Aufgabe, über die Länder Südostasiens zu informieren. Sie deckt das Gebiet Brunei, Burma, Indonesien, Kambodschau, Laos, Malaysia, Osttimor, Philippinen, SIngapur, Thailand und Vietnam ab. "Südostasien" möchte Hintergrundwissen über die politische, geselschaftliche, wirtschaftliche und ökkologische Situation in der Region vermitteln. Der Umfang beträgt in der Regel 92 Seiten.

"Südostasien" heißt die Zeitschrift des Philippinenbüros. Ich erhalte von dort die Nummer 1/2009. "Stromschlag - Alternative Energien versus Ölpreisschock" lautet ihr Thema. Das Titelbild zeigt eine strahlende Glübirne aus Stacheldraht. In der Mitte hängt ein Mann, der Brennholz in einem Arm hält Schnell wird beim Lesen klar, daß hier eine Fachpublikation für ein entsprechendes Publikum vorliegt. Die Texte sind zwar möglichst allgemeinverstandlich geschrieben, setzen aber schon zumindest landeskundliches Grundlagenwissen voraus. Daß hier auch Interesse an energiepolitischen Themen vorhanden sein muß, dürfte wohl selbstverständlich sein. Mit Reiseführern oder naiver Folklore hat das alles (zum Glück?!) nichts zu tun.

Nicht vergessen werden sollte der Flüchtlingsrat NRW. Er ist ein lockerer Zusammenschluß von Initiativen aus ganz Nordrhein-Westfalen, die in der Flüchtlingsarbeit aktiv sind. Politische Lobbyarbeit sowie Unterweisung und Information der Mitglieder sind seine wichtigsten AUfgaben.

Der breiten Öffentlichkeit dürften diese Organisationen nicht unbedingt bekannt sein. In Zeiten, in denen sehr viel über Integrastion gesprochen und geschrieben wird, sollten solche Initiativen schon bekannter werden.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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