Wuppertaler Stadtkirche

Die evangelische Citykirche Wuppertals liegt ganz in der Nähe des dortigen Hauptbahnhofs und des von der Heydt - Museums. Kenner der Stadt im Bergischen Land merken es: Die Kirche liegt im Herzen Elberfelds und damit auch verkehrstechnisch sehr zentral.

Die Geschichte der City-Kirche

Die Kirche befindet sich auf historischem Boden, nämlich im Siedlungsraum des Fronhofs Elberfeld. Erzbischof Bruno von Köln siedelt im Jahre 953 Bauern aus Schwelm an die Wupper zwangsweise um. Die Bauern sollten mithelfen, die Versorgung des Erzbistums sicherzustellen. Die Kirche wurde in den Jahren nach 955 gebaut und wurde zum Gotteshaus westfälischer Bauern. Bei der Kirche handelte es sich um eine Saalkirche aus Stein mit quadratischem Chor. Es gibt auch Spuren aus dieser Zeit. Bei den Ausgrabungen im Jahre 1953 entdeckten die Archäologen Baumsarggräber an der Südseite des Kirchenschiffes. Diese Gräber gelten als Dokumente heidnischer Bestattungskultur, das die christianisierten Sachsen mitbrachten. Die Kirche erhielt in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts das Laurentius-Patrozinium. Sie wurde auf den Namen des römischen Märtyrers geweiht. Der Name "St.-Laurentius-Kirche wurde 1371 erstmals urkundlich erwähnt.

Die Reformation der City-Kirche

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts kam dann die Reformation. Kaplan Peter Loh führte Luthers Lehren ein. Loh wurde zwar angefeindet und 1556 vertrieben, konnte aber 1565 zurückkehren. Mit seiner Rückkehr kam auch die reformierte Lehre. Auch der zu dieser Zeit amtierende Pfarrer Wilhelm Heimbach trug wesentlich zur Reformation bei. Im Jahre 1600 und während des 30jährigen Krieges versuchten die Landesherren zwar, die Gegenreformation einzuführen. Mit Hilfe niederländischer Truppen konnte dies aber verhindert werden. Die reformierte Kirche wurde in der Folgezeit zu einer der wichtigsten Mitgliedsgemeinden der 1589 gegründeten bergischen reformierten Synode. Elberfeld erhielt 1610 die Stadtrechte. Bis zur französischen Besatzungszeit wurde jedes Jahr aufs Neue am 1. Mai ein neuer Bürgermeister in der Kirche gewählt.

Die erste Orgel konnte erst 1804 eingebaut werden. Da der Gemeindegesang über Jahrhunderte hinweg von einem Vorsänger geleitet worden war, hatte die Gemeinde anfangs heftigen Widerstand gegen die musikalische Begleitung geleistet. Hier alle Details zu beschreiben, würde sicherlich zu weit führen. Wer möchte, erhält in der Gemeinde ein Faltblatt, das nähere Informationen enthält.

Das Gebäude heute und der Gottesdienstsaal

Betritt man das Gebäude, gelangt man zuerst ins Kirchencafé. Dort gibt es fair gehandelten Kaffee, leckeren Kuchen und warme Gerichte. Ansatzweise ist hier auch geistige Kost erhältlich. Andere Wuppertaler Gemeinden stellen sich mittels ihrer Gemeindenachrichten, kirchliche Einrichtungen durch Infomaterialien vor. Den Gottesdienstsaal betritt man durch eine Glastüre. In guter reformierter Tradition ist es ein schlichter, komplett weiß gestrichener Raum. Die Orgel befindet sich über dem Kirchencafé. Es gibt keine Kirchenbänke mehr. Stattdessen sind anthrazitfarbene Stühle im halbrund angeordnet. Rechts vom Altarraum steht ein beigefarbener Tisch. Blumenschmuck, Kelch sowie brennende Teelichter schmücken ihn; an der Wand hinter ihm ist ein modern gestaltetes Bild angebracht.

Und dann der Altarraum. Er ist in dezentem Beige gestrichen; der Boden ist mit Laminat ausgelegt. Vier Lampen sorgen für Beleuchtung. Vom Eingang aus auf der rechten Seite steht ein Lesepult, der Altartisch (in der Mitte: eine aufgeschlagene Bibel, links davon Blumenschmuck, rechts davon eine brennende Kerze) genau in der Mitte. An der hinteren Wand gibt es den einzigen Farbtupfer im Gottesdienstsaal. Dort hängt ein Bild mit Vierecken in verschiedenen Rottönen. Wer möchte, kann diese Kirche als Ort der Ruhe und inneren Einkehr nutzen.

An dieser Stelle sei auf den Internetauftritt des Kirchenkeises Wuppertal verwiesen. Dort finden sich nicht nur Veranstaltungshinweise für die Citykirche, sondern Informationen rund um das evangelische Leben in ganz Wuppertal. Wer in einer Internetsuchmaschine die Worte "Kirche in der City" eingibt, landet automatisch auf der Internetpräsenz der Kirche.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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