Kolumne: Hauskreis

Als Hauskreise werden kleine, christliche Gruppen bezeichnet, die sich beispielsweise zum gemeinsamen Beten, Bibelstudium, Gedankenaustausch  und/oder Singen regelmäßig in Privatwohnungen treffen. Bei christlichen Hauskreisen soll damit der gemeinschaftliche Aspekt des christlichen Glaubens betont und gelebt werden.

Die Institution der Hauskreise ist vor allem im protestantischen Christentum üblich, insbesondere innerhalb der evangelikalen Strömungen des Protestantismus.

Sind Hauskerise noch eine zeitgemäße Einrichtung? Ja, findet zumindest Henriette. Sie ist Pastorin der evangelisch-feministischen Kirchengemeinde St. Antonia in Düsseldorf. Und begründet es soL "Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. Ich konnte auf diese Art und Weise meine Kirchengemeinde aufbauen."

Ihr Mann sei evangelisch-landeskirchlicher Pfarrer, erzählt die resolute Dame. Er sei ebenfalls in einer Gemeinde in Düsseldorf aktiv. "Hauskreise sind dort völlig unbekannt," erzählt Henriette. "Die gemeindlichen Gruppen treffen sich regelmäßig in den gemeindlichen Räumlichkeiten vor Ort. Die feministische Theologie wird in den rheinischen Kirchengemeinden nicht behandelt. Was mich als überzeugte Frauenrechtlerin störte."

In den Anfangstagen der evangelisch-feministischen Kirchengemeinden sei man ein rein weiblicher Hauskreis gewesen, der Koch- und Backrezepte austauschte. "Nach außen hin jedenfalls. Die Damen, die kamen, waren alle irgendwie frauenbewegt; lila Pudel kamen keine, also konnten wir alle unserem Laster, nämlich der feministischen Theologie, unter dem Deckmantel des gemeinsamen Kochens und Backens frönen."

Eine Idee, die sich schnell herumsprach. Insbesondere im rechtsrheinischen Teil der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt gründeten sich vergleichbare Gruppen. "Zur eigenständigen Gemeinde wurden wir Anfang dieses Kirchenjahres, mit mir als Pfarrerin," blickt Henriette zurück.

Und verweist im gleichen Atemzug auf die Gemeindschaften, die es - quasi als eigenständige Gemeinden - innerhalb der Landeskirchen gibt. "Sie entstanden in der wirtschaftlichen und Sozialen Not nach dem Ersten Weltkrieg. In Duisburg-Duissern entstand die Adalbert-Gemeinde beispielsweise aus Nähkreisen für Frauen heraus."

Bürgerreporter:in:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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