Kolumne: Beruf Verwaltungsfachangestellter

Der Verwaltungsfachangestellte ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Sie arbeiten in den Verwaltungsbehörden des Bundes, der Länder, der Kommunen und anderer öffentlich-rechtlichcer Körperschcaften (z. B. Handwerkskammern, IHK) und sind faktisch dem mittleren Dienst zugeordnet. Es gibt Ähnlichkeiten zum Kaufmann für Bürokommunikation.

Wer weitere Informationen sucht, schaut in BerufeNet nach; das ist die berufskundliche Internet-Datenbank der Bundesagentur für Arbeit. In der Jobbörse kann man dann Stellenangebote finden.

Herr Olaf Dreschelmann, SIe sind ausgebildeter Verwaltungsfachangestellter?

Ja, richtig, das bin ich.

Warum haben Sie diesen Beruf gewählt?

Weil ich 2 linke Hände habe und für handwerkliche Berufe nicht geeignet bin. Möchte ich beispielsweise ein Fax verschicken, muß ich schon aufpassen, daß ich nicht mit meinen Fingern in das Faxgerät komme.

Wo sind SIe denn nach Ihrer Ausbildung eingesetzt worden?

Ich war für die Stadt Unheilsdorf tätig. Ich war Türsteher bei der Stadtbücherei, Christel von der Post und Amtsbote in der Poststelle, in der Antragsannahme vom Straßenverkehrsamt, in der Aufsicht vom Stadtarchiv und der Telefonzentrale von Standesamt und Bürgerservice beschäftigt.

Oh - da sind Sie ja sehr viel herumgekommen.

Ja, das bin ich in der Tat. Ich wurde immer da als Notpfropfen eingesetzt, wo Not am Mann war.

Aber warum denn?

Angeblich waren meine Notene in der Ausbildung nicht sehr begeisternd.

Und was ist dann passiert?

Ich habe mich für eine Stelle in der Gemeinde Unterstdorf interessiert. Es wäre eine Stelle im Empfang vom Rathaus gewesen, eine dauerhafte Perspektive, um genau zu sein.

Und?

Selbst dort bin ich nicht genommen worden. Dann kam die Anaconda-Würgegriff-Epidemie. DIe Städte stellten ihre Dienstleistungen für die Bürger ein und hatten auf einmal zu viel überflüssiges Personal. Ich bin in die Stadtbibliothek versetzt. Zusammen mit dem Institut für Aus- und Fortbildung sowie dem örtlichen Berufsinformationszentrum sollte ich mit mehreren Kollegen eine Fachbibliothek für Berufsberater und Lehrer an allgemeinbildenden Schulen aufbauen. Die aktuellen Gesetzestexte sollen genauso enthalten sein wie Berufskunde, Berufsgeschichte, Berufsbildungsberichte, Filmmaterial, Ausbildungsmaterialien u. v. m. Wir haben inzwischen die größte berufskundliche öffentliche Sammlung ini unserer Region.

Ja,, schön. Und welchen Nutzen haben Sie persönlich davon?

Unser Bürgermeister hat die sogenannten Lesestunden wiederentdeckt. Ich hatte also die Gelegenheit, mir viele Bücher und Filme über Verwaltungsberufe anzuschauen; es ist heute quasi mein Fachgebiet.
Ich kann Berufsberatern und Lehrern mit Buchempfehlungen helfen. Ich habe aber auch meine literarische Ader entdecckt. Ich cschreibe Buchkritikenn für meinen Blog, führe Interviews für die Tageszeitung und beschreibe dabei aktuelle Verwaltungsausbildungen und habe in der Volkshochschule - quasi als Abgesandter der Stadtbüchereie - Vorträge über die Geschichte des Bürowesens gehalten. EIne Sache ist mir dabei aber verwehrt geblieben - nämlich eine Aufstiegsfortbildung für den gehobenen nichttechnischen Dienst. Ich sei in meiner jetzigen Position unabkömmlich, behauptpet mein Chcef.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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